Disparaged - And Babylon Fell

Review

Die Schweiz erlebt offenbar ihren zweiten musikalischen Frühling im extremen Metal-Bereich. Nachdem PUNISH ihr formidables Album „Sublunar Chaos“ veröffentlicht haben, legen ihre Landsleute DISPARAGED ein frisches Schlachtwerk vor und erscheinen dabei wild, hart, heavy und dennoch ungemein melodisch. Nach „Overlust“ (2003), „Blood Source“ (2006) und „The Wrath Of God“ (2009) folgt nun mit „And Babylon Fell“ eine gottverdammte Axt an Album. Hier brennt die Luft; es werden ausgiebig die Götter des Melodic Death Metal gehuldigt aber auch ordentlich auf der Schlachtbank gerammelt, bis der Atem weg bleibt. Dabei gehen DISPARAGED stets vollmundig brutal und mit einem vorzüglichen Feingefühl für Melodien vor. So, wie hier Brutalität mit exquisiter Melodieführung verbunden wird, kann man es kaum besser machen.

Nach dem introartigen Titelstück und dem saftigen Einstieg „Depopulate“ wird mit „My Burning Friend“ eine wahrliche Abrissbirne geschwungen, die mit fies schnellem Geballer und modernen Zügen kräftig aufs Auge gibt. Im weiteren Verlauf des Albums folgen mit „Bloodless“, „Those Marked By The Beast“ und „The Urge To Kill“ geile Granaten, die einem das Hirn weich prügeln und trotzdem mit ihren feinen Melodien auch regelrecht verzaubern. Die einlullende Melodieführung zu Beginn von „Approaching Underworld“ ist so mitreißend, dass man wenige Augenblicke später erst einmal realisieren muss, dass das Stück zu einem fies rasenden Monster mutiert ist und gerade dabei ist, dir die Birne abzusäbeln. Fast schon elegisch angehauchte Harmoniefeinheiten gibt es bei „Bleed For Me“, bevor das gnadenlos donnernde „Sons Of The Ancient“ sich den Weg freispielt. „This Aching Heart“ überrascht mit Klargesang, der von Michael Kiske stammen könnte und das mit sakralen Gesängen unterlegte „The Second Coming“ lässt ein Album enden, das eine stattliche Größe besitzt.

Sauber, modern und dennoch keineswegs lieblos klinisch produziert von Jacob Hansen, der bereits für ABORTED, VOLBEAT, PESTILENCE und DESTRUCTION gearbeitet hat, haben DISPARAGED die Krönung ihres bisherigen Schaffens erreicht. Garniert mit dem gelungenen Artwork des Künstlers Xaay (NILE, BEHEMOTH, NECROPHAGIST) haben wir es hier mit einem rundum gelungenen Werk zu tun. Stilistisch nahezu perfekt ausgewogen, dabei musikalisch stets interessant und vielseitig und immer die Faust vor der Nase schwingend, kann es DISPARAGED mit dieser Scheibe gelingen, einen Großteil der Death-Metal-Hörer für sich zu gewinnen. Es sei ihnen gegönnt. Anhören, gutfinden!

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08.10.2013

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