Corrosion Of Conformity - IX

Review

In ihrer mittlerweile über 30-jährigen Bandgeschichte haben CORROSION OF CONFORMITY aus North Carolina soundtechnisch einige starke Veränderungen mitgemacht. War das Debütalbum aus dem Jahre 1983 noch stark vom Hardcore beeinflusst, brachten in den folgenden Jahren eine Reihe von Besetzungswechseln und auch persönliche Interessenverschiebungen der einzelnen Mitgliedern eine ganze Reihe neuer Elemente in den Bandsound ein. Vor allem der Einstieg von Gitarrist Pepper Keenan, der 1995 mit DOWN das legendäre „Nola“-Album einspielen sollte, öffnete die Band zunehmend dem Sludge und Southern Metal. Diese Entwicklung fand ihren Höhepunkt wohl im Jahre 2000, als die Band mit „America’s Volume Dealer“ stellenweise fast schon in LYNYRD SKYNYRD-Gefilde abdriftete.

Der Punk blieb dennoch auch in den 2000ern ein wichtiges Element bei CORROSION OF CONFORMITY, auch wenn die Studioalben nur noch in größeren Abständen erscheinen wollten. So mutet es fast unheimlich an, dass jetzt, nur zwei Jahre nach dem selbstbetitelten letzten Output, mit „IX“ – wer hätte es gedacht – Album Nummer neun erscheint. Wie schon beim letzten Release wurde das Album nur vom Trio Mike Dean, Woodroe Weatherman und Reed Mullin aufgenommen. Keenan scheint derzeit andere Prioritäten zu haben.

Los geht es mit „Brand New Sleep“ und „Elphyn“, denen man das sumpfige Umland New Orleans‘ deutlich anhört. Beide Songs grooven amtlich, die Gitarren streuen aber auch ein paar bluesige Lead-Harmonien ein. Mit Phil Anselmos Stimme darüber hätte man sich das Ganze auch auf einem frühen DOWN-Album vorstellen können. „Denmark Vesey“ bringt dann den Hardcore Punk. Zwischen BLACK FLAG und den CANCER BATS holzt der Song mit simplen Riffs und aggressivem Gesang durch knappe zwei Minuten Spielzeit. „The Nectar“ weiß danach weniger zu überzeugen. Nach dem Uptempo-Intro wird nämlich hauptsächlich uninspiriert im Midtempo gerifft, ohne wirklich zwingende Momente allerdings.

Das „Interlude“ ist genau was es verspricht und nicht weiter der Rede wert. „On Your Way“ kombiniert Tempo, Melodie und Groove von den bisherigen Songs mit am besten und „Trucker“ ist in Sachen Hittauglichkeit auch recht weit mit vorne dabei. Etwas unter ihren Möglichkeiten bleiben die Songs meiner Meinung nach aufgrund der Stimme von Basser Mike Dean. Seine relativ hohe Stimmlage lässt manchmal ein bisschen das Raue und Dreckige vermissen, was Bands wie DOWN oder CROWBAR so gut zu Gesicht steht. Auf der anderen Seite verleiht sie dem Material aber einen ganz eigenen Hard Rock-Charakter, was zumindest auch nicht uninteressant ist.

Nichtsdestotrotz sind Groove-Monster wie „The Hanged Man“ und nicht zuletzt Hardcore / Thrash-Bretter wie „Tarquinius Superbus“ starkes Songmaterial, dass sich auch neben den diesjährigen hochkarätigen Veröffentlichungen von DOWN, CROWBAR und EYEHATEGOD nicht verstecken muss. Besonders den immer noch hohe Hardcore-Anteil und die klaren politischen Aussagen in den Texten muss man CORROSION OF CONFORMITY hoch anrechnen. Einmal mehr erweist sich die Southern Metal- und Hardcore-Szene um New Orleans als kreative Keimzelle.      

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11.06.2014

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