VAK - The Islands

Review

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Mit ihrem dritten Album „The Islands“ nehmen uns die Schweden VAK mit auf eine etwas andere Reise durch ihre Heimatstadt Stockholm und deren Inseln. Lyrisch wird mit den kritischen und hoffnungsvollen Aspekten der Stadt hantiert und alles im musikalischen Geflecht des Progressive Sludge präsentiert. Da ich schon immer mal einen Besuch in Schweden geplant habe, warum denn nicht mit einem Reiseführer durch den Underground Stockholms anfangen.

Großartiger Spannungsaufbau …

Der instrumentale Introtrack „Passport“ mag es in seiner melodisch-melancholischen Psychedelik noch nicht verlauten, doch VAK spielen sehr gerne mit Dissonanzen. Sei es durch ein seicht eingesetztes, spielerisches Lick wie in „Q&A“, das sich nach einer Art betrunkenen Country-Bending anhört, oder in vollster Ekstase ein ganzes Thema ausschmückt wie in „Sewer Café“. Die Schweden benutzen diese Dissonanz perfekt zum Spannungsaufbau der Songs. Es fühlt sich an, als würden wir mit einer leichten Beklemmung auf etwas hinarbeiten. Sänger Jesper Skarin arbeitet sich in diese Stimmung wunderbar hinein. Des Weiteren ist seine Rhythmusarbeit am Bass zusammen mit Anders Bartonek an den Drums zu loben. Sie bringen beide interessante Akzentuierungen mit ein, die wir wunderbar in „Speed Of Images“ hören, und befeuern einen Groove, der sich auf „The Islands“ in jedem Song wiederfindet.

Zusätzlich soll zum Album gesagt werden, dass VAK es in zwei musikalische Hälften teilen. Eine energische, „flottere“ Hälfte bis „Q&A“ und eine doomigere, pschedelischere Hälfte, die mit dem Höhepunkt des Albums „Melody Junkie“. Der fast elf-minütige und damit längste Song des Albums glänzt auf ganzer Linie. Psychedelik, Doom, Rhythmik, Spannungsaufbau, Klimax, einfach alles passt hier, wie die Faust aufs Auge. Alles geht nahtlos Hand in Hand in einen tollen psychedlischen Doom-Track auf mit Anleihen aus dem Post-Metal-Bereich à la ISIS. Leider ist das auf „The Islands“ nicht immer der Fall.

… doch wo Auflösung?

Im Grunde habe ich bisher den Spannungsaufbau der jeweiligen Songs gelobt, doch wird diese Spannung gerne mit einem Höhepunkt im Song aufgelöst, wie z.B. durch einen Refrain (sprich: „Refräng“). Bei diesem doch wichtigen Part eines Songs fällt er bei VAK des Öfteren etwas flach. Zum Teil liegt es am Gesang, der den Chorus nicht so sehr auf das nächste Level hebt, wie die Begleitung („Sewer Café“) und zum Teil gibt man dem Part nicht genügend Platz, sodass er zu kurz gespielt wird („Speed Of Images“). „The Map“ wirft sogar die Frage auf, wohin das Ganze gehen soll. Dieser Track wirkt größtenteils so, als würde er sich nur aufbauen.

In „Bodies“ sehen wir auch den Fall, dass ein Song unnötig in die Länge gezogen wird. Das Stück an sich ist ein toller Song und erinnert in Teilen an MASTODON, doch wird das chaotische Outro zunächst mit einem Fade-Out fast beendet. Allerdings wird alles wieder hochgedreht, um ein Doom-Riff zu etablieren, das nichts mehr zum eigentlichen Track beiträgt. Der Song hätte gut ab Minute fünf perfekt aufhören können.

„The Islands“ bietet eine interessante Reiseerfahrung

Ich war noch nie in Stockholm, doch VAK geben mit „The Islands“ der Stadt eine Spannung und Mystik, die durchaus das Gefühl mitgeben, die Facetten erkunden zu wollen. Es gibt zwar Abstriche. Wer einen großen, eingängigen Chorus zum Mitgrölen sucht, ist hier nicht unbedingt an der richtigen Adresse. Dennoch birgt „The Islands“ so viel tolles musikalisches Gespür, dass es Spaß macht, die dissonant-doomige Klangwelt von VAK zu erkunden.

04.09.2023

"Und sonst so?"

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