Cage - Science Of Annihilation

Review

CAGE beweisen auf ihrem Fünftwerk „Science Of Annihilation“, dass Power Metal keineswegs immer ausgelutscht, kitschig oder „happy“ klingen muss. Es gibt auch die kraftvolle Variante, die enorme Dynamik offenbart und trotzdem die melodischen Bereiche nicht vernachlässigt. Genau von solchen Nummern ist „Science Of Annihilation“ dominiert. Sie versprühen eine schier unbändige Power und überraschen dennoch mit eingängigen und melodischen Leads.

Vergleiche fallen mir zu RAGE ein, als diese die symphonischen Bereiche noch außen vor gelassen haben. Auch zu druckvollen PRIEST-Werken oder richtig wuchtigen U.D.O.-Kompositionen darf man die ein oder andere Parallele ziehen. Und natürlich beinhalten die Stücke viele Elemente des ohnehin dynamischeren US-Power-Metal.

Gleich nach dem etwas überflüssigen Intro wird man von der ultimativen Power-Nummer „Planet Crusher“ fast geplättet. Doch dieses eröffnet nur einen Reigen von etlichen genialen Kompositionen voller unbarmherziger Energie und eindrucksvollen Gitarrenvariationen. Bei „Spirit Of Vengeance“ gelingt den Amis eine super Gratwanderung zwischen druckvoller Power und melodischer Eingängigkeit. „Black River Falls“ ist vielschichtig mit Wechseln zwischen wuchtigen und emotionalen Phasen und erinnert mich etwas an frühere Highlights von ICED EARTH. Bei Stücken wie „Operation Overlord“ und „Power Of A God“ ziehe ich wegen der druckvollen Ausrichtung und den hymnischen Refrains den angesprochenen Vergleich zu alten RAGE. Bei „Speed Kills“ wandeln die Chicagoer gemäß dem Titel auf Speed-Metal-Pfaden, und beim Song mit dem merkwürdigen Namen „Die Glocke“ grasen CAGE auch mal kurz im Thrash-Bereich. Und den episch arrangierten Titeltrack hätten wahrscheinlich auch MAIDEN gerne auf ihrer Setlist.

Was Dave Garcia und Anthony Wayne McGinnis an tollen Riffs auspacken, habe ich schon lange nicht mehr gehört. Aber auch die Solo-Duelle gehören zum Feinsten, was mir in diesem Jahr untergekommen ist. Von der Rhythmustruppe wird unentwegt Druck und Groove entwickelt, und Sean Peck liefert eine Gesangsleistung ab, die man von Mr. Halford wohl nicht mehr hören wird. Die Variablität von Pecks Organ ist Phänomenal und die gelegentlichen Falsett-Schreie spotten jeglicher Versuche, sie zu beschreiben.
Kompositorisch spielt sich das gesamte Album auf einem hohen Level ab. Einen Schwachpunkt sucht man vergeblich. CAGE zelebrieren 55 Minuten lang, was sie unter Power Metal verstehen und werfen eine ordentliche Fuhre Nackenbrecher-Material unter die Leute. Selten wurde diese Spielart ihrer Bezeichnung gerechter.

Warum CAGE nach inzwischen fünf starken Alben noch immer in der zweiten Reihe stehen, kapiere ich nicht. Sie hätten es schon längst verdient, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Vielleicht gelingt ihnen mit „Science Of Annihilation“ endlich der Schritt in den Blickpunkt der Metal-Gemeinde.
Wer Power Metal hören möchte, der auch wirklich Power versprüht, sollte sich „Science Of Annihilation“ nicht entgehen lassen. Für mich gehört es zu den Top-Alben des Jahres 2009.

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24.06.2009

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