Carma Star - Eloquence For The Mob

Review

Vor vier Jahren klangen die Schweizer von CARMA STAR noch wie jede andere Garagenkombo mit mittelmäßigen Songwriterqualitäten. Mittlerweile scheint sich das ehrgeizige Trio aber ein gutes Stück weiter entwickelt zu haben, wagt sich nicht nur an cleverere Kompositionen, sondern hat auch eifrig am Produktionssound gefeilt. Statt Proberaumfeeling ist nun die Abmischung in ein warmes Reverb getaucht, der Bass brodelt einprägsam verstärkt und die Gitarre dominiert Tiefen und Mitten mit einer sympathischen Dumpfheit. Ab und zu erinnert es mich an den Klang von gut aufgenommenen Livemitschnitten, und erwartungsgemäß bereichert dass die Musik der Alternative Rocker auf eine sehr angenehme Art und Weise. Mit Anleihen an Emocore, die Japaner von HYDE, sowie Standartartrocker wie NICKELBACK zeigt „Eloquence For The Mob“, dass auch simpler Rock mit ausgefeilten Spannungsbögen und stimmungsvoller Abmischung ne Menge Spaß machen kann.

Und das, obwohl der Opener „Zelofane“ erstmal eine gute Anzahl von Durchläufen braucht, bis er sich als waschechter Grower im Gehörgang festsetzt. Dann ist die Nummer aber auch das Highlight des Albums und kann exemplarisch dafür stehen, wie CARMA STAR nicht nur durch den Sound, sondern auch durch verschachtelte, aber sinnvolle Songstrukturen neue Akzente ins Genre tragen kann. Die restlichen Nummern schwanken zwischen stark und überdurchschnittlich, wobei sie tendenziell weniger nach vorne preschen und eher in langgezogenen Akkorden und Liegetönen schwelgen. Hervorzuheben ist hierbei „Home“, das auf diesem Weg nicht nur eine Menge Stimmung erzeugt, sondern auch dank klug eingesetzter Dissonanzen eigene Akzente setzen kann. Für die Mosher leitet die zweite Hälfte der Platte immerhin noch „Chimera“ ein, was der zweite starke Uptempo-Song ist. Ansonsten endet „Eloquence For The Mob“ vor allem mit allerlei gelungenen Emocore-Zitaten. Fans dieses Genres können zur Wertung getrost noch einen Punkt hinzufügen.

Dass es schlussendlich doch nur zu einer 7/10 gereicht hat, liegt zum einen daran, dass einige Nummern nun mal schlechter sind als andere, vor allem aber, weil zehn Songs einfach nicht ausreichen, um die entsprechende Breite aufzuzeigen, aus „Eloquence For The Mob“ ein schlüssiges Gesamtwerk zu machen. Dennoch dürfen Rockfans reinhören und sich wundern, wie lange man sich am Album berauschen kann, bevor es langweilig wird. Nun hoffe ich nur noch, dass die Veränderungen der letzten Jahre in Zukunft zu einem sauberen Konzept umgemünzt werden können.

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22.04.2011

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