Callisto
Interview mit Markus Myllykangas zu "Secret Youth"

Interview

Callisto

Gut Ding will Weile haben. Dieses oft zitierte Sprichwort passt wie die Faust aufs Auge bei CALLISTO, die mal eben nach fast sechs Jahren ihr neue Album „Secret Youth“ veröffentlichen. Auch das neue Werk der Finnen steht für konventionslosen Post Metal und Progressive Rock mit gehörigem Sludge- und Core-Einschlag. Das Album lebt von seiner Vielschichtigkeit und seinen dynamischen Gegensätzen sowie der dichten Atmosphäre. Wir sprachen mit Shouter/Gitarrist Markus Myllykangas.

Callisto

Weshalb hat es nach eurem letzten Album „Providence“ nahezu sechs Jahre gedauert, um das neue Album „Secret Youth“ zu veröffentlichen? Was habt ihr nur in all den Jahren gemacht? In welchem Zeitraum wurden die neuen Songs geschrieben?

Wir spielten 2009 und 2010 Tourneen und Konzerte um „Providence“ zu supporten  und fingen im Spätjahr 2010 ab, einige Songs zu komponieren. Aber Anfang 2011 hatten wir unsere Show zum 10jährigen Jubiläum, was uns viel unserer Zeit und Energie aus dem Songwritingprozess kostete. Wir hatten auch eine Veränderung im Line-Up 2011/2012 was das Songwriting auch verlangsamte und drei von uns zogen in verschiedene Städte um. Die Songs wurden also hauptsächlich zwischen 2012 bis 2014 geschrieben.

Wie schwierig war es verglichen mit euren bisherigen Erlebnissen das neue Album fertigzubekommen. Hattet ihr mit irgendwelchen Herausforderungen zu kämpfen die euch daran zweifeln ließen?

Nein, nicht wirklich. Tatsächlich liefen die Aufnahmen zu „Secret Youth“ ziemlich problemlos, aber all die logistischen Probleme verursachten mehr Ärger, wie man sechs Kerle zur selben Zeit am selben Ort zusammenbekommt um Songs zu schreiben, da wir heutzutage in vier verschiedenen Städten leben.

Wie schreibt ihr eigentlich neue Songs? Was inspiriert euch?

Das war dieses Mal anders als bei unseren vorherigen Alben. Die Meisten von uns brachten nahezu fertige Songs mit und wir arrangierten diese dann mit CALLISTO. Tatsächlich entstand die Hälfte der Songs auf diese Weise und die andere Hälfte machten wir zusammen, wie bspw. der Sänger kümmerte sich um die Gesangslinien, ich die Hälfte der Riffs und unser Schlagzeuger die andere Hälfte, der Bassist die Texte. Von einem Song stammt der Text von unserem Keyboarder sowie die Gesangslinien und der Refrain, während ich einen zusätzlichen Part mit einbrachte, wozu wiederrum unser Sänger die Gesangslinien beisteuerte usw. Aber die Songs wurden immer von uns allen gemeinsam arrangiert, es gibt keine Diktatur in dieser Band. Was uns inspiriert? Andere Musik, Menschen und ihre Geschichten, die Natur, Filme usw.  

Du hattest schon die Veränderungen in der Bandkonstellation angesprochen. Zum Beispiel hattet ihr euch von Johannes Nygård getrennt und mit Tero Holopainen ein neues Mitglied aufgenommen.

Wir hatten einige musikalische Differenzen mit Johannes aber ich möchte da nicht ins Detail gehen, Leute kommen und gehen und nun haben wir einen neuen Gitarristen und wir sind darüber wirklich glücklich.

Wo und wie habt ihr „Secret Youth“ aufgenommen? Was kannst du uns von den Aufnahmen erzählen?

„Secret Youth“ wurde im Juli 2014 Live im Sonic Pump Studio in Helsinki aufgenommen, danach machten wir im August und September einige Overdubs sowie den Gesang, Jonas Olsson hat gemixt. Die Aufnahmen liefen ziemlich reibungslos, das Grundgerüst der Songs wurde innerhalb von drei bis vier Tagen aufgenommen. Ich liebe es wirklich, zusammen mit der ganzen Band in einem Raum Live aufzunehmen, für mich gibt es keinen anderen Weg, Alben aufzunehmen!

Welche Bedeutung steckt hinter dem Albumtitel „Secret Youth“ und welche Verbindung hat dieser mit den Texten?

Der Albumtitel stammt von mir und er hat keine Verbindung zu den Texten, vielleicht ein wenig aber nicht viel. Der Titel führt in meine Jugend und die Umgebung, in welcher ich aufwuchs. Das war eine wirklich kleine Stadt im Norden. Der Titel ist richtig persönlich und schwer zu erklären. Ich versuche es so, es gab damals einige Angelegenheiten als ich jung war und nun da ich älter bin kann ich sie besser verstehen, einige waren gute, andere schlechte Dinge.

Worin siehst du selbst die Unterschiede zwischen „Secret Youth“ und „Providence“?

Ich weiß nicht? Besseres Songwriting, stärker auf den Sound und das Spielen fokusiert. „Providence“ war etwas softer und progressiver verglichen mit „Secret Youth“. Das neue Album hat einen kälteren Sound, ist straighter, direkter und aggressiver.

Wie beurteilst du eure musikalische Entwicklung als Band?

Musikalisch bin ich sehr glücklich darüber, wie sich unsere Band im Laufe der Jahre entwickelt hat, aber was die geschäftliche Seite anbelangt haben wir uns durch den Stilwechsel von jedem Album zum nächsten keinen Gefallen getan, aber uns selbst gegenüber ehrlich geblieben. Es wäre einfach für uns, immer wieder dasselbe Album zu machen, wie es einige andere Bands tun.

27.01.2015

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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