Der große metal.de-Monatsrückblick
Die größten Highlights im September 2019

Special

Der große metal.de-Monatsrückblick September 2019

Editorial

Leute!

Die Festivalsaison ist längst in den Geschichtsbüchern, hatte mit dem Prophecy Fest in Balve und HALLIG im Planetarium einen überaus erfreulichen Ausklang. Zumindest für den Autor dieser Zeilen. Ehrlicherweise sind wir im September zu wenig gekommen, da wir immer noch nach dem meist erwarteten Album der letzten 20 Jahre suchen. Wir bitten weiterhin um sachdienliche Hinweise, um diese Frage aufzuklären. Gerne auch in der Kommentarspalte.

Vielleicht habt ihr zudem bemerkt, dass unsere beliebte Kategorie „Blast From The Past“ nun auch separat abrufbar ist. Wir wünschen viel Spaß beim Bad in der Nostalgie.

Was hat uns sonst bewegt? ARTE CONCERT, ATLANTEAN KODEX, KREATOR, THE AGONIST, GHOST, MASCHINE HEAD und natürlich SLAYER. Den Summer Breeze 2019 Aftermovie sollte zudem jeder gesehen haben. Noch nicht passiert? Dann aber flott.

Gute Besserung abschließend an James Hetfield und Biff Byford!

Bleibt uns gewogen & Glückauf!
Stefan

Der große metal.de-Monatsrückblick September 2019 – Die größten Highlights des Monats

DISILLUSION – „The Liberation“

Wer gewinnt unseren September-Soundcheck? Prog-Metal natürlich! DISILLUSION aus Leipzig wärmen unsere Seele mit ihrem dritten Album „The Liberation“. Dessen Stücke sind atmosphärisch dicht und stets dynamisch. Und „der emotionale Kitt, der das Gebilde zusammenhält, sind vor allem die großen Melodien, die geschickt durch die symphonischen Arrangements verstärkt werden“. Wie hört man ein solches Werk am besten? Mit einem seligen Grinsen? Über Kopfhörer? Emotional ergriffen? Drei Kreuze sind möglich.

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OPETH – „In Cauda Venenum“

OPETH präsentieren „In Cauda Venenum“ und wir an dieser Stelle ein ungeordnetes Destillat aus Herrn Kreutzers Rezi: „gebrochener Chor-Dreiklang, kiesknirschende Schritte auf dem Kirchhof, ätherisch perlende Melodien, hymnischer Klimax, Olof Palme, verdrehte Disharmonien, triumphale Leadgitarre, Prog-Djent-Fundament, JETHRO TULL, LYNYRD SKYNYRD, Kontrabass, Klavier, pulsierender Synth-Basslauf, Schwedisch, Englisch, leichte Stagnation, Momente zum Niederknien, allein fehlend: der Guttural-Dämon“. OPETH as usual.

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BORKNAGAR – „True North“

BORKNAGAR nehmen uns anhand von „True North“ mit auf eine Reise durch die eigene Bandgeschichte. Eine aufregende Reise wahlweise in Richtung unerforschte nordische Natur, eigene Seele, den Tod – oder einfach in Richtung niveauvolle Unterhaltung. Die dichte, nachgerade mystische Atmosphäre ist zurück im melodischen Black Metal BORKNAGARs – Keyboard, Leadgitarre und zweistimmiger Gesang heben „True North“ in Tateinheit mit dem lyrischen Überbau elegant in die Nähe der Makellosigkeit. Die Wechsel im Line-Up haben nichts kaputtgemacht. Im Gegenteil.

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THE HU – „The Gereg“

Kehlkopfgesang und selbstgefertigte Pferdekopfgeigen – wer liebt sie nicht? THE HU beherrschen den einen wie die anderen und brauchen für ihren Triumphzug durchs Feld der harten Musik keine verzerrte Gitarre. Die Musik der Mongolen entwickelt auch ohne traditionelle Rock-Instrumentierung (oder gerade deswegen) eine geradezu hypnotische Wirkung. Faust und Nacken verselbständigen sich beim Hören von „The Gereg“ und einen gönnerhaften Exotenbonus brauchen die mongolischen Krieger bestimmt nicht. Nebenbei auf Normalmaß zurechtgestutzt zudem: Island. Tja.

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AS I LAY DYING – „Shaped By Fire“

AS I LAY DYING sind zurück mit „Shaped By Fire“. Und Verlass ist auf die Metal-Core Institution. Ihr Comeback vereint typische Riffs und Melodien mit Moshpit-Gemetzel und der bekannten Mischung aus harschen Vocals und Klargesang. Das mag vorhersehbar sein, hochemotional und voller Inbrunst vorgetragen ist es allemal. „Shaped By Fire“ hebt deine Welt vielleicht nicht aus den Angeln, deine Laune im Zweifelsfall aber äußerst zuverlässig. Nicht in Richtung shiny happy people natürlich, es geht um aaarrrghh!, aber du weißt schon.

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EXHORDER – „Mourn The Southern Skies“

EXHORDER kommen eine Rockstar-Lebensspanne nach „The Law“ tatsächlich mit einer neuen Platte um die Ecke gefräst. Fuckin‘ EXHORDER. Schreibt „Mourn The Southern Skies“ die Geschichte der Thrash-Altmeister angemessen fort? Mit kleiner Einschränkung im unteren Tempobereich: ja. Herr Klaas weist fürsorglich darauf hin, dass man besonders bei den „Geschwindigkeitsbiestern in Deckung gehen sollte, wenn man sich nicht eine amtliche Schelle abholen möchte“. Oder sollte man sich gerade dann gerademachen? Vorlieben differieren, gerade im Bereich Schmerz; metal.de ist da offen.

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ATLANTEAN KODEX – „The Course Of Empire“

Der ATLANTEAN KODEX ist zurück. Zurück, um uns eine weitere Lehrstunde in Sachen mystischer Metal-Geschichte zu geben. Epic as always? Herr Büttner sinkt nur zögernd in den Staub – „The Course Of Empire“ ist sperriger als seine Vorgängerinnen, birgt weniger zwingende Melodien. Doch dass die Bayern immer noch mächtiger sind als die meisten, das wird hier nicht infrage gestellt. Hoch die Fäuste. Und irgendwas mit ergriffener Miene!

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DARKEND – „Spiritual Resonance“

Frau Zillekens war bei DARKEND im Kreißsaal. Das Thema Seele ist für sie jetzt durch, aber sie bringt frohe Kunde: Begrüßt werden darf „Spiritual Resonance“, seines süßen Zeichens „eine dunkle, beschworene Kreatur, deren ledrige Haut mit jedem Song mehr und mehr eingebrannte, noch glühende Male zieren.“ Und auch sonst ist „alles da. Sechs Finger, drei Köpfe …“
Kleiner Tipp noch für die Kita: „Nennt es orchestral, symphonisch, bombastisch, melodisch, düster-meditativ oder vertonte Dämonenbeschwörung – aber nennt es niemals kitschig.“

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TOOL – „Fear Inoculum“

Gegen TOOL und „Fear Inoculum“ (in diesem Rückblick oder generell) spricht: „Chinese Democracy“-Vorgeschichte vom Feinsten, 80-Schleifen-Erstauflage vom Munde abzusparen, ellenlange Stücke weit weg vom Metal, Winzer-Sänger weit weg vom Schwarzbrenner, Erscheinungsdatum auch noch zwei Tage entfernt vom September. Also im Prinzip nichts. TOOL bleiben einzigartig und dreizehn Jahre haben wir sehr gern gewartet. M. a. W.: „It’s TOOL-Time, bitches!“

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RAM – „The Throne Within“

Es existieren im Jahre des Herrn 2019 viele Spielarten harter Musik. Das ist gut. Heavy Metal selbst existiert auch noch. Das ist sehr gut. Und RAM halten die stählerne Flagge weiterhin in der ersten Reihe hoch. Folgerichtig lobt Herr Endres „The Throne Within“ mit dessen „Mischung aus Eingängigkeit, wohldosierter Härte und Melodie, dunkler Atmosphäre, Achtziger-Flair mit hoher Ohrwurmdichte bei gleichzeitigem rohem, unpoliertem Underground-Charme“. MAIDEN sind da, PRIEST noch mehr und PRIMORDIALs Alan Averill als Gast sogar in Person. Yes!

Die Playlists der Redakteure: Das lief bei uns im September 2019!

Eckart Maronde

BLOOD RED THRONE – Altered Genesis
1349 – Massive Cauldron Of Chaos
LES ENFANTS – Touché
THE PSYCHEDELIC FURS – Midnight To Midnight
ABORTED – Terrorvision
RE-FLEX – Humanication
THE HU – The Gereg
VLTIMAS – Something Wicked Marches In
TEXAS HIPPIE COALITION – High In The Saddle
NIGHTFALL – Macabre Sunsets

Jeanette Preuss

IN FLAMES – I, The Mask
MESHUGGAH – The Violent Sleep Of Reason
FINK – Resurgam
HELLOWEEN – Pink Bubbles Go Ape
AS I LAY DIYING – Shaped By Fire
BEARTOOTH – Disease
THE LEGION:GHOST – With Courage Of Despair
ZEAL & ARDOR – Live in London
BATUSHKA – Litourgiya
LUDOVICO EINAUDI – Seven Days Walking

Michael Klaas

ATLANTEAN KODEX – Course Of An Empire
MANILLA ROAD – crystal Logic
OPETH – In Cauda Venenum (Swedish Version)
CELTIC FROST – To Mega Therion
MOTÖRHEAD – Ace Of Spades
KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD – Infest The Rats‘ Nest
DISILLUSION – The Liberation
NAPALM DEATH – Apex Predator Easy Meat
NASUM – Shift
MESHUGGAH – ObZen

09.10.2019
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