Frames - Mosaik

Review

FRAMES aus Hannover haben schon einiges erreicht. Ihr erstes Demo „124EP“ vom letzten Jahr wurde Demo des Monats in den Magazinen Rockhard und Visions, außerdem konnte sich die Band im Local Heroes Wettbewerb gegen zig Konkurrenten durchsetzen und erreichte im Bundesfinale den dritten Platz. Kein Wunder, dass inzwischen der Plattenvertrag unter Dach und Fach ist, und nun mit „Mosaik“ das Debütalbum vorliegt.

Die Hannoveraner zelebrieren Post/Art Rock mit deutlich progressivem Ansatz der rein instrumentalen Weise, also komplett ohne Gesang. Das Album geht von Anfang an gleich wunderbar schön ins Ohr und verzückt von Mal zu Mal mehr; ich würde sogar so weit gehen, dass „Mosaik“ süchtig macht. Melodisch bewegt gehen FRAMES zu Werke. Selbstredend setzt die Band auch viel auf Dynamik, doch das ist noch längst nicht alles. Sanfte, klare, fast schon zerbrechlich wirkende Melodien umschmeicheln den Hörer, um just von einer Wand aus Gitarrenriffs niedergewalzt zu werden. Ihre durchweg epischen, mal von melancholischer, mal wieder eher positiverer Stimmung getragenen Stücke werden äußerst filigran und durchdacht vorgetragen. Die Übergänge zwischen den einzelnen Songs sind fließend, so dass sich die Atmosphäre über die gesamte Albumlänge aufbaut.

In erster Linie profitieren die Stücke von der äußerst abwechslungsreichen, experimentellen Keyboard-Arbeit. Von sphärischen Klangteppichen über klassische, leichtfüßige Piano-Sounds, geschmackvolle Hammond-Orgel bis hin zu Streicher-Klängen reicht die Bandbreite und erweitert den Post Rock ins schier Unendliche. Und bei aller Abwechslung, welche auch die Gitarrenarbeit zwischen lauten, verzerrten Gitarrenwänden und cleanen, melodischen Sounds bietet, gehen FRAMES in erster Linie doch behutsam vor. Die Stücke wirken nicht überfrachtet, haben einen durchdachten Lauf, die Wechsel sind nicht zu abrupt, sondern immer passend. Schlagzeug und Bass spielen ebenfalls variabel und sorgen für dichten Rhythmus.

Meist wirken die Stücke eher soft, relaxt bis introvertiert, wenngleich es auch einige heftige, laute Ausbrüche gibt. Melodie ist Trumpf, und so sind die Songs getragen von herrlichen Harmonien. Der Klangkosmos von FRAMES kann mit jenen von LONG DISTANCE CALLING, ISIS, OCEANSIZE, TANGERINE DREAM, aber auch TOOL, verglichen werden. Spannend, experimentierfreudig, schön.

„Mosaik“ ist eine reife, qualitativ hochwertige Leistung voller Hits, filigran gespielt, durchdacht arrangiert. Ein tolles Klangerlebnis, und das zu jeder Tageszeit.

19.03.2010

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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