Katatonia
Katatonia

Es ist immer das Gleiche mit uns verschrienen Schreiberlingen: Erst freuen wir uns ein Leck in den Pansen, dass wir mal wieder nen Eintritt für lau abgreifen, stolzieren damit vorlaut im Kreise unserer neidischen oder gelangweilten Lieben, versuchen unseren Status zu produzieren – und fürchten den Moment der Wahrheit: Die infernalische Abendkasse. Spätestens dort zieht der Prahlhans blank, denn vor dem auf Umbarmherzigkeit geschulten „Erst-Geld-dann-Stempel-und-mach-flott“-Blick der zierlichen Herrscherin an der Rezeption sind sie alle gleich! Und es ist dieser entlarvende Moment wie gestern, dieses knappe „Du stehst nicht drauf.“, das den Maulhelden auf Killernietengröße einlaufen lässt. Dann steht er dort endlose fünf Minuten im Foyer und hält den hämischen „Der-kommt-nicht-rein“-Blicken der redlich Zahlenden kaum mehr stand. Dann schießen ihm die Fiktionen von klafterlangen Livereview-Verpflichtungen in Schriftgröße 0,04 durch den Kopf, und dass er Katatonia doch so toll gar nicht findet. Und who the fuck sind Dark Suns? – Erst der väterlich säuselnde Sopran des keimigen Metal-Methusalems mit den gebleckten Baumstamm-Oberarmen beendet die öffentliche Marter mit dem erlösenden Halbsatz „…und Du jetzt auch.“.