Greyhawk - Thunderheart

Review

Aus den USA kommen GREYHAWK und sind seit 2016 aktiv. Bisher stehen zwei EPs und der Debüt-Longplayer „Keepers Of The Flame“ auf der Habenseite. Im munteren Zweijahresrhythmus liefern die Herren Material. Nach der 2022er-EP „Call Of The Hawk“, folgt 2024 das zweite Album „Thunderheart“.

In der eigenen Beschreibung legt die Band die Messlatte für sich selbst sehr hoch. Traditioneller Metal und Power Metal werden mit Shredding-Gitarren vermischt und Fans von VISIGOTH, MANOWAR, YNGWIE MALMSTEEN oder DIO wollen die Herren ansprechen.

Auf den Spuren von VISIGOTH?

Mit „Spellstone“ und US-Power-Metal sind GREYHAWK von DIO und Co. meilenweit entfernt. Allen voran der eigenwillige Gesang von Rev Taylor ist gewöhnungsbedürftig und hat mit den genannten Bands nichts zu tun. Diese Eigenwilligkeit bei den Vocals gibt dem Fünfer aber auch ein besonderes Merkmal.

Episch, mit MANOWAR-Anleihen, stapft „Ombria (City Of The Night)“ drauf los. Der Refrain lädt zum Fäuste recken ein und lässt aufhorchen. Das „Thunderheart” und die „Rock & Roll City“ senden Grüße an VISIGOTH. Das ausschweifende Gitarrenspiel und die Stimme von Taylor sind der deutliche Unterschied zwischen GRAYHAWK und der Band von Jake Rogers.

Im Gegensatz zu vielen Epic-Metal-Bands setzen GRAYHAWK neben stampfenden Rhythmen auf die Saitenarbeit und Soli. „Steadfast”, die MANOWAR-Gedächtnis-Hymne „Sacrifice Of Steel” oder „The Last Mile” wären als Beispiele zu nennen.

Die Schlussrunde kommt über gradlinigen Power Metal („Back In The Fight“) zum schrägen „The Golden Candle”. GRAYHAWK kombinieren die Lagerfeuergitarre mit dem Operngesang von Taylor. Bevor die Fans zur Skip-Taste greifen, nimmt die Chose Fahrt auf und dreht sich episch dem Ende entgegen.

 „Thunderheart” ist interessant, sperrig und schräg

Der abgedroschene Begriff Kauz-Faktor ist für GRAYHAWK und „Thunderheart” passend. Was das Quintett in Teilen auf ihren zweiten vollen Rundling packt, ist an vielen Stellen fordernd und sperrig. Wer das Finale „The Golden Candle” für gut erachtet, wird mit der gesamten Scheibe seine Freude haben.

„Thunderheart” ist auf seine eigene Art und Weise einzigartig und interessant. GREYHAWK stechen mit dem Output deutlich aus der Masse der Veröffentlichungen hervor. So einzigartig und interessant, so wenig wird das Album Massenkompatibilität erreichen. Der zweite vollständige Dreher wendet sich an Fans von Undergroundklängen, hier primär an Menschen mit einer Vorliebe für kauzigen US-Metal, die die LP antesten sollten.

26.03.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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7 Kommentare zu Greyhawk - Thunderheart

  1. Werner sagt:

    Mensch Jürgen,

    danke für den Geheimtipp – das Album hat mich samt Bude hier gerade völlig zerlegt und schlug schon beim ersten Hören ein wie ein Nuclear Blast 🙂

    Ja wie abgefahren ist das denn – was eine coole Gesangsstimme – Bowie auf Metal:)
    Die Riffs und Sounding – perfekt, die Melodien reißen mich alle sofort mit – handwerklich und musikalisch Granate!

    Die Bassgitarre knetet amtlich die Eingeweide und jeder Schlag präzise hörbar – man höre mal in Steadfast raus – ist das so abartig geil gemacht! Das Plattencover hingegen finde ich ziemlich doof und hätte da nie reingehört – wenn ich nicht deine Review gelesen hätte.

    Hätte da Getrashe und Geballere oder aber Stangenmetalware erwartet und nie und nimmer einen derarten Brecher –
    das Teil macht süchtig!

    Von mir gibts klar Maximalwertung in allen Belangen! Spätestens bei der Dramatik von Streadfast – hats mich atomisiert, das schafften so grandios noch nicht mal die alten Großmeister von Priest!

    Absolute Überraschung für mich – und jeder der auf Power Metal steht sollte sich das mal reinziehen – ich bin hier schweißgebadet!!!!!!! Woaaaaahhhhhhhhh!

    10/10
  2. Werner sagt:

    PS: Das Album hat mich derart atomisiert und wieder zusammengesetzt – daß ich auch im Betreuten Hören die Review hier mit einbezogen hab vom Jürgen:
    https://betreutes-hoeren.de/Forum/showthread.php?tid=240&pid=9482#pid9482

    Bin hier ganz aus dem Häuschen – das ist Musik, wie ich sie mir immer erträume!!!!!!!!!

    Für mich schon richterskalasprengend!!!!!!! Eine Benchmark für sich – da fließen Tränen und Schweiß und fliegt der Hausschuh vom Fuß – da wacht selbst Kater Leon auf und wippt mit dem Schädel.

    Unfaßbar – so was geniales hab ich seit der letzten Primal Fear Code Red nicht mehr erlebt.

  3. Werner sagt:

    Morjen morjen Jürgen,

    du hast ja auch auf die älteren Geschichten von Greyhawk verwiesen -ich habe jetzt auch Amazon von 2019 die Keepers of the flame durch – meine Güte, hat sich diese Band entwickelt! Das war damals garantiert noch ein anderer Sänger und der Sound ist auch kein Vergleich, man erkennt aber schon jede Menge Potential –

    dann noch eine EP aus 2022 : Call of the hawk

    da ist wohl schon der neue Sänger an Bord – und das Ding ist eine deutliche Steigerung zur Keepers of the flame – aber immer noch weit unter dem Niveau des aktuellen Albums, daß mich so abartig zerlegte, daß es seit gestern in Dauerschleife läuft.

    Der EP würde ich ne 8 geben, dem Debüt ne 7.

    Aber ich hätte mir das ohne dich niemals angehört – die Plattencover sind derart unterirdisch und sehen nach Demo der Band der Kinder aus der Nachbarschaft aus, daß ich da nie und nimmer so musikalische Leckerhappen erwartet hätte,
    dagegen ist das Cover des aktuellen Albums ja schon High End.

    Weißt du eigentlich was mit der Webseite hier los ist, ich erreiche die nur noch sporadisch seit ner Woche und alles lädt minutenlang.

    ??????

  4. Nether sagt:

    Hallo, Werner!

    Greyhawk haben auf allen ihren bisherigen Veröffentlichungen Rev Taylor als Sänger.
    Quelle: Metal Archives

    Ich kenn jetzt nur „Thunderheart“ und „Rock & Roll City“ von denen, aber die beiden Stücke winken recht kräftig in Richtung von Visigoth.
    Passt auch zeitlich. Erste Veröffentlichung Greyhawk ist von 2018, die letzte von Visigoth 2019.

  5. Werner sagt:

    Hallo Nether,

    danke des Hinweises mit dem Sänger, der Jürgen Fenske schrieb mich auch schon an und teilte mir das mit –
    da war und bin ich baff, wie jemand derart massiv seinen Style ändern kann mit der Stimme, Hut ab!

    Danke für den Tipp mit Visigoth – muß ich mir dann gleich mal anhören, ich meine den Namen schon mal gehört zu haben.

  6. Werner sagt:

    Morjen Nether,

    habe von Visigoth jetzt 3 Mal die Conquerors Oath gehört – gefällt mir sehr gut – würde ich bei der 8 sehen – aber Ähnlichkeit zur Greyhawk sehe ich jetzt von der Gitarrenarbeit und dem Gesang eigentlich nicht. Außer einer wirklich bodenständigen und reinen Metal Spielweise der klassischen Art – so was kriegt man ja heute nur noch selten.

  7. Se Wissard sagt:

    Für eine 10 hat das Ding schon noch zu viele Dinge, die ich nicht mag. Ein bisschen mehr Gaspedal würde nicht schaden, aber der Gesang ist richtig geil. Der Kerl hat eine massive Range und wirkt einfach schön ungewöhnlich. Kauzig triffst, ansonsten ist das Ding sehr fett produziert.

    Abseits von den ganzen Kommerz-Power Metal-Bands ist das jedenfalls wieder richtig spannend und eben alles andere als gewöhnlich. Bin aber sicher da geht noch mehr!

    8/10