Destruction
40 Years Of Destruction Europe Tour 2023

Konzertbericht

Billing: Destruction, Whiplash, Enforcer und Crisix
Konzert vom 19.10.2023 | Markthalle, Hamburg

Genau vor 40 Jahren wurde aus KNIGHT OF DEMON die Band DESTRUCTION, mit dem heutigen Sänger und Bassisten Marcel „Schmier“ Schirmer. In den vier Jahrzehnten gab es viele Veränderungen in der Bandbesetzung, auch Schmier war ein Jahrzehnt nicht bei DESTRUCTION. Er ist aber das Gesicht der Band und die Werke zwischen 1989 und 1999 gehören nicht zum Klassiker-Potential. Nur logisch, dass Schmier und Co. zu einer „40 Years Of Destruction Europe Tour 2023“ einladen.

Der Auftakt kommt aus Spanien

Galerie mit 18 Bildern: Crisix - 40 Years Of Destruction Tour 2023

Keine unbekannten Gesichter in Hamburg sind CRISIX aus Barcelona. Das Quintett war bereits mehrfach in der Stadt und genießt einen guten Ruf, welchen die Herren in der knappen halben Stunde Spielzeit bestätigen. Ein besonderes Gimmick hat sich die Band zum Ende des Sets ausgedacht. Es gibt eine komplette Rotation an den Instrumenten. Gitarrist Albert Requena übernimmt den Gesang, Sänger Julián Baz den Bass. Das ganze Spiel wiederholt sich zum Abschlusstrack noch einmal, inklusive der Vorstellung der Bandmitglieder durch Baz, wo jeder ein Instrument zugeteilt bekommt, welches er eigentlich nicht spielt. Sehr unterhaltsamer Gig des Quintetts, welche gerne noch etwas Nachschlag hätten liefern können. Die noch dünnbesetzten Reihen vor der Bühne feiern die Truppe entsprechend ab.

Klassischer Heavy Metal als Farbtupfer mit ENFORCER

Galerie mit 19 Bildern: Enforcer - 40 Years Of Destruction Tour 2023

Musikalisch etwas aus dem Rahmen fällt die NWoTHM-Band ENFORCER aus Schweden, welche auf ihrem aktuellen Album „Nostalgia“ einen balladesken Track anzubieten hat. Trotzdem scheinen viele Menschen wegen ENFORCER heute in der Markthalle zu sein. Den Auftakt des circa 45-minütigen Gigs bestimmt das Erfolgsalbum „From Beyond“, wo sich der Titeltrack als eine der Mitsinghymnen entpuppt und für entsprechende Stimmung sorgt. „Nostalgia“ ist ebenfalls im Set und lässt die Feuerzeuge beziehungsweise Telefonlampen leuchten. Der Must-Play-Song „Take Me Out Of This Nightmare“ beendet den offiziellen Konzertteil, eine Zugabe mit „Midnight Vice“ geht aber auch bei einer Vorband. ENFORCER liefern wieder einmal einen klasse Auftritt und lassen sich von der Crowd völlig zurecht abfeiern.

WHIPLASH sind der Ersatz für die Kanadier RAZOR

Galerie mit 10 Bildern: Whiplash - 40 Years Of Destruction Tour 2023

Aus gesundheitlichen Gründen mussten RAZOR die Tour leider absagen. Als Ersatz wurden WHIPLASH aus den USA verpflichtet, die mit den Alben „Power And Pain“, „Ticket To Mayhem“ und „Insult To Injury“ in den 80ern das eine oder andere Ausrufezeichen setzen konnten. Mit Sänger und Gitarrist Tony Portaro ist noch ein Protagonist der frühen Jahre heute auf der Bühne zu erleben. Im Gegensatz zu den bisherigen Bands agiert das Trio mit nur einer Gitarre, was sich beim Sound mehr als nur deutlich bemerkbar macht. Die Herren rumpeln weit mehr als die beiden vorherigen Bands, sodass nicht jeder Metalhead mit dem Auftritt von WHIPLASH glücklich ist.

Musikalisch dominieren die 80er Jahre mit „Last Man Alive“, „Power Thrashing Death“ und „Stage Dive“ vom bereits erwähnten Debütalbum „Power And Pain“. Aus der jüngeren Vergangenheit wird die 2013er Single „Sword Meet Skull, Skull Meet Sword“ dargeboten, sowie „Killing On Monroe Street“ vom 1998er Werk „Thrashback“. Circa  50 Minuten agiert das Trio auf der Bühne der Markthalle, dann ist es Zeit für den Headliner des Abends.

DESTRUCTION feiern Bandjubiläum mit Old-School-Set

Galerie mit 18 Bildern: Destruction - 40 Years Of Destruction Tour 2023

Bei vier Bands unter der Woche wird es ein langer Abend. Es ist fast 22 Uhr, als Schmier und Co. auf die Bühne kommen und „Curse The Gods („Eternal Devastation“, 1986), gefolgt von „Death Trap“ vom Debütalbum „Infernal Overkill“ aus dem Jahr 1985, den Metalheads auf die Ohren ballern. Das bringt gleich mächtig Wallung in die Menschen vor der Bühne, wo es Schlag auf Schlag weiter geht: „Nailed To The Cross“ und „Mad Butcher“, da ist selbst HOLY-MOSES-Frontröhre Sabina Classen im Moshpit auszumachen. Schmier beschränkt sich auf kurze Ansagen und lässt ansonsten die Musik und die Performance der Band sprechen. Auf die Ohren gibt es 15 Songs, davon sieben von den bereits genannten Frühwerken aus den 80ern plus zwei Nummern von der Debüt-EP „Sentence Of Death“ („Mad Butcher“, „Total Desaster“) aus dem Jahr 1984, sodass ein absoluten Old-School-Set dargeboten wird, was die Thrasher vor der Bühne entsprechend abfeiern. Die Werkschau berücksichtigt alle Werke mit Schmier am Mikrofon bis zum Jahr 2001, dazu kommen vom aktuellen Album der Titeltrack „Diabolical“ und „The Antichrist“ von der „Thrash Anthems II“.

Nach „Total Desaster“ ergreift Schmier nochmals das Wort und kündigt sein Lebensmotto an: „Thrash Till Death“. Viel besser lässt sich eine 40 Jahre DESTRUCTION-Show nicht beenden und die Menschen in der Markthalle feiern einen intensiven Thrash-Abend, wo der Hauptact in knapp 90 Minuten wieder einmal zeigt, warum die Band zu den großen Namen des Thrash Metal zählen.

Zufrieden und ausgepowert verlässt die Besucherschaft die Markthalle, wo nach dem Betreiberwechsel der Metal-Anteil zurückgefahren worden ist. Wollen wir hoffen, dass dieser Abend dafür sorgt, dass wieder mehr Metal-Konzerte in der schönen Lokation stattfinden. An Sound, Performance und Sicht gibt es in der Markthalle auch heute Abend nichts zu meckern.

Setlist DESTRUCTION:

  • Curse The Gods
  • Death Trap
  • Nailed To The Cross
  • Mad Butcher
  • Life Without Sense
  • Release From Agony
  • Antichrist
  • Thrash Attack
  • Eternal Ban
  • The Butcher Strikes Back
  • Bestial Invasion
    Zugabe
  • Diabolical
  • Total Desaster
  • Thrash ‚Til Death
31.10.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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