In The Woods...
Das ist der Geist dieser Band!

Interview

Mit „Diversum“ veröffentlichen IN THE WOODS… den Nachfolger von „Cease The Day“. Wir sprachen darüber im Interview mit Gitarrist Kåre André Sletteberg.

Cover Artwork von IN THE WOODS... - "Diversum"

Cover Artwork von IN THE WOODS… – „Diversum“

Ihr habt ein neues Album namens „Diversum“, das gerade veröffentlicht wird. Der Titel bedeutet übersetzt das Gegenteil, was ist die Idee, die Botschaft hinter dem Albumtitel?

Es bedeutet grob übersetzt „anders“, was etwas ist, das in den Genen von IN THE WOODS… liegt, seit die Band in den frühen Neunzigern gegründet wurde. Es gibt keine bestimmte Idee oder Botschaft, es geht darum, was du als Hörer erlebst, wenn du das Album hörst.

Nach der Reunion im Jahr 2014 gab es bei IN THE WOODS… einige drastische Besetzungswechsel. Im Jahr 2018 ersetzten die neuen Mitglieder Nils Dridal, Bernt Sørensen und du das alte Line-Up. Was waren die Gründe für diese Besetzungswechsel?

Nun, ich kam 2015 zur Band, Bernt Sørensen kam 2017 und Nils Olav Drivdal kam 2019 dazu. Der Grund für diese Veränderungen war, dass die Botteri-Brüder ihre Reise mit der Band nicht fortsetzen wollten, und der Weg führte uns gemeinsam zu dem, was wir jetzt tun.

Nun ist euer ehemaliger Sänger Mr. Fog (James Fogarty) auch nicht mehr Teil von IN THE WOODS…, euer neuer Sänger ist Bernt Fjellestad. Wie kam es dazu? Wie kamt ihr auf ihn?

James wollte sich nicht an der kreativen Arbeit an diesem Album beteiligen. Er wollte die Dinge mehr für sich selbst regeln, er wollte bestimmte Bandmitglieder nicht mehr in der Band haben, und das erzeugte eine schlechte Spannung, weswegen er wahrscheinlich herausfand, dass es Zeit war, seine Sachen zu packen und zu gehen. Bernt Fjellestad ist seit 25 Jahren mit den Leuten in der Band befreundet, und als er zur Verfügung stand und die Demos ablieferte, die er machte, war es die offensichtliche Wahl.

Wie ist die Stimmung innerhalb der Band heutzutage? Was ist neu, was ist gleich geblieben bei IN THE WOODS…?

Das Gefühl in der Band ist unglaublich. Ich denke, zum ersten Mal in der Geschichte der Band sind wir fünf Personen, die alle gute Freunde sind und eine gute Chemie in der Musik haben. Wir folgen dem Weg, der mit der Veröffentlichung von „Heart Of The Ages“ begann. Jedes Album hat seine eigene, einzigartige Note. Das ist der Geist dieser Band.

Bernt zeigt eine wirklich große Bandbreite an verschiedenen Gesangsstimmen, was wirklich gut ist! Welchen Einfluss hatte das auf das neue Album?

Er hat den Gesang wirklich auf ein neues Level gebracht. Jeder Song ist viel anders ausgefallen als ursprünglich geplant, mit James in der Gesangsrolle. Wir haben auch ein paar weitere Songs hinzugefügt, als er dazukam, und das war wirklich das Tüpfelchen auf dem i.

Sound und Charakter von IN THE WOODS… haben sich im Laufe der Zeit verändert und differenziert. „Heart Of Ages“ war ziemlich straight und roh, „Omnio“ experimenteller, „Strange In Stereo“ war rätselhafter. „Pure“ mischte Metal mit 70er Jahre Rock, während „Cease The Day“ extremer und experimenteller war. Wie siehst du die musikalische Entwicklung eurer Band in all den Jahren und wie bewertest du „Diversum“, das nun Teil eurer Diskografie ist?

Es ist die Art und Weise, wie die Band immer Alben produziert hat. Es gibt keine roten Linien, keine Regeln oder Grenzen, die eingehalten werden müssen, das ist es, was jedes Album so anders und besonders macht. Und unser neuestes Album „Diversum“ passt genau dazu. Ich denke, die Presse, die Fans und die Promoter kümmern sich zu sehr um die Genres. Das tun wir nicht.

Was kannst du uns über den Songwriting-Prozess für euer neues Album erzählen? Wie haben sich die Songs im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt?

Es nimmt den natürlichen Verlauf, wie ein Song entstehen sollte. Normalerweise fängt es mit einem Riff oder einer Melodie an, und mit dem Vertrauen zueinander fügen wir immer wieder neue Schichten hinzu, bis wir das Gefühl haben, dass der Song das hat, was er braucht. Wir machen weder zu viel, noch zu wenig. Irgendwann hat man das Gefühl, dass der Song auf seine Weise perfekt ist.

Was würdest du sagen, ist das Wichtigste am Sound von IN THE WOODS…?

Die Seele von IN THE WOODS… was du, was dein Nachbar oder dein Freund hören, wenn sie das Album hören. Das Gefühl, das du bekommst, wenn du auf Play drückst, oder wenn es endet. Es ist Kunst, es ist Musik… es ist eine individuelle Erfahrung für jede Person, die es hört.

Worum geht es in den Texten, was hat euch inspiriert?

Wir gehen durch verschiedene Zeiten. Zuerst eine Pandemie, und jetzt haben wir einen Krieg in Europa. Es sind Momente wie diese, die eine bestimmte Stimmung beim Schreiben erzeugen, und in diesen dunklen Zeiten werden auch die Texte von dunkleren Themen handeln.

Kannst du uns etwas über das Cover Artwork und seine Symbolik erzählen?

Nun, auch hier ist es schwer zu beschreiben, welche Bedeutung es hat und so weiter. Denn Kunst ist wie Musik, sie wird von jeder Person, die sie sieht, anders gesehen.

Ich denke, dass Kunst im Allgemeinen und Musik im Besonderen Emotionen erzeugen soll. Wie ist deine Perspektive?

Für mich selbst ist Musik meine Emotion. Ich bin nicht sehr gut darin, sie im Allgemeinen zu zeigen, aber durch meine Musik, meine Gitarre, kann ich meine Wut, meinen Kummer oder mein Glück ausdrücken.

Was sind deine schönsten Erinnerungen an Live-Auftritte seit dem Comeback?

Die beiden ersten Shows, die wir nach der Pandemie außerhalb Norwegens gespielt haben. Wir spielten in Polen und in Großbritannien und hatten zum ersten Mal eine wirklich gute Reise als Freunde und Musiker zusammen. Alle waren auf einer Linie, kein Bullshit, einfach nur glücklich und zufrieden!

Was habt ihr für die nächste Zeit geplant?

Wir hoffen, mehr Shows zu spielen und neue Musik zu schreiben!

Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören euch!

Cheers, danke für eure Zeit. Gute Fragen! Hoffentlich hat euch das Album gefallen!!

Alles Gute!

Galerie mit 15 Bildern: In The Woods - 15 Years New Evil Music Festival
13.12.2022

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36677 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

In The Woods... auf Tour

05.09. - 07.09.24Prophecy Fest 2024 (Festival)Empyrium, Paradise Lost, Arthur Brown, DOOL, Perchta, Arð, In The Woods..., Farsot, Triptykon, Fen, Tchornobog, Germ, Thief und AureoleBalver Höhle, Balve

10 Kommentare zu In The Woods... - Das ist der Geist dieser Band!

  1. Watutinki sagt:

    Da scheint es ja ganz schön Reibung in der Band gegeben zu haben. Nun ist alles schön harmonisch, leider auch die Musik. Wie auch immer, jede Band hat das Recht Spass mit dem zu haben, was Sie machen und wenn es nicht mehr passt, dann ist das eben so. Ich bin nur der Meinung, Sie hätte den Namen in the woods… zu Grabe tragen sollen, denn das was sie jetzt machen, verunglimpft ihre früheren Großtaten ein wenig. Ich meine damit nicht einmal die Qualität ihrer Musik selbst, das ist ganz ordentliche Musik. Aber ihr Ansatz war früher ein komplett anderer, ein experimenteller, ein avantgardistischer, ein deutlich extravagent ausgeprägterer Ansatz. Man merkt an den Aussagen im Interview, dass Sie zur Wirkung ihrer Musik und ihren Bildern nixhts mehr viel zu sagen haben. Alleine das Bandfoto ist schon eine Katastrophe.
    Wie auch immer, ich mag das was sie heute machen nicht, dafür klingt es mir sehr angepasst, zu sehr nach dem, was hundert andere Bands auch machen, an vorderster Front Amorphis. Aber wenn Sie ihren Spass damit haben…. jetzt dürfen sich halt neue/andere Fans daran erfreuen.

  2. nili68 sagt:

    Vorweg: Deine Meinung sei dir unbenommen. 🙂
    Ich persönlich bin nicht mehr so krampfhaft auf der Suche nach Andersartigkeit oder Individualität um jeden Preis und habe mehr Spaß an Dingen, wenn ich sie einfach für das nehme, was sie sind. Natürlich kommt es da für mich auf die Qualität an und bedeutet nicht, dass ich alles gut finde oder erstgenannte Kriterien ablehne, aber sie sind keine Voraussetzung, um etwas genießen zu können oder für gut zu befinden.

  3. nili68 sagt:

    >jetzt dürfen sich halt neue/andere Fans daran erfreuen.<

    Mit mir hast du bereits ein Gegenbeispiel. Nicht immer von sich auf andere schließen. 😉

  4. Watutinki sagt:

    „Ich persönlich bin nicht mehr so krampfhaft auf der Suche nach Andersartigkeit oder Individualität um jeden Preis und habe mehr Spaß an Dingen, wenn ich sie einfach für das nehme, was sie sind.“

    Kommt auch immer darauf an was man vor sich hat. Im Fall von in the woos…, mit dem Backkatalog, ist es halt ziemlich bitter.

    „Mit mir hast du bereits ein Gegenbeispiel. Nicht immer von sich auf andere schließen. 😉“

    War eher so auf die Masse bezogen, weniger auf Einzelfälle. ;))

  5. Watutinki sagt:

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Diskussion die wir hier gerade führen und geführt haben, tlws. auch Band intern intensiv geführt wurde. Die waren sich über die weitere künstlerische Ausrichtung uneins. Über die exakten Gründe wird in dem Interview aber ja wenig verraten, wie Kåre André Sletteberg aber scheinbar auch generell wenig zu sagen hat.

  6. nili68 sagt:

    Ich glaub‘ wir diskutieren da intensiver, als die Band(s) selber. Da entwickelt sich das oftmals einfach von verschiedenen Umständen abhängig ganz natürlich. In Foren wird immer alles bis in’s Kleinste durchdacht und analysiert, wohingegen die Musiker damit beschäftigt sind, dass das, was sie in Interviews sagen, halbwegs sinnvoll rüberkommt.. 😀

  7. Watutinki sagt:

    „Ich glaub‘ wir diskutieren da intensiver, als die Band(s) selber.“

    Und trotzdem sind wir Beiden noch hier und haben das Tischtuch noch nicht zerschnitten. :))

    „Da entwickelt sich das oftmals einfach von verschiedenen Umständen abhängig ganz natürlich.“

    Klingt in diesem Interview aber nicht danach, als sei das ein ganz natürlicher Bruch gewesen. Ganz im Gegenteil.
    Und wenn ich das musikalische Ergebnis höre, kann ich mir sehr gut vorstellen, was da in der Band los war. Derart unterschiedliche Ansprüche kriegt man auf Dauer nicht zusammen.

  8. nili68 sagt:

    Muss ja auch nicht. Dann trennt man sich eben. Ist zwar blöd für Fans des alten Stils (nicht alle ;-)), aber that’s life.
    Ich finde die neuen Sachen nicht weniger atmosphärisch und tiefgründig, nur anders.. wobei auch nicht völlig. Ich wiederhole mich aber.. 😉

  9. doktor von pain sagt:

    Mir gefallen sowohl die alten als auch die neuen …In the Woods. So einfach ist das.

  10. doktor von pain sagt:

    Äh, die Punkte gehören hinter den Bandnamen, nicht davor. Kann passieren.