Cranial
bauen mit ihrem ersten Album ihr eigenes Labyrinth

Interview

„Dark Towers / Bright Lights“ klingt akribisch verfeinert und enorm detailliert ausgearbeitet, wie lange habt ihr daran gearbeitet und wie sehr achtet ihr auf Einzelheiten?

Bastian: Wir haben direkt nachdem unsere „Dead Ends“-EP im Kasten war begonnen an neuen Songs zu arbeiten. Aufgenommen haben wir die EP im April 2015 und „Dark Towers“ haben wir im Juni 2016 aufgenommen. Dazwischen hatten die Songs Zeit zu reifen. Auf Einzelheiten achten wir tatsächlich schon sehr, allerdings bleibt bei unseren Songs trotzdem noch eine gewisse Rohheit und Dreckigkeit übrig.

Was ist das für ein Gefühl „Dark Towers / Bright Lights“ nun in den Händen zu halten, würdet ihr rückblickend noch etwas ändern wollen oder findet ihr eure eigenen Vorstellungen zu 100 % realisiert?

Bastian: Ich persönlich bin selten 100 % zufrieden, weil ich bei jedem Studiobesuch und jeder Aufnahmesession noch etwas lernen kann. Ich entdecke eigentlich auch immer irgendwelche Kleinigkeiten die ich dann als nicht perfekt ansehe. Aber ich denke man sollte ein Kunstwerk auch irgendwann einmal als abgeschlossen betrachten. Unterm Strich finde ich, ist das Album doch recht ordentlich geworden.

Michael: 100% Zufriedenheit gibt es vermutlich sowieso nicht. Beim Anhören unserer Platte sind mir schon zig Sachen aufgefallen, die ich heute anders machen würde. Das ist allerdings stark tagesabhängig und die Objektivität der Scheibe gegenüber, ist mir zwangsläufig abhanden gekommen. Aber insgesamt bin ich sehr glücklich mit der Platte muss ich sagen – die Aufnahme klingt so, wie wir klingen wollten.

„Dark Towers / Bright Lights“ wird von mir als „Finsteres Kino für die Ohren“ zusammengefasst, denn die vier Epen regen allesamt den Film im Kopf an. Wovon lasst ihr euch beim Songwriting inspirieren?

Bastian: Also mich inspiriert wirklich alles was mich umgibt und was ich im Alltag erlebe. Nicht zuletzt natürlich Musik oder jegliche Art von Kunst die ich mir zu Gemüte führe, also Filme, Bücher und vieles mehr.

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© Denis Barthel

Wer hat das schöne Artwork, das bei der LP noch besser zu Geltung kommt, für euch gemacht?

Bastian: Das Artwork hat ein Freund von mir gemacht und zwar Oliver Hummel. Seine Arbeit gefällt uns gut, er hat auch das Artwork für OMEGA MASSIF gemacht und es lohnt sich einen Blick auf seine Designs zu werfen.

Gehört ihr selbst zu denjenigen, die großen Wert auf Ästhetik beim Artwork legen und sich gerne liebevoll gestaltet Sonderversionen von Alben kaufen?

Bastian: Auf jeden Fall, schön gestaltet Platten und ansprechendes Artwork mag ich sehr gerne. Allerdings kauf ich mir selten einen Tonträger nur wegen der Aufmachung.

Ihr startet bald eine kleine Tour, die Release-Show steht bald an. Steckt ihr schon mitten in Vorbereitungen und auf was freut ihr euch am meisten?

Bastian: Wir bereiten gerade das Set für die anstehenden Shows vor. Wir werden die Songs so wie sie auf der Platte sind, also mit den Drones dazwischen live genauso umsetzen.

Julian: Heißt, wir werden die Songs der neuen Platte in ihrer vollen Breite auch live präsentieren.

Worauf legt ihr als Künstler bei euren Konzerten am meisten Wert?

Bastian: Wir versuchen durch unsere eigene Beleuchtung eine uns vertraute Atmosphäre herzustellen und versuchen so brachial und heavy wie möglich zu spielen. Letztlich wollen wir auch einfach Spaß haben.

Michael: Interesse von Seiten des Publikums und des Veranstalters ist mir am wichtigsten. Das heißt ein großes Publikum per se muss nicht gleichbedeutend mit einer guten Show sein, aber ein Veranstalter mit etwas Herzblut kann schon extrem zum Gelingen des Abends beitragen.

Und da gehört es für mich schon zum guten Ton unter Erwachsenen, dass sich der angebotene Schlafplatz nicht als der Fußboden im voll gerauchten Konzertraum entpuppt. Das würde man dem eigenen Freundeskreis auch nicht zumuten und diesen Maßstab sollte man meines Erachtens auch bei der Band, die vielleicht mehrere Stunden Anfahrt hat, anwenden. Ich sehe mich absolut nicht als Künstler, eher als Hobbymusiker, aber so ein bisschen Wertschätzung sollte schon drin sein.

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05.01.2017

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