The Spirit
"Warum wir uns entschlossen haben bei Nuclear Blast zu unterschreiben?"

Interview

Sind THE SPIRIT die Black-Metal-Newcomer des Jahres? Eine Frage, die sich nach ihrem Debütalbum „Sounds From The Vortex“ durchaus stellt. Allerdings erschien das Werk in Eigenenergie schon einige Monate vorher im Jahr 2017. Aber das Album hat Leute bei Nuclear Blast Records überzeugt, die THE SPIRIT kurzerhand unter Vertrage genommen und das Debütalbum einer breiteren Öffentlichkeit verfügbar gemacht haben. Wir haben Fragen, die uns freundlicherweise von MT (Gitarre, Vocals) beantwortet wurden.

The Spirit auf dem Summer Breeze Open Air 2018

Ihr seid als Band ja noch relativ frisch gemeinsam unterwegs. Jetzt habt ihr aber schonen Deal mit einem der größten Labels der Szene abgeschlossen – und das als vergleichsweise extreme Band. Könnt ihr erzählen, wie es dazu kam und wieso ihr euch entschlossen habt, diesen Vertrag anzunehmen?

Nachdem wir das Album fertiggestellt hatten, konnten wir kein Label finden welches dieses veröffentlichen wollte. Darum hatten wir die Sache selber in die Hand genommen und die Scheibe im Oktober letzten Jahres selbst veröffentlicht. Dadurch hatte sich die Labelsuche für uns natürlich erstmal erledigt. Das Album ist dann im Underground sehr gut angekommen und wir konnten langsam immer mehr Leute mit unserer Musik erreichen. So hat man dann auch nach einiger Zeit in Donzdorf von uns Wind bekommen und war wohl von unserem Debut recht angetan und hat sich mit uns in Verbindung gesetzt. Wir waren natürlich etwas überrascht von Nuclear Blast zu hören, zumal wir denen nie unser Album haben zukommen lassen. Die waren in unseren Augen einfach eine Nummer zu groß. Naja, falsch gedacht.
Warum wir uns entschlossen haben bei Nuclear Blast zu unterschreiben? Anfänglich waren wir doch etwas skeptisch und es hat auch einige Zeit gedauert bis wir letztendlich unterschrieben hatten. Die Zusammenarbeit mit Nuclear Blast kann die Band einen riesen Schritt nach vorne bringen, das ist ganz klar. Außerdem fühlen wir uns dort gut aufgehoben, was die Zusammenarbeit in den letzten Monaten auch nochmal bestätigt hat.

„Sounds From The Vortex“ erschien zunächst in Eigenenergie und wurde jetzt durch Nuclear Blast Records noch einmal einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Wie sind die Reaktionen für euch ausgefallen und ist es für euch spürbar, dass ihr jetzt einen großen Partner im Rücken habt?

Die Reaktionen waren größtenteils gut bis sehr gut. Eigentlich wie bei dem Eigenrelease nur in einem größeren Umfang. Das wir nun einen Partner wie Nuclear Blast im Rücken haben, hat sich natürlich bemerkbar gemacht. Wir können nun mit unserer Musik viel mehr Menschen erreichen, auch außerhalb von Deutschland.

Daran direkt anschließend, da sicherlich nicht unabhängig davon: Ihr habt auf einigen großen Festivals diesen Sommer gespielt. War das für euch etwas komplett neues und wie fühlt es sich an, die THE SPIRIT-Songs auf großen Open-Air-Bühnen darzubieten?

Sehr wohl unabhängig davon. Party San und Summer Breeze hatten uns schon vor dem Deal gebucht bzw. angefragt. Den beiden Bookern hat unsere Musik gefallen und die wollten uns eine Bühne bieten, das wissen wir sehr zu schätzen. Support the Underground wird dort trotz der Größe dieser Festivals noch gelebt bzw. unterstützt.
Das Feedback vom Publikum bei den Shows war wirklich sehr gut und speziell beim Party San waren wir von der großen Menschenmenge, die wir ins Zelt gezogen hatten ein wenig überrascht. Alles in allem waren es gute Shows, für uns Nr. 5 und 6 seit der Gründung der Band, aber wir wissen auch, dass da noch sehr viel Spiel nach oben ist was unsere Leistung betrifft und daran gilt es zu arbeiten.

Ihr habt für die Wiederveröffentlichung ein anderes Cover verwendet. Welche Gründe gab es dafür und gibt es für Hörer und Sammler weitere Gründe das Original und das 2018er-Release zu erstehen?

Die limitierte Erstauflage sollte etwas Besonderes bleiben, daher haben wir uns entschieden für das Re-Release etwas Neues zu machen. Wir reden hier aber nur von der optischen Seite, die Musik und der Sound sind auf beiden Veröffentlichungen gleich.

Albumcover The Spirit - Sounds From The Vortex

Euer Stil ist sehr schwedisch geprägt, was heutzutage sehr erfrischend wirkt. Wieso gerade diese Spielart des Black Metals und wo würdest du sagen, habt ihr noch eigene Nuancen hinzugefügt?

Ich habe früher viel Black- und Death Metal aus Schweden und Norwegen gehört, das hat sich mit Sicherheit auf mein Gitarrenspiel ausgewirkt bzw. wie ich Songs schreibe. Es gibt hier glaube ich aber ein wenig mehr als nur Nuancen die uns von früheren Bands aus Schweden unterscheiden. Der Einfluss ist aber definitiv da, ganz klar und wir wollten mit diesem Album auch nicht das Rad komplett neu erfinden. Wir wollten eine Killer Scheibe machen, welche Musik enthält, die von Herzen kommt. Und das Feedback, welches wir von sehr vielen Leuten bekommen haben zeigt uns, dass dies heutzutage bei dem ganzen seelenlosen Zeug das veröffentlicht wird nichts selbstverständliches ist.

Anschlussfrage: Gibt es Bands abseits von DISSECTION, die man aus meiner Sicht deutlich heraushört, die euch beim Schreiben von „Sounds From The Vortex“ inspiriert haben?

Inspiriert, ist glaube ich der falsche Ausdruck. Das würde ja bedeuten, wir hätten beim Songwriting explizit darauf geachtet wie bestimmte Bands zu klingen. Es gibt unzählige Bands die uns in irgendeiner Weise beeinflusst haben, dass trifft es glaube ich eher. Und da gehören DISSECTION natürlich dazu. Wenn wir von Inspiration sprechen, dann kommt diese definitiv vom Leben und wie ich die Welt und alles darüber hinaus sehe und wahrnehme. Die Songs von THE SPIRIT sind Gedanken und vor allem Emotionen die in Musik umgewandelt werden. Das gleiche gilt auch für die Lyrics.

Im Herbst geht ihr auf Tour mit KATAKLYSM und HYPOCRISY und eigentlich ist euer Debüt ja schon über ein Jahr alt. Daher gleich zwei Fragen: Arbeitet ihr bereits an neuem Material? Und falls ja, wird es davon etwas bei den Shows zu hören geben?

Ja, wir haben bereits Anfang des Jahres mit dem Songwriting begonnen, wir werden aber mit Sicherheit keine neuen Songs spielen bevor ein neues Album veröffentlicht wurde. Und das wird definitiv noch etwas dauern. Die Tour im Herbst wird für uns ganz im Zeichen von „Sounds from the Vortex“ stehen.

An dieser Stelle vielen Dank für eure Zeit und noch einmal herzlichen Glückwunsch zu „Sounds From The Vortex“.

Wir haben zu danken.

Galerie mit 21 Bildern: The Spirit - De Mortem Et Diabolum 2023 in Berlin
11.09.2018

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14 Kommentare zu The Spirit - "Warum wir uns entschlossen haben bei Nuclear Blast zu unterschreiben?"

  1. nili68 sagt:

    Wundert mich nicht, dass die bei NB unter Vertrag gegangen sind. Netter Schwiegersohn (fast) BM. Substanzlos und Austauschbar, genauso wie die Lyriks. Pre-Pubertäre Metaller mag das noch beeindrucken oder wenn man normalerweise nicjts mit BM am Hut hat, so wie Buchhalter oder Putzfrauen.

    1. BlindeGardine sagt:

      Yeah, full edgy mode ENGAGE! Ehrlich, deine Kommentare werden auch immer stumpfsinniger. Und überhaupt, woher weißt du, dass manche Buchhalter und Putzfrauen nicht Black Metal hören? Gehört zum trven Black Metaller jetzt auch noch ein besonderes Berufsbild, oder glaubst du die leben alle von Luft und Liebe und den Erlösen ihrer millionenfachen Plattenverkäufe? Oder lebt der echte Black Metaller einsam in seiner Blockhütte im Wald und bezieht ganz trve Sozialhilfe?

      1. BlindeGardine sagt:

        Fun fact: Fenriz z.B. arbeitet seit Ende der 80er bei der Post, so there is that.

      2. nili68 sagt:

        Das ist nur hier und auch nur bei manchen edgy, woanders muss man das garnicht erwähnen, aber ehe die Frage kommt, was ich dann hier will: Es geht ja hier nicht nur um BM und es werden ja auch vernünftige Sachen vorgestellt. Wenn allerdings Fanboys von Schund die Wahrheit nicht vertragen, ist das nicht mein Problem.
        Ich hätte ja eher erwartet, dass man sich so richtig SJW-Rage mäßig über den Begriff „Putzfrau“ mokiert. 😀

      3. nili68 sagt:

        Jetzt häng dich mal nicht so an Berufen auf, du weißt genau was ich damit sagen wollte. 😛

      4. BlindeGardine sagt:

        Ebony Lake, ich sage nur Ebony Lake. Aber was wolltest du denn sagen? Dass nur richtig richtig harte Leute richtigen Black Metal hören? Dass du einfach mal wieder den 12jährigen in dir rauslassen wolltest? Keine Ahnung, deine Beiträge haben seit geraumer Zeit eher wenig Substanz.

      5. Nether sagt:

        Immerhin ist er der erste, von dem ich in den letzten zwei Jahren höre, dass The Spirit „substanzlos und austauschbar“ seien. Das sollte mal ruhig mal lobend erwähnen. So ein Alleinstellungsmerkmal hat nicht jeder.
        Jetzt befürchte ich allerdings, dass seine Meinung über Dissection ähnlich sein wird.

      6. BlindeGardine sagt:

        Vermutlich. Wobei ich ja sagen muss, dass der Nödveidt schon ein massiver Spinner war, aber „The Somberlain“ und „Storm Of The Light’s Bane“ sind schon ziemliche Meisterwerke und ich freue mich immer, wenn Bands diesem Sound nacheinfern und das sogar annähernd gut auf die Kette kriegen.

      7. nili68 sagt:

        Tja, Fragen über Fragen. Dann feiert die halt ab, hindert euch ja keiner dran. lol

        …und wer’s nicht „in his blood“ hat, dem kann man Black Metal sowieso nicht erklären. 😎

      8. nili68 sagt:

        Dissection ist so ’ne Geht so-Band. Die haben halt ’nen bestimmten Sound etabliert, aber mir gefallen sogar schon Uada besser, die zu Unrecht mit den eher öden Mgla verglichen werden.

      9. Nether sagt:

        Trollfrontalangriffskommentar 😀

      10. nili68 sagt:

        Ach komm, die haben doch regelrecht darum gebettelt. 😉

      11. BlindeGardine sagt:

        Ich hatte eher an einen Karnevalstusch oder den Zonk-Sound gedacht :). Denke ich mir inzwischen eh bei jedem seiner Kommentare dazu.

    2. nili68 sagt:

      Grollender Donner oder Totenglocken wären mir zwar lieber, so wegen Trveness und so weißte, aber dann muss es halt der Zonk auch tun… *sigh*