Draugnim - Verum Malum

Review

Das finnische Trio DRAUGNIM machte zum ersten Mal vor mehr als fünfzehn Jahren auf sich aufmerksam, und zwar mit einem überraschenden Debütwerk mit dem Titel „Northwind’s Ire„, bei dem einige Hörer zwar zu starke Anlehnung an die Österreicher SUMMONING oder deren Landsmänner von MOONSORROW sahen, das aber bis Heute als Opus Magnum der Band gilt. Mit den folgenden beiden Alben hat man sich von dem Stil ein wenig emanzipiert und die ebenfalls von Gitarrist Morior eingespielten Keyboards nicht mehr ganz so überpräsent gezeigt. Diesen Stil führen die Skandinavier auch auf ihrem vierten Album „Verum Malum“ fort und lassen Grenzen zwischen Pagan-/Black- und Death Metal verschwimmen.

Im Stile alter Helden

Mit den ersten vier Titeln auf der Scheibe treten die drei Musiker das Gaspedal bemerkenswert kompromisslos durch. Dabei vergessen sie ihre epische Komponente zwar nicht, denn auch die Keys nehmen erneut eine achtbare Begleitposition ein, wirken aber nicht als tragende Säule. So hämmern sich die allesamt überlangen Stücke mit durchaus netten Gedächtnisriffs an die Pagan-Werke der mittleren Neunziger durch die Prärie, ohne an dieser Stelle entscheidende Impulse zu setzen. Vielleicht hätte der Gesang von Chimedra noch ein wenig Variation vertragen können und auch die Arrangements sind zweifelsohne sphärischer Natur, in ihrer Gesamtheit aber zu analog.

Erst mit den beiden letzten Songs „Aeons“ und „Deeds Of Strife“ drosseln DRAUGNIM das Tempo und sorgen für etwas melancholisch anmutende Abwechslung. Hier spielen die Finnen ein wenig mit getragener Monotonie und ausladenden Kompositionen, die ebenfalls gut ins Ohr gehen mögen, ohne aber wirklich hängen zu bleiben.

„Verum Malum“ fehlen markante Eckpunkte

So richtig können sich DRAUGNIM mit „Verum Malum“ also erneut nicht positionieren, ohne dass es wirklich viele Kritikpunkte geben könnte. Auf dem vierten Album der Nordeuropäer ist schlussendlich irgendwie alles nett – sei es die drückende Produktion, das atmosphärische, wenngleich recht unoriginelle Riffing und häufig auch die songtechnische Dynamik. Und doch fehlen markante Werte, weshalb man dieses Album wieder hören möchte – das hat die Band eben schonmal besser hinbekommen.

19.04.2024

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