Torfrock
Status Quo + Torfrock: 2 Legenden - 1 Konzert

Konzertbericht

Billing: Status Quo und Torfrock
Konzert vom 2012-05-19 | Freilichtbühne, Bad Segeberg

 

Torfrock

…oder auch “Caroline”. Mit dieser Standarderöffnung steigen STATUS QUO fulminant in ihren Set ein. Ein schwarzes Backdrop hinter weißen Amps. Die Show ist ganz auf die Musik fokussiert. STATUS QUO rocken direkt drauf los und auch das Publikum braucht hier keine Eingewöhnungsphase, sondern ist mit dem ersten Akkord sofort da. Zwar haben QUO zunächst Probleme mit dem Sound, überspielen diese aber mit einer Routine, die nur eine Band an den Tag legen kann, die schon über vierzig Jahre zusammen Musik macht. Das bezieht sich primär auf die beiden Frontmänner Rick Parfitt und Francis Rossi, die auch während der Songs immer wieder mit dem Publikum interagieren und flachsen. Man merkt der Band an, dass sie noch immer zu hundert Prozent zu dem steht, was sie tut und dass STATUS QUO das noch immer mit Leidenschaft tun. Das kann man ja nicht von allen Bands dieser Größenordnung behaupten. Parfitt und Rossi agieren auf der Bühne fitter und engagierter als so manche Newcomer, was auch das Publikum (das sich ja mittlerweile aus mehreren Generationen zusammen setzt) honoriert und die Band immer wieder zu Höchstleistungen anspornt. Zusätzlicher Ansporn dürfte ab dem dritten Song zudem der dann wieder gute Sound sein. Zum ersten Mal hört man bei “Rain” das Keyboard durchklingen und auch die Gitarren kommen differenzierter aus der P.A.

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Das erste richtige Highlight bildet dann “Mean Girl”, bei dem die Stimmung das erste Mal nahe am Schmelztiegel ist und das Rund komplett abrockt. Das ist sicherlich auch für die Band imposant zu sehen, da das Areal im Kalkberg wie ein Amphitheater angelegt ist. Das vergisst Francis Rossi natürlich nicht zu erwähnen und sich beim Publikum für seine Anwesenheit zu bedanken. Zwar ist die Freilichtbühne nicht bis auf den letzten Platz ausverkauft, viel fehlt aber nicht und so wollen STATUS QUO ihrem Anhang auch ein möglichst ausgewogenes Programm bieten. Das beinhaltet auch, dass nach dem “In The Search Of The Fourth Chord”-Opener “Beginning Of The End” (bei dem auch Keyboarder Andy Brown zur Sechssaitigen greift) ein Medley eingestreut wird. Das besteht unter anderem aus Nummern wie “What You’re Proposing” und “Red Sky” und ebenfalls mit viel Applaus bedacht wird.
Mit dem stimmungsvoll eingeleiteten und von einer dezenten Lightshow begleiteten “In The Army Now” brechen dann abermals alle Dämme, bevor das – wie oftmals an dieser Stelle – folgende Schlagzeugsolo die Stimmung etwas runter zieht. Das ist schade, weil das Solo gar nicht einmal unspannend ist, das Publikum aber will keine technischen Finessen von STATUS QUO hören, sondern die Klassiker. Mit “Down Down”, “Whatever You Want” und “Rockin’ All Over The World” bekommt es die auch in geballter Form zu hören. Ich habe nicht gedacht, dass die Stimmung sich noch einmal steigern könnte, aber das Publikum verlangt der Band alles ab. Allerdings hat dieser Klassikerblock auch einen Nachteil, denn es sind heute Abend nicht wenige Fans da, die offensichtlich nicht (mehr) allzu häufig zu Konzerten geht. Anders ist asoziales Verhalten wie volle Hartplastikbecher und ‘Kleiner Feigling’-Fläschchen(!) von hinten nach vorne in die Menge zu werfen nicht zu erklären.
Das ist aber glücklicherweise – es wurde niemand verletzt – nur ein kleiner negativer Beigeschmack und belastet den Zugabeteil, sowie Stimmung nicht wesentlich, so dass man von einem äußerst gelungenen Konzertabend sprechen kann. Es haben dem Motto getreu zwei Legenden aufgespielt und dem Publikum einen unvergesslichen Konzertabend beschert, der sich (abgesehen von den Flaschenwürfen) gerne wiederholen darf. Danke TORFROCK, danke STATUS QUO.

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12.06.2012

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