Ajattara - Kalmanto

Review

Über AJATTARA muss eigentlich nichts mehr gesagt werden. Sie sind das Black Metal Outlet vom AMORPHIS-Pasi und erfreuen sich mit ihrer groovig-gemächlichen Variante des Black Metals einiger Beliebtheit.
Auch ich konnte der Band einiges abgewinnen, vor allem die schmissigen Songs, die schön fett aus der Box drücken und den Nacken wippen lassen, ohne das gleich der Chiropraktiker antanzen muss. Allerdings konnten mich AJATTARA noch nie richtig vom Hocker reißen. Und bei ihrem neuesten Werk tue ich mich (und da geht es sicherlich vielen anderen genauso) mal wieder schwer dabei, echte Begeisterung aufkommen zu lassen.

„Kalmanto“ findet erstmal einen gelungenen Einstieg mit „Ilkitie“. Mit Songs dieser Qualität fängt irgendwie jedes ihrer Alben an – typisch AJATTARA, und genau die Marke von Songs, von deren Qualität ich mir ein ganzes Album der Finnen wünschen würde.
Auch das nachfolgende „Turhuuden Takila“ kann überzeugen, und trumpft vor allem beim Gesang auf. Sowas würde auf Englisch absolut nicht funktionieren – Gut, dass sich besonders skandinavische Bands lieber auf ihre Muttersprache verlassen.
Tja, und dann passiert irgendwie das, was mir bei AJATTARA-Alben ständig passiert: Die anfangs hochgepushte Stimmung kann nicht gehalten werden, und flaut mit jedem Song weiter ab. Die Höhepunkte des Albums sind so gut wie verschossen, und nun sorgt die mäßige Geschwindigkeit der Songs nicht mehr für Groove sondern für gepflegte Langeweile und lahmarschige Riffs.

Das Raunen im Saal erklingt erst wieder bei „Suruntuoja“, dessen Riff im Refrain mich stark an das Hauptmotiv von EMPERORs „Beyond The Great Vast Forest“ erinnert. Ich gehe mal davon aus, dass das Zufall ist, aber wenigstens lässt es diesen Song aus der zähen Masse der anderen herausstechen.
Ein weiteres „Highlight“ findet sich in den Kopulationsgeräuschen bei „Naimalaulu“. Gut zu wissen, dass auch Black Metal Bands diesen Humor teilen, trotzdem wirkt die 20-Sekunden-Stöhnorgie eher deplaziert. Netter Versuch.
Bei „Alttarilla Aamutähden“ kommen Streicher zum Einsatz, und sorgen hier für einen sehr starken Mittelteil, auch wenn sie ruhig einen Tick lauter sein könnten.
Den Abschluß des Albums bildet der Titelsong, bei dem AJATTARA in den ersten Gang zurückschalten und einen Ausflug in leicht experimentelle Doomgefilde unternehmen. Tja, und dann findet „Kalmanto“ bereits nach einer guten halben Stunde sein Ende, und hinterlässt bei mir ein leichtes Magengrummeln. So fühlt es sich an, wenn man zu wenig gegessen hat, und immer noch Hunger verspürt. Bei „Tyhjyys“ bin ich damals noch satt geworden, „Kalmanto“ hört sich leider sehr nach Sparmenü an.

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23.10.2007

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