Aorlhac - À La Croisée Des Vents (Re-Release)

Review

Galerie mit 12 Bildern: Aorlhac - Ladlo Fest 2018

Es ist eine Freude, endlich mal das gesammelte Frühwerk der französischen Black Metaller AORLHAC vorstellen zu können. Denn die Hobbyhistoriker, die sich mit Vorlieb der Geschichte Okzitaniens widmen, und ihr Label Les Acteurs De L’Ombre bringen aktuell Re-Issues der ersten drei Veröffentlichungen der Band – die sogenannte Wind-Trilogie – auf den Markt und so bietet es sich an, die Veröffentlichungen auch musikalisch noch mal zu betrachten, da sie bei uns bisher etwas unter dem Radar liefen.

AORLHAC sind ein Kleinod im französischen Black Metal

“À La Croissée Des Vents” war zunächst der Einstand in Form einer EP, ursprünglich 2008 veröffentlicht. AORLHAC besaßen schon damals ein Händchen für Atmosphäre und Stimmung und nutzten die Gelegenheit, um ihr großes Potential zu demonstrieren. Ideen und Produktion sind zwar noch nicht ganz so kunstfertig geschliffen, wie das auf späteren Alben der Fall war, aber in jedem Fall ist die ursprünglich über Eisiger Mond Productions veröffentlichte EP für ein Debüt beachtlich.

Musikalisch ließen sich AORLHAC in diesem Stadium am ehesten mit den ersten drei SATYRICON-Alben, frühen DIMMU BORGIR, EMPEROR und frühen TAAKE vergleichen. Auch BELENOS, die Pioniere französischen Folk Black Metals, sollten hier genannt werden. In Anlehnung an die mittelalterliche Thematik und Ästhetik der Band gesellen sich nämlich ziemlich häufig noch folkige Passagen in die Musik, die einerseits meist auf originalen Instrumenten gespielt sind und andererseits nicht negativ durch Kitsch auffallen, sondern positiv zum Ambiente beitragen.

“À La Croissée Des Vents” – gelungener Einstand

Für das Re-Release wurde “À La Croisée des Vents” noch um drei Bonustracks ergänzt: “Mémoires D’Alleuze” von der “Opus I”-Kompilation sowie “L’Oeil Du Choucas” und “Les Charognars Et La Catin” von der Split mit den ähnlich gelagerten DARKENHÖLD, OSSUAIRE und YSENGRIN. Speziell beiden Split-Tracks haben ein verbesserungswürdiges Soundgewand, werten den Release aber ebenso wie die Aufmachung dennoch auch. Denn im Vinyl-Format gibt es farbiges Vinyl und aufwendige Einleger, im CD-Format ein schmuckes A5-Digipak, das durch sein Design wirkt, als würde man ein mittelalterliches Buch aufschlagen – wunderhübsch!

06.10.2024

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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