Athorn - Phobia

Review

Bereits mit Veröffentlichung der vier Tracks umfassenden Demo-CD „Humanize The Demon“ haben findige Musikjournalisten orakelt, dass ATHORN nicht lange auf Angebote von Labels würden warten müssen. Glücklicherweise hatte man in diesem Fall recht, so dass das Quintett aus Hannover kurze Zeit später ihren Otto unter einen Kontrakt mit AFM setzen konnten.

Die Vorzüge der Band führen allerdings auch dazu, dass man eine Rezension für „Phobia“ nicht mal eben im Vorbeigehen schreibt. Lange habe ich mit dem komplexen Material gerungen, die atemberaubenden Gitarrenleads bestaunt, den pumpenden Bass in der Magengegend gespürt, den großartigen Breaks gelauscht. Erst nach einer gewissen Eingewöhnungsphase zünden die Songs in ihrer Gesamtheit richtig, das Dunkel teilt sich und macht hereinströmendem Licht Platz.

Ja, ATHORN sind progressiv. Für manche mag diese Vokabel wie ein Schimpfwort wirken und Assoziationen zu seelenlosem Gefrickel wecken. Doch genau das passiert hier nicht, die technische Klasse der Band verkommt nicht zum Selbstzweck. Jedes Kabinettstückchen findet seinen Platz im Song und treibt denselben voran.

Die Mischung aus klassischer Melodie und zeitgemäßer Härte macht Sinn, ist homogen und alles andere als gekünstelt. Ein knallharter Groover wie der Opener „Angel Of The Fall“ ist die eine Seite der Band und lässt an Bands wie NEVERMORE oder sogar SOILWORK denken. Der Titelsong samt Prolog etwa zeigt das andere Gesicht der Gruppe, überzeugt mit Wolf Hoffmann-artiger Gitarrenarbeit und Matt Barlow-artigem Gesang. „A Matter Of Time“ stößt sogar in Göteborg-Regionen vor und lässt uninspirierte Gurkentruppen wie DARK TRANQUILITY oder ARCH ENEMY unter Garantie vor Neid erblassen.

Naturgemäß macht es einem die Band mit „Humanize The Demon“ oder „The Ferryman“ am leichtesten, denn diese Stücke waren bereits auf der Mini-CD enthalten und stecken damit schon tief in den Gehörgängen. Doch auch alle anderen Stücke sind es wert, entdeckt zu werden.

„Phobia“ liefert eine Mischung aus den oben genannten Bands, wird zu keiner Sekunde langweilig und ist definitiv eine der Metal-Sternstunden des laufenden Jahres. ATHORN sind auf dem Sprung, eine der größten deutschen Bands zu werden. Seid live dabei und unterstützt die Band nach Kräften!

20.09.2010

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2 Kommentare zu Athorn - Phobia

  1. stendahl sagt:

    Sei ehrlich, du bist Teil der Band Matze… Fusion-Metal oder was soll das sein? DT eine Gurkentruppe? 😀

  2. heiko@metalde sagt:

    Joah, nett, sollten sich aber beim Songwriting noch eine einheitlichere Linie angewöhnen. Das Gebrülle passt in den meisten Songs finde ich eher weniger, die Melodien sind gut, werden aber von der etwas aufgesetzten Aggressivität kaputt gemacht.

    6/10