The Committee - Memorandum Occultus

Review

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THE COMMITTEE dürfen gut und gerne als eines DER Senkrechtstarter-Projekte der letzten Jahre gelten. Zwar gründete sich das internationale Atmo-Black-/Doom-Metal-Projekt schon 2007, 2014 gab es aber erst das Debütalbum „Power Through Unity“ zu hören, welches der Band Headlinerpositionen auf diversen Black-Metal-Events und einen Bekanntheitsgrad weit über reine Underground-Kreise hinaus bescherte. Nun liegt seit Februar das zweite Album der Band vor, das da „Memorandum Occultus“ heißt und nicht nur thematisch andere Wege einschlägt als das Debüt von THE COMMITTEE.

„Memorandum Occultus“ geht thematisch andere Wege als noch das Debüt

Denn während sich die internationalen Musiker mit Sitz in Belgien auf „Power Through Unity“ noch mit der Geschichte der Sowjetunion – der Heimat von Bandkopf Igor Mortis – beschäftigten, legen sie das thematische Augenmerk auf „Memorandum Occultus“ verstärkt auf die verschwörerische Seite ihres Konzepts. Die schielte auf dem Debüt auch bereits durch, „Memorandum Occultus“ hingegen schiebt das Thema auf den Platz der Hauptattraktion: In sechs Songs besingen THE COMMITTEE verschiedene Herangehensweisen zur Unterdrückung der Menschheit, die Texte des Albums möchte Igor Mortis als fiktives Lehrbuch zum Verschwörerdasein verstanden wissen. THE COMMITTEE besingen Krieg als den Tod der Diplomatie, die Finanzwelt als goldene Kette der Menschheit, Religion als heimtückische Lehre.

Thematisch punkiger, aber in der Musik ist kein Drei-Akkorde-Rock zu finden

Während THE COMMITTEE aber thematisch punkiger werden, gilt für die Musik das Gegenteil: War „Power Through Unity“ vor allem durch die übermittelten Emotionen, den Sound, der Thematik komplex, nicht aber musikalisch, dreht der Fünfer mit Brüsseler Sitz für Album numero zwei ein wenig an den Schräubchen. Die grundlegende Ausrichtung behalten THE COMMITTEE auch auf „Memorandum Occultus“ bei, aber das Album ist versierter, detailreicher, weit entfernt von punkigem Drei-Akkorde-Rock.

So gibt es allein in den ersten zwei Songs mehr Tempowechsel als auf dem kompletten „Power Through Unity“. Da gibt es viel mehr dieser auf dem Debüt nur hier und dort auftauchenden, irgendwo in der Nähe von MGLA zu verortenden Leadgitarren. Da gibt es Grooveparts und Blastparts, die sich aber nie zu offensichtlich miteinander abwechseln. Da gibt es Akustikgitarren in „Golden Chains – Weapons Of Finance“ und in „Treacherous Teachings – Weapons Of Religion“, in letzterem gleich noch mit orientalischen Folk-Einlagen sowie christlichen und muslimischen Gesängen. Und als besondere Überraschung gibt es in „Flexible Facts – Weapons Of History And Chronology“ Synthesizer zu hören – gelungene Abwechslung.

THE COMMITTEE machen alles richtig!

Wie gesagt: „Memorandum Occultus“ klingt grundlegend so, wie THE COMMITTEE auch auf „Power Through Unity“ schon klangen. Aber es klingt detaillierter, versierter, ausgefeilter. Das Debüt war eben ein Debüt, das zweite Album beweist, dass die fünf Musiker auf den diversen Touren der letzten drei Jahre mehr als nur Trinkfestigkeit gelernt haben. Und trotzdem bleiben sie Fans ihres ersten Albums nichts schuldig – weder den gewollt sumpfigen, atmosphärischen Sound, noch das melodische, eingängige, gleichzeitig aber hintergründige Songwriting, noch das interessante Textkonzept. Black-/Doom-Freunde mit Hang zur Atmosphäre werden dieses Album genauso lieben wie THE COMMITTEEs Erstling – aber es würde nicht mit dem Teufel zugehen, würde sich die Band mit „Memorandum Occultus“ nicht auch neue Fans abseits der Black-Metal-Szene erspielen.

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04.04.2017

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1 Kommentar zu The Committee - Memorandum Occultus

  1. SaGi sagt:

    Als absoluter Verehrer des Debuts kann ich da so nicht ganz zustimmen.
    Ja, The Committee haben praktisch alle ihre Trademarks ausgefeilter und gefühlt durchdachter auf dem zweiten Album fortgeführt. Denoch hat es für mich nicht die Durchschlagskraft. Das liegt zum einen an einer Nummer wie „Synthetic, Organic Gods“, die recht einfallslos daher kommt. Zum anderen stellt sich über die gesamte Spielzeit eine gewisse Eintönigkeit ein. Hätte ich beim Debut noch eine sher gute 9/10 gegeben, gibt es für Album Nr. 2 leider Punktabzug.

    8/10