WE'REWOLVES - Energy Crisis

Review

Der Werwolf kann mich mal. Denn er kann nichts mehr. Er war vielleicht mal cool, aber im 21. Jahrhundert kann er praktisch nichts mehr. Glaubt man dem TV und seinen Serienprodukten (und warum sollte man das nicht?), ist er sogar Vampiren unterlegen, die optisch allesamt bei ONE DIRECTION mittun könnten oder bei den MONKEES oder wie diese ganze neumodischen Casting-Truppen heißen. Oder bei deren weiblichen Gegenstücken.

Zum Glück hat sich daher ein Apostroph in den Bandnamen der Belgier geschmuggelt, um die es hier geht. WE’REWOLVES nennt sich die Kombo: WIRSINDWÖLFE. Und auf den Wolf lasse ich abseits von BURZUM nichts kommen. Vor allem als Metapher vielfach ge- bzw. missbraucht, hat sich des guten Wolfs bereits der olle Thomas Hobbes bedient und festgestellt: Im Naturzustand, also vorstaatlich, ist der Mensch dem Menschen ein Wolf. Einer frisst den anderen, es herrscht das Recht des Stärkeren.

Und, um mal endlich den Bogen zu kriegen (und den ersten und einzigen semantischen Pfeil zu platzieren), WE’REWOLVES würden mindestens im anarchischen Kampf der Musikstile gegeneinander nicht verhungern: Aggressiver (Punk-)Rock mit den Ingredienzien Motoröl, Tattoos, Bart, Mittelfinger, AmpAuf11, MC5, GehörteAufGearhead und OberkörperFrei hat nicht viele natürliche Feinde.

Vorliegende 7″ namens „Energy Crisis“ liefert den heißen Scheiß in Form dreier recht ähnlicher Geschosse, die tatsächlich wie die ersten Attacken der HELLACOPTERS mit rauerem Gesang anmuten – allerdings ohne deren Klasse zu erreichen. Ähnlich wie zum Beispiel ihre Nachbarn von PETER PAN SPEEDROCK liefern WE’REWOLVES ein amtliches Brett, dass jedoch (zu) wenig Wiedererkennungswert besitzt und live bestimmt das Doppelte kann. Darauf trotzdem einen selbigen und beide Fäuste hoch! Und da das Teil mit typischem Comic-Cover und auf pinkfarbenem Vinyl kommt, darf hier zugegriffen werden.

Sicheres Ding.

16.10.2014

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