Pride Of Lions
Interview mit Jim Peterik

Interview

Pride Of Lions

Jim Peterik ist mit Sicherheit einer der bedeutendsten Köpfe, wenn es um Classic Rock, beziehungsweise AOR geht. Mit SURVIVOR hat er Musikgeschichte geschrieben, aber auch mit seinem aktuellen Projekt PRIDE OF LIONS veröffentlicht der sympathische Amerikaner klasse Alben am Fließband. Grund genug für metal.de den Komponisten Peterik einmal zum Gespräch zu bitten und mit ihm über das neue Album, seine Biografie und natürlich eine mögliche SURVIVOR-Reunion zu reden.

Pride Of Lions


Hallo Jim! Wie geht es Dir?

Alles im Lot, Colin. Danke der Nachfrage. Colin heißt übrigens auch der Sohn eines meiner Mitmusiker.

Ja, Zufälle gibts, hahaha. Glückwunsch zum AOR-Album des Jahres übrigens! Wie zufrieden bist Du mit “Immortal”?

Das ist ein großartiges Kompliment von Dir. Danke schön! “Immortal” ist wirklich meine Lieblingsplatte von allen PRIDE OF LIONS Alben. Diese Platte und die erste. Ich höre mir die Platte sogar im Auto an, hahaha.

Wie lange hast Du für die Platte von der ersten Idee bis zum fertigen Album gebraucht?

Ungefähr fünf Monate. Der erste Song, den ich geschrieben habe war “Coin Of The Realm”. Der letzte Song der fertig geschrieben und aufgenommen wurde “Ask Me Yesterday”.

Dem Vernehmen nach hast Du wieder fast alle Instrumente selbst eingespielt. Traust Du Deinen Bandmitgliedern nicht zu, Deine Visionen im Studio entsprechend umzusetzen oder warum machst Du im Prinzip alles alleine?

Das liegt einfach daran, dass Frontiers die Songs zum ersten Mal bereits im Demostadium zu hören bekommen haben. Das heißt, die Nummern wurden sehr früh von ihnen abgesegnet oder abgelehnt. Auf den Demos habe ich alle Instrumente gespielt und viele der Parts waren so stark, dass man sie direkt für die Platte verwenden konnte. Die gesamten Klavierbegleitungen oder auch viele der eingespielten Gitarren zum Beispiel. Dann habe ich die schweren Geschütze aufgefahren. Ed Breckenfeld und Kelly Keagy haben sich die Drums geteilt, Clem Hayes und Bobby Lizik spielen Bass auf dem Album und letztlich habe ich mir mit Mike Aquino noch jemanden ins Studio geholt, der die schnellen Licks spielen kann, die ich nicht drauf habe, hahaha.
Toby hat dann das Album eingesungen. Die Vocals auf den Demos kamen noch von dem großartigen Marc Scherer, der jetzt immer noch im Hintergrund zu hören ist und sich die Vocals dort mit dem ebenfalls großartigen Thom Griffen teilt.

Ich finde, dass „Immortal” ein in sich stimmiges, sehr gelungenes Album geworden ist, das alle Songs auf dem gleichen Niveau präsentiert und es keinen Ausnahmesong gibt. Das war auf dem ebenfalls sehr guten Vorgänger anders. Da haben “Heaven On Earth” und “Book Of Life” den Rest der Platte überstrahlt, meiner Meinung nach. Würdest Du sagen, dass “Immortal” also homogener als “The Roaring Of Dreams” ausgefallen ist?

Ja, ich denke auf diesem Album greifen die Songs besser ineinander und das Album mehr als die anderen wie aus einem Guss klingt. Allerdings finde ich, dass auch “Immortal” einige herausstechende Songs wie “Delusional” oder “Are You The Same Girl”.

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Auf jedem Deiner Alben finden sich immer wieder Songs und Melodien, die mit zu dem Besten im Rockbereich gehören. Woher nimmst Du die Inspiration für Jahrhundertsongs wie “Heaven On Earth” oder “Ask Me Yesterday” nach all den Jahren, die Du nun schon im Geschäft bist?

Ich liebe einfach das Melodic-Rock-Genre. Es gibt mir unheimlich viel Inspiration und ich versuche mit meinen Songs an die Großen des Genres anzuschließen. “I Wanna Know What Love is”, “Waiting For A Girl Like You” oder auch “Roseanna” sind allesamt Klassiker. Ich versuche auf meinen Alben neue Klassiker zu kreieren. Das ist mein Anspruch bei jedem neuen Album.

In Deinen Texten schwingen oftmals positive Vibes mit. “Delusional” von der neuen Platte sagt in etwa aus, dass man seine Träume leben und sich nicht unterkriegen lassen sollte. Ist es Dir in der heutigen, schnelllebigen Zeit ein Anliegen, dass sich in den Texten eine positive Message befindet?

‘Let The Boy Dream’ ist die große Hookline in dem Song. Ich mag es, die positiven Dinge, die es auf der Welt gibt, herauszustellen. Das macht sie ein wenig besser, oder? Die Nummer ist ein Statement zu der Übermedikation unserer Jugend mit Ritalin und anderen Medikamenten, die unsere Kinder fokussierter machen und sie dazu animieren sollen sich in der Schule mehr zu konzentrieren. Ich weiß nicht wie es bei Dir war, aber ich konnte mich in der Schule nicht konzentrieren und ich bekam keine Medikation, HA!

Ja, geht mir ganz genauso. Dein Sänger Toby hat ja letztes Jahr mit “Mercury Down” ebenfalls ein sehr starkes AOR-Album veröffentlicht. War es Dir da ein besonderes Anliegen mit “Immortal” noch einen drauf zu setzen?

Ich denke, dieses Soloalbum war eine ganz große Sache für Toby und es ist ja auch großartig geworden, obwohl ich damit nichts zu tun hatte, hahaha. Ich habe ihn aber unterstützt und der Welt gezeigt, dass er auch alleine großartige Dinge schaffen kann. Es hat durch diese Platte viel an Prestige bei den Leuten gewonnen. Ich glaube sogar, dass das Album ihn zu einem noch besseren Sänger für PRIDE OF LIONS gemacht hat, denn ich finde die Vocals auf “Immortal” sind die besten, die er bislang eingesungen hat. Hör Dir doch nur einmal Songs wie “Sending My Love” oder “Are You The Same Girl” an und versuche die Emotionen, die Toby vermittelt, nicht zu spüren.

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06.11.2012

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