Freitod - Nebel Der Erinnerungen

Review

Mit ihrem Debüt „Nebel der Erinnerungen“ veröffentlichen die Nürnberger FREITOD via Ván dieser Tage alle sechs Stücke ihrer beiden Demos als Neuaufnahmen. Als Neuzugang in einem Hause, dass neben den absoluten Hypegöttern THE DEVIL’S BLOOD und URFAUST noch einige weitere interessante bis anbetungswürdige Bands unter Vertrag hat, muss man sich beweisen. Leider sind FREITOD weder THE RUINS OF BEVERAST noch INARBORAT, auch wenn diese Vergleiche mit mehr als nur einem Bein hinken. Uneigenständigkeit ist nämlich kein Vorwurf, den man dem Duo aus Süddeutschland machen kann.

Auch wenn die Stücke allesamt neu aufgenommen wurden, dröhnt der Gitarrensound irgendwo zwischen undergroundig-unterproduziert und dilettantisch über einem etwas zu lauten und nicht direkt präzisen Schlagzeug. Stellenweise ist der Verweis zu den langsamen Momenten früher BURZUM-Alben geradezu aufdringlich, andererseits reichern G.E. und R.S. ihre an Höhepunkten eher arme Musik gelegentlich durch schön direkte Breaks auf, die, im Gegensatz zu großen Teilen von „Nebel der Erinnerungen“, dann auch wirklich einen prägnanten Metalcharakter besitzen. Ansonsten plätschert insbesondere die Saitenfraktion häufig ziellos und mäandernd umher. So richtig atmosphärisch ist das selten. Wenn FREITOD Wirkung entfalten, tun sie das besonders gut, wenn sich der Spannungsbogen nach einem ordentlich aufgebauten Riff in einer lässigen Hookline schließt.

Mindestens so ambivalent wie das Riffing ist der Gesang: Im Normalfeld des Depri-BM angesiedelt trägt er seinen gesunden Teil zur Stimmung der Stücke bei, schlägt er über die Stränge (bis hin zum völlig kitschigen Klargesang in „Abwärts“), wirken sie nicht zuletzt wegen der plakativen deutschen Texte albern. „Nebel der Erinnerungen“ ist eben doch nicht mehr, als die Aufbereitung von Demomaterial. Eine höhere Klasse können die Stücke deswegen nicht erreichen, allerdings erhalten sie sich deswegen auch einiges an Charme.

26.02.2010

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