Vigor - Play Your Part

Review

Tja, das kommt davon, wenn man es verpennt, seine Rezensionswünsche der Redaktion rechtzeitig mitzuteilen. Man bekommt einfach etwas zugewiesen. Liebe Kollegen – ich habe den Wink verstanden. Bitte bestraft mich nie wieder so gnadenlos wie mit dem Album von VIGOR. Und ihr liebe Leser – stellt euch einfach vor, ihr kommt im Suff auf die Idee, eine Retrokrams-Gedöns-Bandparodie zu starten, die so schlecht ist, dass sie nicht ernst gemeint sein kann. Und selbst dann seid ihr noch nicht bei „Play Your Part“.

Was die österreichischen Altrocker hier auf ihrem sechsten (!!!) Tonträger abliefern, ist eine akustische Frechheit. Ich weiß echt nicht, wo ich hier anfangen soll. Schon der Waschzettel zur CD verrät die musikalische Vision des Trios: „Der rote Faden, der sich durch die Kompositionen zieht, ist die Idee, handfeste Riffs und eingängige Melodien zu schaffen, die weder banal noch zu verkopft sind, die einen nicht erschlagen, sich aber auch nicht in Klangflächen verlieren […]“ Sprich: Weder Fisch noch Fleisch.

Und das ist noch das Positive an der ganzen Sache, denn erschlagen wird man hier sehr wohl, aber dazu gleich mehr. Im Grunde hören sich alle Songs gleich an. Irgendwas mit Riff und im Hintergrund ein vor sich hindudelndes Jahrmarktkeyboard (vom „Sänger“ bedient). Hört sich teilweise nach harmlosen Retrorock an, wenn da nicht die „Metal“-Ausflüge wären, bei denen der Gitarrist einfach mit kaum vorhandener Distortion auf die gleichen Powerchords eindrischt – aber mit mehr Schwung. Das ist dann der Metal.

Aber das ist eigentlich alles egal, denn sobald Rade Kutil den Mund aufmacht, ist alles vorbei. Und zwar endgültig. Solche Verrisse tun mir in der Seele weh, aber hat der Mann ernsthaft keine Freunde, die ihn vor dieser öffentlichen Vorführung hätten bewahren können? Der Mensch singt dermaßen schief, dass es wirklich lustig klingt. Lustig, weil er tatsächlich KEINEN Ton trifft, obwohl er eigentlich immer denselben anpeilt. Dazu kommt seine an sich amüsante Stimmfarbe, der Schwarzenegger-Dialekt und Kindergartentexte der Marke „When I was young I had a skateboard but all my friend had bicycles. And when I got one for myself – they came along with motorbikes.

Ganz ehrlich – ich weigere mich, dieses Album als ernsthaften musikalischen Versuch anzunehmen. Man schwankt zwischen ungläubigem Lachen und Entsetzen. Und das Ganze über eine Stunde lang? Ne, das kann ich nicht. Das ist ein Witz, es MUSS einer sein!

14.01.2015

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