Exhumed - Gore Metal Redux: A Necrospective

Review

„Gore Metal“ war 1998 nach den genre-obligatorisch zahlreichen Splits der erste größere Baustein in EXHUMDEs Werdegang vom reinen Gore-Grind-Schlachthaus zu grindigem Death Metal und half zugleich, Relapse Records‘ Ruf als eines der bis heute wichtigsten Underground-Metal-Labels zu zementieren. Relapse danken es den Kaliforniern und berücksichtigen „Gore Metal“ im Zuge ihrer 25-Jahres-Feierlichkeiten als Re-Release – immerhin ist das Original auch schon seit Jahren vergriffen.

„Gore Metal: A Necrospective 1998 – 2015“ wartet nun nicht nur mit zeitgenössisch neu interpretiertem Artwork auf (die BPJM lässt grüßen) sondern ist gleich ein komplettes Re-Recording des Debuts. Wenngleich sich an der ursprünglichen Gewalt natürlich nichts geändert hat, so hat sich doch der Zahn der Zeit EXHUMED in erwachsenenkompatiblere Form zurechtgenagt. Zwar ist die Nekrospektive weit von einem klinisch überproduziertem Kommerzaufguss entfernt; einen Großteil dessen, was sich heute unter dem Banner des Grinds meint, formieren zu müssen, stecken EXHUMED locker in die Tasche. Den Verlust an ureigenem Charme des Originals können aber auch die Spielfertigkeiten, die EXHUMED seit damals hinzugewonnen haben, nicht aufwiegen. Präziser formulierte Riffs und Klang (27 Jahre früher war das teilweise schon ziemlich rumpelig und bass-bollerig) hin oder her: „Gore Metal“ kam eine gute Portion jugendlichen Ungestüms und Wahn abhanden. Die 12 Stücke sind spürbar entschleunigt, gute zwei Minuten wurden auf dem Altar des Alters (pardon: der Hörbarkeit) geopfert, die einschlägigen Sound-Samples ebenso herausseziert wie das kultige SODOM-Cover „Sodomy And Lust“ und damit einhergehend irgendwie auch der Anflug adoleszenter Unbekümmertheit. Mit unfreiwilliger Komik dilettantischer DIY-Schlachtszenarien am heimeligen Herd lockt man halt niemand mehr hinter selbigem hervor.

Das alles ist per se kein Sakrileg, um im heutigen Aufmerksamkeitskampf um die Hörerschaft zu bestehen. Immerhin liegt dem 2CD-Digipak die Ur-Version von „Gore Metal: A Necrospective 1998 – 2015“ bei, Vinyl-Anhänger dagegen dürfen sich auf lediglich drei verschiedene Farbkonfigurationen freuen. Unveröffentlichtes Bonus-Material: Fehlanzeige. Trotzdem eine gute Gelegenheit, um die unvollständige Sammlung aufzustocken.

08.02.2015

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