Eterna Scomunica - Whispers Of Fall

Review

Es gibt viele Alben, bei denen man schon nach kurzer Zeit absehen kann, ob sie im Kröpfchen oder im Töpfchen landen. Bei „Whispers Of Fall“, der ersten Veröffentlichung des italienischen Vierers ETERNA SCOMUNICA, gestaltet sich das nicht ganz so einfach. Die Jungs machen es mir echt schwer, eine eindeutige Meinung zu ihrem gut 35minütigen Album zu haben.

Ich fange mal mit den positiven Dingen an: Trotz der Tatsache, dass ETERNA SCOMUNICA ihre Musik als experimentellen Black Metal bezeichnen (und damit wohl nicht die ersten Italiener sind, die ein seltsames Verhältnis zu Black Metal haben), findet sich in den acht Songs relativ wenig schwarzes Metall (zum Beispiel der Kreischgesang), sondern in erster Linie Death und Thrash Metal. Das ist insofern positiv, als ETERNA SCOMUNICA mich auch damit weitgehend überzeugen können: Die vier haben ein gutes Gespür für spannende, dynamische Arrangements, gestalten ihre Songs liebevoll bis ins kleinste Detail, lassen allen Instrumenten genügend Raum – sprich: „Whispers Of Fall“ ist – rein musikalisch – eine von vorn bis hinten spannende Platte, mit „Nex Animae“ findet sich sogar ein eher ruhiger Song auf dem Album und gegen Ende von „Ancient Dolomites“ gibt’s auch ein bisschen interessante Elektronik. Produziert ist das Ganze ziemlich amtlich, zumindest für eine Eigenproduktion.

Jetzt die Kehrseite der Medaille: Technisch müssen ETERNA SCOMUNICA noch ein bisschen an sich arbeiten, denn auch wenn die Instrumentalisten hörbar fit sind, klingen die Songs oft, als ob sie an ihren eigenen Ansprüchen scheitern. Die Drums sind teilweise arg holprig, die Soli sind zwar gut, aber eben noch nicht perfekt gespielt; auch das Zusammenspiel wirkt deutlich verbesserungswürdig, was der prinzipiell wirklich gelungenen Musik doch ein wenig den Wind aus den Segeln nimmt. Schade.

Ein letzter Kritikpunkt – zumindest für mich – ist das wirklich unglaublich schlechte Englisch, das ETERNA SCOMUNICA sowohl in den Songtexten als auch im Infotext an den Tag legen. Sie entschuldigen sich zwar zumindest im Promo-Wisch dafür, aber ernsthaft: Irgendwo in der näheren Umgebung muss doch jemand rumlaufen, der da mal ein fähiges Auge draufwirft!

Insgesamt ist „Whispers Of Fall“ ein Album mit viel Licht, aber eben auch einer Menge Schatten. Ich bin mir aber sicher, dass ETERNA SCOMUNICA in Zukunft noch von sich hören lassen – denn ein Plattendeal dürfte mit so einem Album zu ergattern sein.

01.09.2009

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