Nagelfar - Virus West

Review

Das langerwartete neuste Werk von Nagelfar, „Virus West“, ist wie angekündigt sehr aggressiv, roh und ursprünglich ausgefallen, die elektronischen Experimente von „Srontgorrth“ sind gänzlich Vergangenheit, hier orientieren sich die Aachener eher an den Anfangstagen des norwegischen Black Metals. Wie auf den bisherigen Veröffentlichungen auch haben die 7 Lieder mit Ausnahme des Instrumentals „Westwall“ allesamt Überlänge, was diesen in Verbindung mit den ausschweifenden Texten epische Züge verleiht. Kalt und bösartig wälzt sich „Virus West“ durch Gehörgänge und Gehirn, wobei das gesamte Geschwindigkeitsspektrum zwischen schleppenden, fast schon doomigen Parts und Blastbeat-Raserei ausgeschöpft wird, um schließlich seinen Höhepunkt im abschließenden, mitreißenden „Meuterei“ zu finden. Dennoch wissen mich Nagelfar mit ihrem jüngsten Kind nicht restlos zu überzeugen, was zum einen daran liegt, daß der neue Mann am Geschrei, Zingultus, seine Sache zwar mehr als ordentlich macht, aber die innige Verzweiflung und Hysterie, die sein Vorgänger Jander zu vermitteln wußte, einfach nicht erreicht. Weiterhin vermisse ich den erhabenen und zum Teil auch melancholischen Charakter von „Srontgorrth“, was zwar von Bandseite aus wohl durchaus beabsichtigt sein kann, mir deshalb aber nicht zwangsläufig gefallen muß. Letztendlich war es vielleicht auch die extrem hohe Erwartungshaltung an „Virus West“, die, gegründet auf dem bisherigen Schaffen der Band und genährt von der Vielzahl der kursierenden Lobeshymnen, unvermeidlich enttäuscht werden mußte.

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04.10.2001

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11 Kommentare zu Nagelfar - Virus West

  1. Fenris sagt:

    Dir fehlt die Melancholie auf "Virus West"? Gerade von diesen "Gothic-Schwuchteln" wollten sich Nagelfar ja wohl ein wenig distanzieren und das ist denen größtenteils auch gelungen, ohne ihr typisches Flair zu verlieren, so daß es "teilweise" Gothic-Schwuchteln wie mich auch noch überzeugt ;))) Daß "Virus West" kein "Sronntgorrth 2" werden würde, thematisch, nicht qualitativ, war ja schon lange klar, also greift dieser Kritikpunkt nicht. Wenn ich allerdings an Songs wie "Kapitel 5: Willkommen Zu Haus" denke… "Hinter mir die Trümmer, vor mir das Tor" … nee, sowas findet sich auf "Virus West" wahrlich nicht… Trotzdem weit über dem derzeitigen Schnitt ;o) Fenris

    8/10
  2. RomanticWar sagt:

    Der Verfasser der CD-Kritik hat wohl die ganzen CD’s von Nagelfar und Nagelfar selber nicht gepeilt. In den vorherigen Veröffentlichungen ging es um eine ganz andere Thematik, es wurde nämlich eine Geschichte erzählt. Deshalb gibt es bei Virus West auch nichts mit melancholischen Charakter! Hier setzte Nagelfar mit einem ganz anderen Konzept an und das hieß, Nieder mit der Kommerzialisierung im gesamten Black Metal Bereich und zurück zum wahren Black Metal. Nicht umsonst bezeichneten sie in Interviews Dimmu Borgir*s Musik als kein Black Metal und wetterten gegen Nuclear Blast. Virus West ist der pure Black Metal und das wollten sie auch damit ausdrücken. Die CD ist perfekt und das wußte ich schon seitdem ich Sie das erste mal hörte. Für mich hat Nagelfar Die Black Metal Platte des Jahres fabriziert und das zurecht!

    10/10
  3. Markus sagt:

    Nimmt man "Willkommen zu Haus" oder "Seelenland" als die Maßstäbe, an denen sich die neue Nagelfar messen lassen muß, kann man leider nur sagen: Schade, das war nix. Der Abwechslungsreichtum, der Nagelfar einst auszeichnete, wich der Monotonie, die mich bei "Sturm der Katharsis" (ewige Wiederholung eines gar nicht so tollen Gitarren-Themas)besonders nervt. Der Sound ist auch nicht besser geworden und die Texte von Sven waren Lichtjahre besser als die aktuellen Knüttelverse. Ich habe die scheibe blind gekauft und mich sehr über dieses eher einfallslose Stück Musik geärgert.

    6/10
  4. Anonymous sagt:

    Das war nach \"Hünengrab..:\" meine 2. Scheibe von Nagelfar und ich darf attestieren: klare Steigerung. Roh, ursprünglich, düster. Manchmal droht zwar der rote Faden der Kompositionen im endlosen Geboller verloren zu gehen, aber unter dem Strich paßt alles zusammen. Ich bedauere jedoch, dass bei dem überragenden \"Meuterei\" nicht öfer die Fanfare erklingt – die allein hievt die Scheibe von 7 auf 8 Punkte 🙂

    8/10
  5. samedi sagt:

    Nagelfar sind wohl eine der wenigen BM-Bands, die mich neben Vinterland begeistern können! Nur schade, dass sie leider nicht mehr beisammen sind um weiterhin so geniale Musik zu fabrizieren!

    9/10
  6. crippled fluffy catcat sagt:

    huch, diese geniale teil hab ich ja noch gar nicht bewertet – nun denn!

    9/10
  7. servantofsin sagt:

    Kracher.

    8/10
  8. chevel sagt:

    ich persönlich steh auch eher auf die art von hünengrab oder srontgorrth. allerdings ist virus west ganz anders und so wie es ist ist es perfekt wie alles von nagelfar. definitiv eine der besten bm metal bands die deutschland je hatte. zu schade das es sie nicht mehr gibt!

    10/10
  9. hackfin sagt:

    10 Punkte; Punkt!

    10/10
  10. Anonymous sagt:

    absolut geiles teil auf dem richtig schöner black metal geboten wird. es hat sich zwar seit \"hühnengrab im herbst\" einiges getan, doch es sind immer noch nagelfar, die hier am werke sind. auch zingultus, der neue sänger, macht seine sache wirklich sehr gut. absolut empfehlenswert.

    8/10
  11. gloriorbelli sagt:

    Muss mich verbessern. Nach mehrmaligem,intensiven Hören hab ich festgestellt, dass sie den anderen Nagelfar Veröffentlichungen, wenn sie auch anders ist, in nichts nachsteht.

    10/10