Floodstain - Dreams Make Monsters

Review

Es gibt Neues aus dem Hause BadMoodMan Music: Während sich das Sublabel der russischen Solitude Productions ansonsten eher um schwermütigen Doom-Metal verdient gemacht hat, gibt es nun auf dieser Veröffentlichung Stoner-Rock. Für diesen zeigen sich die Holländer FLOODSTAIN mit ihrem mittlerweile dritten Album verantwortlich. Während man sich musikalisch so durch Stoner- und Southern-Rock hangelt, ist textlich allerdings auch nicht mindere Schwermut angesagt.

Fangen wir bei der Musik an. FLOODSTAIN erfinden das Rad beileibe nicht neu, aber haben hier kurzweilige und grundsolide, staubtrockene Rockmusik geschrieben. Recht schnell kommen einem Größen wie CORROSION OF CONFORMITY oder KYUSS in den Sinn, aber auch die QUEENS OF THE STONEAGE schimmern in den eher entspannten Parts deutlich durch. Die Riffs gehen generell gut ins Ohr und auch einige sehr eingängige Hooklines sind vorhanden. Insgesamt muss ich sagen, dass „Dreames Make Monsters“ eine wirklich entspannte, „coole“ Wüstenrockscheibe ist, die sofort zum Mitnicken und Luftgitarrespielen animiert. Auch der Gesang fügt sich sehr schön ein und hat mich im ersten Moment sehr an Pepper Keenen von erwähnten COC erinnert. Allerdings tut sich hier eine gewisse Unstimmigkeit auf: Während die Musik entspannt, zurückgelehnt und sonnenbebrillt daher grooved, schlagen die Texte in eine arg übertriebene, depressive Kerbe, die man auch böswilliger Weise als „weinerlich“ beschreiben könnte. Versteht mich nicht falsch, ich habe rein gar nichts gegen traurige und depressive Texte – ganz im Gegenteil. Aber diese hier sind einfach zu sehr über’s Ziel hinausgeschossen und passen einfach nicht in das Bild, das die Musik vor dem inneren Auge entstehen lässt. Hierbei einen grimmigen und selbstironischen Sarkasmus zu fahren, wie es beispielsweise SENTENCED taten, scheint aber auch nicht die Absicht der flutverschmierten Holländer gewesen zu sein. In meinen Augen wäre es ohnehin viel stimmiger gewesen, die Texte der Musik gleich ein wenig trockener zu gestalten. Denn bei der Musik fühlt man sich gerade zu veranlasst, dem Sänger freundschaftlich auf die Schulter zu klopfen, ihm ein Bier auszugeben und „Auch andere Mütter haben schöne Töchter..“ entgegenzuphilosophieren, wenn er da singt „How can you say we were not meant to be / This love was strong / Nothing was wrong / I would do anything to die in your arms“. Denn ein kühles Bier gegen die Hitze und den Staub und etwas Galgenhumor kämen mir definitiv eher in den Sinn, als „Nobody showed me / Nobody needs me / Nobody loves me“, wenn ich mir die trockenen Riffs FLOODSTAINs um die Ohren hauen lassen.

Nun gut, trotz dieser kleinen Unstimmigkeit – vielleicht liegt diese Einschätzung ja auch an mir und ich will es sicher nicht überbewerten – lässt sich „Dreams Make Monsters“ wirklich gut hören. Großartige Innovation darf hier zwar nicht erwartet werden, aber Freunde von Südstaaten- und Stoner-Rock, die sich an den Lyrics nicht stören, sollten hier auf jeden Fall ein cooles Album vorfinden. FLOODSTAIN können sich hierbei sicherlich auch mit den größeren Namen der Szene messen, nur das, was sie da machen, erfunden zu haben, kann man ihnen natürlich nicht anrechnen. So bleibt es am Ende einem jeden selbst überlassen, ob man sich lieber den Innovatoren zuwendet oder eine junge Band unterstützt. Viel falsch machen kann der gemeine Stoner-Rocker mit „Dreams Make Monsters“ auf jeden Fall nicht!

08.03.2008

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