Astral Spectre - Phantom Nightmare

Review

Mit dem aktuellen Release über Northern Silence Productions trägt Alleinunterhalter Tenebros mit seinem Side-Projekt ASTRAL SPECTRE das zusammen, was sich in der recht kurzen, bisher zweijährigen Bandgeschichte angesammelt hat. Das sind im Detail ein Demo mit dem Titel „The Oath Is Broken“ aus dem letzten Jahr, sowie das erste Album „Phantom Nightmare“, welches im Sommer diesen Jahres das Licht der Welt erblickte. Etwas länger zieht Tenebros bereits die Fäden bei MOURNFUL WINTER, die mit „In Death A Bliss“ auf unserem Plattenteller eher mäßig davonkamen, aber auch an dieser Stelle zumindest schon die eine oder andere originelle Idee unterbrachten.

„Phantom Nightmare“ liegt zwischen Black Metal, 70’s-Rock und Hammondorgel

ASTRAL SPECTRE dürfte dann bereits als gesamtes Projekt als durchaus interessanter, offenbar kreativer Spielraum für den Protagonisten gelten, denn mit Black Metal beschäftigt man sich hier nur am Rande. Das zeigt schon der Opener „The Sorcerer And The Demon“, der zu Beginn die Instrumente knarzen lässt, bevor Tenebros mit harscher Stimme offenbar schwarzmetallisch ins Rennen geht. Das restliche Soundgewand besteht allerdings aus etwas psychedelisch anmutenden 70’s-Rock-Klängen, die inspirativ bis hin zu frühen IRON MAIDEN reichen, auch wenn sie deren Klasse deutlich verfehlen. Bemerkenswert ist dabei der omnipräsente Einsatz einer Hammondorgel, der den gewollt eingestaubten Klang von „Phantom Nightmare“ bewusst karikiert, auch wenn hier das „komische“ Element fehlt.

Komisch wird es dann erst bei „The Clairvoyant’s Curse“, das im Rahmen der Soloparts im zweiten Drittel des Songs den windschiefen Turm von Pisa markiert. Ansonsten hat sich der Bandchef noch bekannte Unterstützung von seinem verbleibenden Projekt gesucht und bringt mit Flöte und Klarinette von Befana nochmals frischen Wind mit. Am Präsentesten ist ihr Einsatz bei „A Life In Exile“, der zwischen träumerischen Holzblaspassagen, Tenebros‘ düsteren Vocals und rockigen Parts pendelt. Die Produktion haben ASTRAL SPECTRE im Vergleich zwischen Demo und Album kaum angepasst, sodass insgesamt ein recht roher Klang zurückbleibt, der zum musikalischen Inhalt passt. Mit dem Titeltrack oder „The Widows Tears“ auf dem Demo haben ASTRAL SPECTRE auch zwei Stücke an Bord, die phasenweise fast schon doomigen Charakter aufweisen.

Zwischen guten Ideen und dem schiefen Turm von Pisa

In der Gesamtheit betrachtet darf man Tenebros durchaus unterstellen, hier ein mutiges Release, oder besser gesagt Projekt auf die Beine gestellt zu haben, das auch zweifelsfrei seine Momente hat, wie streckenweise ausladende Instrumentalsoli, wenn sie denn nicht so verhagelt sind wie in „The Clairvoyant’s Curse“. Leider fehlt ASTRAL SPECTRE die Klasse, die guten Ansätze auch in hörbaren Mehrwert zu verwandeln, sodass letztendlich immer nur Fetzen lobenswert hängenbleiben. Das reicht für ein Schulterklopfen, aber nicht für ein wirklich gutes Album (inkl. Demo).

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26.08.2022

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