Whitechapel - The Somatic Defilement

Review

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Diese Platte ist wie ein Bahnhof! Irgendein HBF in der Republik, an dem einer wieder aus Versehen seinen Koffer hat stehen lassen. Denn hier geht auch nicht mehr sehr viel. Zunächst versteht man auch nur Bahnhof… wieso tun sich sechs Mann zusammen, um einen derartigen Krach aufzunehmen? Wieso muss das Ganze dabei noch so Furcht erregend nerven? Und dann ist es auch weiterhin wie auf einem Bahnhof: Man wartet! Auf gute Riffs. Auf Songs. Auf den springenden Punkt. Darauf, dass der Sänger auf den Teppich zurückfindet. Auf ein AHA-Erlebnis. Und wie das auf so manchem Bahnhof ist: Man wartet vergebens.

„The Somatic Defilement“ ist so planlos wie das letzte DYING FETUS-Album, dem an einigen Stellen allzu deutlich nachgeeifert wird. Dazu kommt aber noch ein fieser Core-Einschlag, der mit seinen Breakdowns gehörig an den Nerven zerrt. Genau genommen bedeutet Breakdown ja auch Panne oder Betriebsstörung. Mann, das passt! Wenn sich der Sechser von blast-geschwängertem Highspeedgebolze dann noch auf Doomzeitlupe abbremst, ist der Ofen endgültig aus. Und diese abgesägte Klospülung am Mikro! Brett Hoffmann ist brutal (und irre!), Ross Dolan ist brutal, Jason Avery ist brutal… das WHITECHAPEL-Gewürge veranlasst den etwas kritischeren Hörer aber schnell dazu, die heimische Apotheke nach ein paar anständigen Halsbonbons zu durchforsten. Wow, da bekommt man vom Zuhören schon nen lästigen Frosch im Hals. Also: fix ein Care-Paket fertig gepackt und ab gen Westen. Moment, erstmal räuspern… so… geht weiter.

Auch wenn sich die Jungs hin und wieder an der noch grindigen Frühphase von BOLT THROWER orientieren, werden keine Songs draus. Im Zweifelsfalle hört man sich dabei auch noch wie eine unkonzentrierte Variante von ORIGIN an, kann aber zu keinem Zeitpunkt deren Energielevel erreichen. Dazu zerschießen die unnötig eingestreuten Melodien die Songs allzu sehr. Dass man hier mit drei Gitarristen zuwerke geht, fällt auch nicht weiter auf. Könnten auch fünf oder sechs sein.

Ballern mag echt nett sein, aber wenn die Trefferquote dabei so niedrig liegt, sollte man vielleicht eher die Feinjustierung überprüfen. Was sag’ ich … fein… die Justierung überhaupt! Die Platte ist so verbindlich wie der Fahrplan der DB; und da sind wir wieder beim Bahnhof: Es kommt kein Zug! Also: Taxi fahren. Solche Taxen wie eben ORIGIN…

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17.09.2007

Der metal.de Serviervorschlag

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Whitechapel auf Tour

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3 Kommentare zu Whitechapel - The Somatic Defilement

  1. lulatsch666 sagt:

    Ich finde die CD ganz ordentlich, muss ich schon sagen. Klar, ein paar Kritikpunkte stimmen schon, trotzdem macht mir die CD Spaß.

    Und ORIGIN! ORIGIN! Abgefeiere versteh ich auch nicht…

    7/10
  2. helvete sagt:

    Total unterbewertet! Es scheint einigen hier entgangen zu sein, daß sich im Extrem Metal
    Bereich ein neuer Stil entwickelt. Man spricht dabei von DeathCore und den machen auch die Jungs von WHITECHAPEL, also das hier ist kein astreiner Death Metal/Grind, wobei das aber eine Zutat für diesen Hackbraten ist. Die 6 Jungs machen ihre Sache auf ihrem vorliegenden Debüt wirklich sehr gut. Technisch anspruchsvoll kloppen sie in 32 min 10 Songs (incl. Intro) runter, daß sich die Balken biegen. Druckvolle Gitarren(wände), dann wieder mit viel Melodie, phasenweise in rasender Geschwindigkeit, dann im Midtempo und mit Doom-artigen Breaks sorgt für viel Abwechslung. Gesanglich wird von Growls bis zum heftigsten Gekreise alles aufgeboten, was man begehrt. Die fette Produktion rundet die ganze Sache positiv ab. Natürlich sind WC nicht jedermanns Sache, dennoch empfehle ich der Band eine Chance zu geben. Wer schonmal Bands wie DESPISED ICON oder ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY sich zu Gemüte geführt hat und diesen Bands was abgewinnen konnte, darf hier beruhigt zuschlagen. Natürlich ist diese Mucke auch jedem Death/Grinder ans Herz zu legen. Für mich alles in allem eine gelungene Scheibe. Eizigster Kritikpunkt ist die etwas zu kurze Spielzeit und das teilweise etwas chaotische Vorgehen. Ansonsten hätte es die Höchstpunktzahl gegeben!!!

    8/10
  3. Anonymous sagt:

    also ich finde die Scheibe auch nicht so schlecht, wir hören hier zum großteil sehr schleppenden Deathcore oder auch extremen Metal, der sich garnich ma schlecht anhört… nichts desto trotz
    gibt es in diesem "neuen Genre" bessere Bands, die ihre Arbeit besser machen als White Chapel… nichts desto trotz sind 4 Punkte zu wenig!

    6/10