WolveSpirit
"Wieso können wir nicht in Toleranz und gegenseitigen Respekt leben?"

Interview

WOLVESPIRIT veröffentlichten am 21. Januar ihr neues Album „Change The World“. Große Worte, welche zum aktuellen Zeitgeschehen passen. Wir haben uns Sängerin Deborah Craft zum Interview geschnappt und ihr einige Fragen zur neuen Scheibe und der aktuellen Situation gestellt.

Wolvespirit -Change The World - Cover Artwork

Hallo Deborah, wie geht es Dir und wie sind Du und WOLVESPIRIT bisher durch die Pandemie gekommen?

Mit Leichtigkeit, Fröhlichkeit und guter Ernährung. Sich nicht zu viele Gedanken und Sorgen machen. Mit der Band haben wir sehr viele Songs für das nächste Album geschrieben. So haben wir die Zeit genutzt.

Ich habe gelesen, dass WOLVESPIRIT eine Art Hauptquartier in Würzburg hat. Lebt ihr alle gemeinsam in einer Art Kommune, wie es aus der Hippiezeit bekannt ist?

Nein, nicht so wie man das aus der Hippiezeit kennt. Ich würde das eher eine WG nennen im weiteren Sinne. Nicht alle Bandmitglieder leben in einem Haus. Der Gitarrist ist Nachbar und wir treffen uns täglich zum Musizieren. Martin, Oliver und ich leben im selben Haus. Das macht vieles einfacher und unterstützt den kreativen Fluss beim Erschaffen von Musik oder einfach beim Organisieren und Planen. Aber wie man das aus der Hippiezeit kennt, so ist es nicht. Im Gegenteil: wir sind eher mit Straight Edgern zu vergleichen, da wir alle weder Drogen, Alkohol oder Tabak zu uns nehmen und zudem vegan leben.

Du hast ein Atelier und widmest Dich der Bearbeitung von Bildern. Was machst Du dort genau? Wo liegt dein primärer kreativer Fokus?

Ich bin Künstlerin in der Malerei. Auch Statuen im abstrakten Bereich sind mein Thema. Ebenfalls mache ich die Kunstwerke für WOLVESPIRIT. Also alles, was du auf T-Shirts und den letzten Alben von WOLVESPIRIT siehst.

„Change The World“ sind große Worte. Wann und wie ist der Song entstanden? Möchtest Du deine Anhängerschaft aufrütteln in Zeiten von Pandemie und Klimawandel?

Also ich sage ehrlich und das ist wirklich die Wahrheit: Damals, als ich den Song geschrieben habe, gab es noch keine Pandemie und mit Klimawandel beschäftige ich mich auch nicht. Ich bin ein sehr positiver Mensch und denke nicht über solche Sachen nach. Ich habe den Song geschrieben, da ich immer wieder beobachte, wie wir Kriege führen und uns im politischen System gegenseitig mit Hass begegnen. Und es hört ja da nicht auf. Wir feinden uns auf jeder gesellschaftlichen Ebene an und hassen einander. Und dass das scheinbar nicht auf einer anderen Art geht, war Anlass für diesen Song. Wieso können wir nicht in Toleranz und gegenseitigen Respekt leben? Dass das Thema jetzt so aktuell mit Corona wurde, ist Zufall.

„Change The World“ entstand vor der Pandemie

Die Lyrics von „Change The World” gehen in die Richtung Peace, Love and Rock & Roll. Das erinnert ein wenig an Woodstock. Wo kommt die Inspiration bei euch für den circa 50 Jahre alten Musikstyle her?

Ich denke gar nicht an Woodstock oder diese Musikrichtung. Das ist einfach mein Wesen. So bin ich. Ich bin ein Mensch, der das Positive liebt und sehr lustig ist. Liebe spielt für mich eine größere Rolle, denn wenn wir unsere Mitmenschen und Umwelt mehr lieben würden, dann würden wir nicht töten und zerstören. Wir würden achtsamer mit dem Leben umgehen. Ich denke, dass die Hippiezeit dies im Ansatz hatte, aber eigentlich ist das ein Thema, welches zeitlos ist und universell und immer wieder in der Geschichte als Idee auftaucht.

Wie oft wurde WOLVESPIRIT mit der Musik von FRUMPY und Inga Rumpf aus deren Alben aus den frühen 70ern verglichen?

Das kann ich dir nicht sagen, ich weiß es nicht. Ich finde, wir gehen musikalisch da schon in eine modernere Richtung. Auch wenn Nostalgie schön sein kann, wollen wir neue Rock Musik schreiben. Wir haben uns nie bewusst ein Vorbild genommen oder versucht, jemanden nachzuahmen. Wir schreiben einfach Musik, die uns gefällt. Die Musik macht uns Spaß und soll anderen Menschen ebenfalls Spaß und Freude bereiten.

Ich würde gerne noch zum Text von „Strong Against The Wind“ kommen. Zusammenfassend wäre das große Topic des Tracks „Durchhaltevermögen“. Die Pandemie macht das Leben für Künstler sehr schwer. Wie sieht es mit dem Durchhaltevermögen von WOLVESPIRIT aus?

Es gibt zwei Möglichkeiten, welche wir als Menschen haben. Ich kann mich in die aktuelle Situation reinsteigern und mich verrückt machen oder ich mache das Beste daraus. Wir als Band sind einfach am Ball geblieben und haben das gemacht, was für uns möglich war und ist. Wir haben Songs geschrieben, Musikvideos produziert, Livestreams aufgenommen und so weiter. Wichtig ist, nicht aufzugeben. Es wird immer zu Schwierigkeiten im Leben kommen. Die Frage ist, wie wir mit solchen Schwierigkeiten umgehen.

Einen Livestream zum Release können WOLVESPIRIT wegen der Erkrankung eines Musikers nicht spielen

Am 21. Januar erscheint „Change The World“. Planen WOLVESPIRIT Aktivitäten für das Wochenende rund um die Veröffentlichung?

Wir hatten einen Livestream vor. Doch leider müssen wir die Streaming-Show wegen Krankheit eines Musikers absagen. Aber unsere Fans können die drei Musikvideos anschauen und natürlich würde es uns freuen, wenn ihr uns auf Spotify und Co. streamt oder einfach das Album auf Vinyl oder CD kauft.

Wenn wir schon bei Livekonzerten sind. Wie oft konnte WOLVESPIRIT seit Ausbruch der Pandemie vor Publikum auf der Bühne stehen? Wie sehen eure Hoffnungen und die möglichen Planungen für 2022 aus?

Nicht sehr oft, wie allgemein bekannt. Wie bei so vielen anderen Bands in dieser Zeit gingen auch unsere Livekonzerte den Bach runter. Diverse Gigs mussten wir schon zwei Jahre in Folge verschieben. Wir sind für dieses Jahr aber optimistisch, dass wir mehr Auftritte haben werden. Wir spielen auf jeden Fall 2022 beim Reismas Festival in Frankreich. Ich liebe die Bühne und kann nur hoffen, dass es wieder richtig los geht.

Danke für Deine Zeit. Die letzten Worte gehören Dir.

Ich sage allen: Bleibt stark und holt euch einen Anker. Macht aus dem was ihr habt das Beste und denkt positiv trotz der schwierigen aktuellen Situation. Es ist nicht gut für uns, wenn wir in Negativität schwelgen und dann verkümmern, denn dass ist nicht der Lebensansatz wie er sein sollte. Gebt nicht auf, allen voran gilt das für alle Musiker draußen, wir schaffen es gemeinsam die Welt zu verändern.

23.01.2022

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1 Kommentar zu WolveSpirit - "Wieso können wir nicht in Toleranz und gegenseitigen Respekt leben?"

  1. nili68 sagt:

    >Wieso können wir nicht in Toleranz und gegenseitigen Respekt leben?<

    Na, weil wir uns hassen. Hast dir die Antwort doch selbst gegeben. Menschen sind nun mal scheisse und nur weil man selber einer ist, ändert das nichts an der Richtigkeit dieser Aussage, die einen natürlich mit einschließt.
    Was man da machen kann? Nichts, ist ein Naturgesetz. We are doomed. 🙂