70000 Tons Of Metal
Ein Ratgeber und Erfahrungsbericht

Special

Danach

Runter vom Schiff

Leider bleibt keiner davon verschont, schon sehr früh vom Schiff zu müssen, da dieses meist bereits am gleichen Tag mit der nächsten Ladung Passagiere zu einer weiteren (langweiligeren) Kreuzfahrt aufbricht. Spätestens um 8:00 oder 9:00 muss die Kabine geräumt werden. Wer nur wenig Gepäck hat, kann es einfach mit von Bord nehmen. Wer es aufgeben muss, lässt es mit einem Anhänger versehen vor der Tür. Da man wieder in die USA einreist, muss man erneut durch eine Sicherheitskontrolle, das ist aber halb so wild.

Erst mal weg kommen…

Das ist garnicht so einfach. Einen Linienbus oder eine andere Anbindung zum öffentlichen Verkehr gibt es am Hafen nicht. Es bleiben Taxis und Shuttlebusse zu den beiden Flughäfen (Ft. Lauderdale bzw. Miami). Da es für Letztere verschiedene Anbieter gibt, sollte man erst mal die Preise vergleichen. Auch wenn es alles chaotisch wirkt, Ruhe bewahren und sich, wenn möglich, mit anderen zusammentun. So kann man sich noch die Taxikosten teilen. Zurück nach Miami ist ein Shuttle wirklich am einfachsten, und auch nicht allzu teuer. Vom Flughafen aus fährt der Linienbus in die Stadt.

Urlaub?

Sowohl Ft. Lauderdale als auch Miami haben relativ direkten Zugang zu den Everglades. Auch ein Abstecher auf die Florida Keys ist denkbar. In Miami Beach geht Metalparty-technisch nach der Cruise nicht mehr so viel. ein, zwei Tage kann man es sich in Miami Beach noch gemütlich machen, länger könnte allerdings etwas langweilig werden.

Kreditkartenabrechnung prüfen

Es soll schon vorgekommen sein, dass fehlerhafte Beträge abgebucht wurden. Wie zuvor erwähnt, erhalten alle am letzten Morgen eine Abrechnung auf die Kabine. Diese sollte man prüfen, genau wie die tatsächliche Abbuchung. Falls etwas nicht stimmt, kann man das Festival kontaktieren und die Zahlung wird korrigiert.

Umfrage

Einige Zeit nach der Cruise erhalten alle Teilnehmer einen Link zu einer Umfrage. Wer was zu meckern hat, sollte diese Chance nutzen, das zu tun. Nur so lässt sich das Festival noch weiter verbessern.

Sparen

Wer diese Fahrt einmal mitgemacht hat, will wahrscheinlich wieder hin. Relativ sicher sogar. Deshalb sollte man frühzeitig sparen, um auch im nächsten Jahr dabei sein zu können.

Falls bei euch Fragen offen geblieben sind, oder ihr selbst schon mal dabei wart und findet, dass hier etwas Wichtiges fehlt, dann bitte immer her mit euren Fragen und Kommentaren!

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Quelle: http://70000tons.com/ u.a.
08.11.2019

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28 Kommentare zu 70000 Tons Of Metal - Ein Ratgeber und Erfahrungsbericht

  1. Jakob sagt:

    Wie viel Geld gibt ein durchschnittlicher Gast deiner Einschätzung nach für das komplette Paket (Flüge, Ticket, Getränke an Bord, Aufenthalte in Florida und der Karibik…) aus?

    1. Angela sagt:

      Hey Jakob,
      also das ist echt schwierig zu beantworten. Ist recht lebensstilabhängig würde ich sagen. Ich würde aber mindestens von den Beträgen hier ausgehen:

      Ticket: ca. 750 € (+ $100 bei Einzelticket)
      Extragebühren: ca. 350 €
      Flug: ca. 500 €
      Ausflug an Land: ca. 75 €
      Übernachtungen: ca. 125 €
      Taschengeld: ca. 200 €
      Insgesamt: 2000 € (+ $100 bei Einzelticket)

      Zu Taschengeld zähle ich auch Verzehr an Bord bzw. in Florida, Transport, Shopping. Wohlgemerkt alles mit nur wenigen Tagen Aufenthalt und günstigem Hostel, wenig Extras, wenig Shopping, usw. Eben als Mindestbetrag, aber ohne auf ALLES zu verzichten. Kommt natürlich auch stark darauf an, wann man alles bucht und wie teuer es dann ist. Vor allem Miami ist nicht billig. Wenn man länger dort bleibt, wird es definitiv teurer.

      Hoffe, das gibt in etwa einen Überblick. Falls es noch Fragen gibt, immer gerne her damit 🙂

      Grüße,
      Angela

      1. Angela sagt:

        Achja, und wenn man etwas mehr trinken will, geht das definitiv auch ins Geld. Die Alkoholpreise an Bord sind nicht ohne.

      2. HH7 sagt:

        Das Geld ist nicht das Problem… Ich bin verheiratet ;-)))
        Was mach ich mit meiner Frau (spielt auch mal Bon Jovi?) oder kann ich die irgendwo in Miami für 5 Tage abgeben?
        Kacke, ich bin wohl einfach zu alt für den Sch… Mehr als SummerBreeze ist wohl nicht mehr drin :-/

  2. der holgi sagt:

    Ich bin so gut wie 53 Jahre alt, und höre seit meinem 12. Lebensjahr Hardrock, dann Metal und Punk. Ich war immer auch Teil der Metalszene, als Musiker und Hörer. Bis zum heutigen Tag.
    Nichts, aber auch gar nichts reizt mich an solch einer Veranstaltung, hätte man mir vor 30 Jahren erzählt, das sich MetalFans zu solch einem Event zusammenfinden würden, ich hätte es nicht geglaubt.
    Auch wenn es kleinkariert klingen mag; ich bin überzeugt davon, das solche Kreuzfahrten mit Metal ebenso viel gemein haben, wie ich mit der letzten russischen Rübenernte.

    Nicht einmal geschenkt möchte ich es haben.

  3. Urugschwanz sagt:

    Metal Kreuzfahrten, für Metalrentner. Mainstreammüll für Max Mustermann der am Wochenende mal gerne den Harten raushängt. Moonsorrow labert etwas von Naturverbundenheit… Genau. Und Geld stinkt nicht.

    1. nili68 sagt:

      Glaubt eigentlich irgendjemand das, was Metalbands so labern.. oder überhaupt irgendjemand labert..? lol

    2. ClutchNixon sagt:

      Mal davon abgesehen, dass der eigene ökologische Fußabdruck danach die Größe eines Reihenhauses haben dürfte, sind derlei Veranstaltungen das reinste Rentner Amüsement. Widerlich.

      1. nili68 sagt:

        Warum sollen reiche Metal-Rentner sich nicht amüsieren? Ökologischer Fußabdruck.. wenn ich mich über was ärgere, werfe ich immer Müll auf den Boden, selbst wenn ein Eimer in der Nähe ist und denke „So, scheiß Erde, da hast du’s!“. Für ’ne Kreuzfahrt habe ich leider kein Geld.. 🙁

      2. nili68 sagt:

        Was, nur 2000 €? Dann könnte ich’s mir ja doch leisten, aber trotzdem..

  4. BlindeGardine sagt:

    Einerseits stell ich es mir schon irgendwie spaßig vor als einmalige Sache. Und ja, ihr klingt teilweise schon etwas kleinkariert, zumindest wenn wieder die „Das-hat-mit-Metal-nix-zu-tun-Flagge“ gehisst wird. Nach Wacken darf man ja als echter Metalfan auch nicht gehen, wovon sich jährlich zehntausende Besucher allerdings kaum abschrecken lassen. Die sind aber im Gegensatz zu uns 5-6 Nasen die hier regelmäßig kommentieren sicherlich auch alle keine echten Metalfans.

    ABER: Ja, Kreuzfahrten sind halt insgesamt eine ziemliche Sauerei für die Umwelt (und wenn man mal genauer nachforscht auch für das Bordpersonal), ganz unabhängig davon, ob das noch Metal ist.
    Schlimm ist besonders, dass es inzwischen so viele sind. Mein Arbeitskollege z.B. mach 2-3 Kreuzfahrten im Jahr, das wäre vor 15-20 Jahren finanziell gar nicht möglich gewesen, heute scheints die im Discount zu geben.

    Und dann muss man halt auch mal ehrlich sein, ob man da nun Bock drauf hat oder nicht, würde man Metal-Kreuzfahrten wirklich vermissen, wenn es sie nicht mehr gäbe? Hat sowas in der Szene gefehlt? Nicht wirklich, behaupte ich mal. Das ist halt eine wirklich unnötige und vermeidbare Belastung für die Umwelt und ich wundere mich auch manchmal, was für Bands sich dafür teilweise hergeben (z. B. Kreator).

  5. Watutinki sagt:

    Wie hier schon gesagt wurde, Wacken, Metal Cruise, Nuclear Shit, das ist alles Müll und trotzdem pilgern da abertausende hin. Metal ist anders, aber eben auch nicht besser als der ganze andere Kram, der sonst so megamäßig vermarktet wird. Wo Party, Geld, Sex und Erfolg drauf steht, da zieht es dann alles hin, die ein Stück davon abhaben können. Und plötzlich sind die Ideale am Arsch.
    Ja ich weiß, wer so eine Meinung vertritt der nimmt das alles viel zu ernst. Und wenn ich so eine Reisekarte geschenkt bekommen würde, ob ich dann noch nein sagen würde? Garantieren kann ich es nicht. Und wenn ich keine Cruiser fahre, wegen Klima und so, dann darf ich auch nicht fliegen usw.
    Also jeder so wie er will? Keine Ahnung, kritisieren kann man so etwas schon, aber ich vermute die die es betrifft, lese das hier gar nicht erst, weil es sie nicht interessiert oder es geht ihnen generell am Arsch vorbei. Also was bringts…

    1. BlindeGardine sagt:

      ‚Und wenn ich keine Cruiser fahre, wegen Klima und so, dann darf ich auch nicht fliegen usw.
      Also jeder so wie er will?‘

      Ich halte diese Ansicht der Extreme, die man ja sehr oft hört, für einen Denkfehler. Es muss nich jeder auf alles verzichten, aber es wäre ja ein Anfang wenn sich jeder etwas einschränkt. Diese „Alles-oder-Nichts“-Mentalität birngt doch nix. Da kann man auch gleich sagen: „Ja wenn ich eh fliege, da kann ich auch Wale mit nem Torpedoboot jagen“!
      Kreuzfahrten sind halt ein Luxus, der gänzlich verzichtbar ist, auch heute noch. Aber für manche Reisen muss man in der heutigen Zeit halt das Flugzeug nehmen, hier ist die Masse an Flügen wieder ein Problem. Egal, wollte das jetzt auch thematisch nicht viel weiter austreten, sonst fließt hier wieder Blut und irgendwer bringt Nuclear Blast ins Spiel.

      1. BlindeGardine sagt:

        Ups, schon geschehen, DECKUNG!

      2. Watutinki sagt:

        Was glaubst Du wen ich mit Nuclear Shit gemeint habe? :/
        Ich finde genau das muss passieren, dass man beim Klima in die Extreme geht! Jeder etwas Einschränken damit man ein Alibi hat? Die Natr lacht sich doch kaputt darüber, mit einem weinenden Auge. Erst werfe ich diesen ganzen Müll in die Umwelt und ziehe ich daovn 5 & Prozent zurück, was bringt das?
        Wenn die Politik nciht endlich anfängt dem Kapitalismus klare, extreme Grenzen zu setzen, dann wars das wohl irgendwan mit unsere Kugel.
        Aber ich kann ja auch nicht von Nuclear Shit verlangen, dass sie die Bands die ich mag bitte in Ruhe lassen. Wobei verlangen kann ich es schon, aber auch das geht ihnen am Arsch vorbei. Und genau so wird auch die Polik nichts tun, weil der Kapitalismus die einzige Form des Marktes ist, der uns Wohlstand bescherrt? Deswegen kann man auch kaum noch die Mieten zahlen, deswegen haben wir ein zweiklassen Gesundheitssystem und überall verartme Rentner die in 4 Zimmer Wohnungen sitzen. Das Systemkritik ist irgendwie immer zu einfach und daher auch zu billig.
        Nur was wir tatsächlich brauchen sind extreme im Klimaschutz, man muss den Firmen klare Grenzen setzen und den Menschen auch Mal was zumuten. Wieso tragen die denn jede Woche literweise Plastikflaschen nach Hause? Weil Glas einfach zu schwer und zu umständlich ist (Pfand). Also aus reiner Bequemlichkeit. Bequem ist man aber nur, wenn es erlaubt ist und man es sich leisten kann. Deshalb darf das nicht mehr sein!
        Das Metal Cruiser Ding ist eigentlich eine nette Sache, was aber stört ist die Größe. Wieso muss das immer so groß sein? Macht ein Wacken mit 85.000 Menschen wirklich mehr Spass, als mit 5000 Menschen? Ein kleinerer, möglichst klimaneutraler Cruiser, das wäre Metal like! Und irgendwie auch viel geiler als diese Senioren-Luxus Schiffe.

      3. BlindeGardine sagt:

        Ich meinte das mit den extremen auch eher in die andere richtung, sprich: „bringt eh nichts, wenn ich auto fahre, stören auch kreuzfahrten nicht“ bzw leute anprangern, die sich fürs klima einsetzen aber es dann wagen mit dem auto zu fahren. Ich bin der meinung, wenn jemand, der mit dem auto zur arbeit fahren muss auf kreuzfahrten oder flüge verzichtet, ist das immer noch besser als wenn man sich gar nicht einschränkt. Ansonsten stimme ich dir aber klar zu, dass es da zuerst mal krassere regelungen braucht.
        Auf das nb-bashing geh ich nicht weiter ein, das ist dein persönliches trauma und hat mit der problematik eher wenig zu tun.

        Was festivals angeht, es gibt halt große und auch sehr tolle kleine, hat beides eine daseinsberechtigung. Letztere sind mir auch lieber, ich würde mich aber nie erdreisten zu behaupten, dass die 70000 wacken besucher alle keine richtigen metalfans sind. Metal ist halt nicht nur underground und kleiner club und das war es auch in der guten alten zeit nicht. Spätestens als priest, maiden und metallica anfang/mitte der 80er ganze stadien gefüllt haben war metal eben auch mainstream. Man muss das nicht mögen, man muss sich aber auch nicht drüber ärgern. Ist ja nicht so als würde dir wacken das kleine clubkonzert oder das intime szenefestival versauen.

      4. Watutinki sagt:

        Ich kann mit diesen Massenveranstaltungen generell nichts anfangen, habe ich dann wohl auch ein Trauma, wie so viele. :/
        Gut, wenn man bspw. Woodstock betrachtet, hatte das schon seinen Sinn. Aber da stand dann auch irgendwie eine Message dahinter, die über reines Massenbesäufnis zu Metalkommerz hinaus ging.
        Ich würde nicht sagen, das Wacken Fans keine metal Fans sind, aber sie bringen den Metal nicht nach vorne, sondern verhelfen ihm dazu ihn immer wieter zu verkommerzialisieren. Wenn Metal irgendwan so gewöhnlich im Alltag geworden ist, dass du es im Supermarkt hörst, dass es einen ESC dafür gibt ect., dann haben diese Fans dazu beigetragen. Und wer mir sagt, das wird nie passieren, das ist mit Rap, Hip-Hop, Techno schließlich auch passiert, Auch Metal kann man so weit verweichlichen, bis es im Mainstream angekommen ist. Deswegen Wacken, meinetwegen, aber dann sollte man auch wissen, das man den Metal damit nichts gutes tut. Für den Metal ist das in etwa so, wie Kohlekraftwerke für unser Klima.

      5. BlindeGardine sagt:

        Das ein beängstigend relativierender Vergleich. Ich bleibe auch weiterhin dabei, hör was du willst, geh hin wo du willst, hauptsache du hast Spaß dabei.
        „Den Metal“ gibt es bei all den Subgenres eh nicht mehr und hat es vielleicht nie gegeben, Avantasia waren schon fast beim ESC und es kommt immer mal wieder vor, dass ein Metal-Song für eine Werbekampagne verwurstet wird. Sprich, Metal ist schon längst im Mainstream angekommen.
        Andererseits gibt es auch in jedem Subgenre einen sehr aktiven und vielseitigen Underground, der sich bester Gesundheit erfreut. Der findet auf metal.de zugegeben nur am Rande statt und es werden viele geile Sachen verpasst, dennoch braucht man sich um den Zustand „des Metal“ glaube ich langfristig keine Sorgen machen. Und du bist weder dazu gezwungen nach Wacken zu gehen, noch Nuclear-Blast-Bands zu hören, denn das Angebot abseits des Mainstreams ist riesig.

      6. Watutinki sagt:

        Ich habe schon genügend Szenen im Kommerz ertränken sehen, ich lasse mir nicht mehr erzählen, dieser ganze Ausverkauf hätte keinen Einfluß auf die Musik und die Szene als solches. Je erfolgreiches etwas kommerziell wird, desto mehr Menschen wollen etwas davon abhaben, desto mehr wird das Ganze ausgequetscht. Das ist nicht nur empirisch belegt, das ist schlicht auch logisch, da irgednwie menschlich. Und man kann es auch nicht aufhalten, es passiert einfach, wie ein Blizzard der über alles hinwegfegt und wenn du Pech hast, an Ort und Stelle veweilt und sich im Kreise dreht. Wenn Du Gpück hast, dann kann Du aus den Überresten neues erschaffen, aber es wird nie wieder die Intensität von früher besitzen.

        P.S: Glam, Grunge, Nu Metal sind für mich kein Metal (sorry.)

    2. Watutinki sagt:

      Aber das gibt es doch bei jeder Musikgattung, Mainstream und Underground Musik und eine entsprechende Szene dazu parallel. Nur das verhältnis zueinander ist nicht immer gleich. Beim Metal passiert noch vieles außerhalb der tatsächlichen Mainstream Mobs, damit meine ich, dass diese Musik im „normalen“ Alltag eigentlich nicht vorkommt, wenn man nicht bewusst danach sucht. Pop, Hip-Hop, Techno etc., da stolperst du überall drüber. Sei es im Supermarkt, in der Werbung im TV etc. Das kann dir bei Metal noch nicht in dem Maße passieren und davon zieht der Metal auch einiges an Faszination. Das ganze Teil ansich existiert immer noch unterhalb des Alltagsgeschehens, des kommerziellen Super-Mainstreams quasi. Allerdings brechen Megashows wie das Wacken oder diese Metal Cruise renter Show diese Grenzen auf und heben den Metal dort hin, wo er meiner Meinung nach nicht hin gehört, weil er seine „rebellische“ Faszination (rein im Sinne der Musik) sonst einbüßt. Und wenn das erst Mal im großen Maßstab passiert ist, dann verliert Metal auch seine Ausnahmestatus und verkommt zu beliebiger, kapitalistischer Massenware.
      Sehr extrem und polarisierend betrachtet, aber wenn auch nur 50% davon eintritt, wäre das schon zu viel.

      Von daher, „hauptsache Du hast Spaß dabei“, denn morgen kann es schon wieder vorbei sein und diese „Fans“ haben ihren Anteil dazu beigetragen. Nachhaltigkeit geht anders, auch im Metal!

      1. BlindeGardine sagt:

        Kurz gesagt: Nö. Musik gehört dahin, wo sie gerne gehört wird. Wacken/Metal Cruises etc. sprechen teilweise ein anderes Klientel an als Underground-Bands und werden entsprechend vermarktet, teilweise gibt es aber auch Überschneidugen. Die Massentauglichkeit des einen berührt aber doch in keiner Weise die Qualität des anderen. Herrje, wenn ich mich über jedes Arschloch aufregen würde das Metal hört.
        Die Szene als großes Ganzes hat Glam, Grunge, Nu Metal und was noch alles überlebt, der Underground ist immer noch da und heute mMn sogar gesünder und spannender als je zuvor. Statt einfach ensprechende Bands zu supporten und Festivals zu besuchen, die es nun wirklich massig gibt, regst du dich lieber drüber auf es große Veranstaltungen gibt bei denen Bands spielen die du nicht magst die von Leuten besucht werden, die deiner Meinung nach keinen Metal hören sollten?
        Kollege, ich finde du setzt seine Prioritäten falsch. Aber wie gesagt, let’s agree to disagree. Du wirst mich nicht überzeugen, ich werde dich nicht überzeugen, lassen wir es gut sein.

      2. Watutinki sagt:

        Ich habe schon genügend Szenen im Kommerz ertrinken sehen, ich lasse mir nicht mehr erzählen, dieser ganze Ausverkauf hätte keinen Einfluß auf die Musik und die Szene als solches. Je erfolgreicher etwas kommerzialisiert wird, desto mehr Menschen wollen etwas davon abhaben, desto mehr wird das Ganze ausgequetscht. Das ist nicht nur empirisch belegt, das ist schlicht auch logisch, da irgendwie menschlich. Und man kann es auch nicht aufhalten, es passiert einfach, wie ein Blizzard der über alles hinwegfegt und wenn du Pech hast, an Ort und Stelle verweilt und sich im Kreise dreht. Wenn Du Glück hast, dann kann Du aus den Überresten neues erschaffen, aber es wird nie wieder die Intensität von früher besitzen.

        P.S: Glam, Grunge, Nu Metal sind für mich kein Metal (sorry.)

      3. Nether sagt:

        Aber diesen ganzen „Ausverkauf“ gab es doch schon immer früher oder später bei einzelnen Metalgenres und die Szene hat sie meistens dann erfolgreich irgendwann aussortiert.
        Als Ende der 80er Glam und Sleaze Bands Millionen von Platten verkauften und Stadien füllten, zog es viele Metaller weg von diesem Brimborium und man suchte den Weg zurück in den Underground. Da bot sich zum einen die 2. Welle des Black Metals an, der durch Härte, Optik und Produktion eingepackt in eine gewisse Mystik den idealen Kontrapunkt setzte.
        Zum anderen den Grunge, der mit seiner Mischung aus Metal, Punk, und 70er Hardrock gepaart mit dem konträren Look zu den aufgebretzelten Glamrockern das Basische zurückholte.
        Als der Black Metal zu „massenkompatible“ wurde, entstanden neue Bands, die den Mittlerweile seichten Skandinaviern den Rang abliefen.
        Die 90er waren die Zeit des Nu Metals und verwandter Genres. Gekontert wird das seit ein paar Jahren durch das Wiedererstarken des Speed, Black und Death Metals. Auch im traditionellen Bereich lodert im Underground die Flamme wieder.
        Maiden spielten vor 20 Jahren schon vor 100.000 Menschen am Abend und wurden landesweit im Fernsehen übertragen. Ihre Musik „verraten“ haben sie trotzdem nie.
        Metallica kann man vielleicht vorwerfen, dass sie nach dem schwarzen Album songwriterisch nur Kappes veröffentlicht haben. Wenn man sich die Konzerte heute so ansieht, und das haben auf der letzten Tour über 2 Mio., kann man sie aber nicht als ausgewimpt beschreiben.
        Hätte jemand Black Sabbath bei all ihrem Erfolg Kommerzialisierung vorgeworfen? (Sharon Osbourne mal ausgenommen)
        Hätte jemand Lemmy gesagt, er sei kein R’n’R mehr?
        Blitz von Overkill beschrieb das Publikum auf der 70000 Tons Of Metal als sehr angenehm und enthusiastisch.
        Ich kenne fast keine ehrlichere Band als Overkill was ihre Musik anbelangt.
        Ich könnte da jetzt noch massig Beispiele anführen, aber ich denke, meine Aussage ist klar.
        Wenn eine Kirmesband wie Sabaton auf nem Boot spielt und dabei „Noch’n Caipi!“ brüllt, dann lass sie doch.
        Das wird nicht ausreichen um den Metal „im Kommerz zu ertränken“.
        Wie die Gardine sagte: „…der Underground ist immer noch da und heute mMn sogar gesünder und spannender als je zuvor.“

      4. Watutinki sagt:

        „Blitz von Overkill beschrieb das Publikum auf der 70000 Tons Of Metal als sehr angenehm und enthusiastisch.“

        Nichts anderes würde ich erwarten. Die SUV Fahrer sind auch sehr angenehm und enthusiastisch, wenn sie von ihrem Gefährt reden. Überhaupt kann man was den ganzen Kommerz angeht sehr enthusiastisch sein, man kann gleichzeitig aber auch sehr blind sein und die Kehrseite dessen einfach ausblenden.

        Mit dem ganzen „alten Metal“ konnte ich nie so viel anfangen. Der Metal Faktor war damals immer sehr groß finde ich, vielleicht sogar größer als heute, aber thematisch ist man heute doch deutlich ernster unterwegs und genau deswegen finde ich, kann man die Zeiten auch nicht direkt miteinander vergleichen. Der Party Faktor war früher irgendwie schon immer mit „eingebaut“, heute ist man hier wie erwähnt häufig viel ernster unterwegs. Nur deswegen gab es ja eine 2. BM Welle, weil man die Ernsthaftigkeit und Autenthizität auf eine neue Stufe gehoben wurde. Und damit meine ich nicht die kriminellen Machenschaften, sondern die Kunst selbst.

        Was eine Band wie Emperor da machen, ist ihren Single Malt Whisky in eine Soda zu kippen. Jeder Whisky Kenner würde die Augen verdrehen und wütend werden.

      5. Nether sagt:

        „Nichts anderes würde ich erwarten. Die SUV Fahrer sind auch sehr angenehm und enthusiastisch …“
        Och, glaub mal, er hat auch schon geäußert, wenn er ein Publikum als eher lahm empfand. 🤣

        Ernster unterwegs bist du aber überwiegend entweder bei den teilweise recht philosophisch vernebelten Black Metallern oder im – und das gab es schon immer – politisch motivierten Thrash.
        „Der Metal“ besteht aber heutzutage aus vielen Richtungen und die sind ständig im Wandel und das ist auch gut so. Das verhindert nämlich den von dir prophezeiten Untergang des metallischen Abendlandes. Die Bands der 2. Welle sind heuzutage bis auf vereinzelte Ausnahmen auch nur noch ein Kasperletheater und wurden schon längst von den Szenen aus Kanada, USA, Polen und auch Deutschland abgelöst.
        Ich glaube, du hast dir da eine schöne persönliche Blase zugelegt und verfolgst deine romantisierte Vorstellung von dem, was du Metal nennst. Ich kenne wirklich nur ganz wenige Musiker, die ihre extremen Attituden nicht nur in Bezug auf ihre Band sondern auch im privaten Umfeld durchziehen.
        Einer davon war Selim Lemouchi (RIP).

      6. Watutinki sagt:

        Ich meine da missverstehst Du etwas. Mir ist gar nicht so wichtig, dass der Musiker seine Kunst sagen wir Mal auch außerhalb der Kunst zu 100% auslebt. Dazu ist das Leben zu facettenreich und hat mit der erschaffenen Kunst i.d.R. auch wenig zu tun. Was ich aber von ernsthaften Künstlern erwarten würde ist, dass Sie ihre Kunst selbst so verkaufen, vermarkten, zelebrieren etc., wie es sich dafür auch gehört. Sie nicht durch bspw. irgendwelche Ballerman Eskapaden degradieren.
        Die Kunst selbst muss authentisch bleiben und der Künstler gehört da, so lange er im Rahmen seines erschaffenen Werkes agiert, auch dazu. Wenn Emperor auf einem umgetauften Ballerman Senioren-Dampfer auftreten und dort ihre Musik zelebrieren, dann würdigen Sie ihre Kunst damit ab. Wen Sie selbst auf so einem Dampfer Urlaib machen, wäre mir das erst mal egal.
        Aber die Musik von Emperor in diesem Kontext zu sehen, tut schon etwas weh.

        Das Musiker mit der Zeit älter werden und damit auch weniger radikaler, ist denke ich klar und irgendwie auch nachvollziehbar. Seine alten Werke in Ehre zu halten sollte aber auch denen nicht fern liegen, sonst wird es traurig.

        Ich finde übrigens schon, dass auch fernab des „philosophisch vernebelten Black Metallers“ der Metal deutlich ernsthafter und authentischer zelebriert wird.

  6. nili68 sagt:

    >Keine Ahnung, kritisieren kann man so etwas schon, aber ich vermute die die es betrifft, lese das hier gar nicht erst, weil es sie nicht interessiert oder es geht ihnen generell am Arsch vorbei. Also was bringts…<

    Gut erkannt! 😉 Deshalb bringen mehr als blöde Witze dazu auch nicht..