Arise - Timeless Aeons

Review

Eigentlich sollte die erste EP der jungen Berliner-Metalcorer ARISE bereits im letzten Sommer das Tageslich erblicken, doch aufgrund von einem Wechsel am Gesang verzögerten sich die Aufnahmen und somit auch das Releasedate bis jetzt. Nun ist „Timeless Aeons“ im Kasten und kann, dass darf ich jetzt schon sagen, als erstes aussagekräftiges Lebenszeichen einer Band durchaus beeindrucken.

Das liegt nicht daran, dass der Versuch unternommen wird, eine neue Schublade zu erfinden, sondern schlicht an der Energie und dem Spaß, den diese EP über die gesamte Länge ausstrahlt. Das fängt bei den oftmals an IN FLAMES erinnernden Melodien an, geht über fette und deftige Breakdowns bis hin zu heftigen Moshparts. Metalcore in Reinkultur also, wie ihn einst KILLSWITCH ENGAGE vormachten und ja, dass trifft das Ganze ziemlich gut. Im Unterschied zu anderen Bands habe ich aber nicht das Gefühl, die 10.000 Idee in lahm aufgewärmter Version erneut vorgelegt zu bekommen, sondern werde von der Wucht, die beispielsweise der Opener „March Before Destiny“ und die Songs „Wrench The Roots“ und „Unspoken Entity“ entfalten, kompromisslos mitgerissen. Über all dem thront noch neu Fronterin Priscila, die mit einem unglaublich kraftvollen Organ brüllt, schreit und auch klar singt; dabei aber in jeder Form überzeugt. Für mich allerdings ist der klare Gesang dennoch ein kleines Ärgernis. Ich glaube zwar, dass viele ihn mögen werden, mir werden dadurch aber zu oft die straight in die Fresse gehenden Arrangements unterbrochen – schade für mich, Glück für vielleicht andere, immerhin gestaltet es sich so etwas abwechslungsreicher.

Natürlich werden hier nur Freunde von Metalcore wirklich auf ihre Kosten kommen, dem Rest wird das Zeug möglicherweise zu einfallslos sein. Allen Genre-Freunden sei diese Band aber wärmstens empfohlen und eine EP mit acht Songs bekommt man nicht jeden Tag für einen Spottpreis von fünf Euro serviert. Wer sich also mit energiegeladenem Metalcore anfreunden kann, dabei auch in Kauf nehmen kann, hier nicht auf gänzlich unerwartete Kost zu treffen, dem sei ein Kauf an dieser Stelle beinahe schon aufgezwungen. Übrigens – über die Produktionsqualität sollte man sich auch keine Sorgen machen, diese lässt in sauberer, druckvoller Art kaum Wünsche offen.

25.01.2009

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