Imperial State Electric - Honk Machine

Review

Galerie mit 8 Bildern: Imperial State Electric - Royal Republic - Star FM Maximum Rock Night

Nicke Andersson, IMPERIAL STATE ELECTRIC, eure „Honk Machine“ ist Hexenwerk.

Sie (rührend): Junger Freund, Was stimmt denn mit dir eigentlich nicht?!

Er (unsicher): Äh, also, nichts, das heißt eigentlich alles, ähm… das ist es ja gerade. Ich möchte, dass mit mir mehr nicht stimmt, also auf die coole Art, auf die Andersson-Art…

Sie (in den Kessel starrend, stirnrunzelnd): Na ja, mal sehen. Meine Augen sind schlecht. Ist denn jetzt alles drin?

Er (abwesend): Ja. Ich möchte kein Honk mehr sein, sondern eine „Honk Machine“, ich will, dass ich in zu engem Shirt und alter Jeans nicht mehr aussehe wie in der vierten Klasse hängen geblieben, ich will aussehen wie so’n Typ von der Rock ’n‘ Roll Highschool!

Sie (plötzlich kichernd): Es muss wirklich alles drin sein, sonst gehst du hier als Silbereisen oder als…

Er (unbeirrt): Ich habe nichts zu verlieren. Ich will, dass ich mir die Frisur rauswachsen lassen kann und nur noch alle drei Tage duschen und trotzdem nicht aussehe wie der Specht, der hinten auf dem Autoscooter versucht, die Girls klarzumachen.

Sie (wieder ernst): …oder als Chad Kroe…

Er (euphorisch): Es MUSS einfach klappen, da fehlt nichts im Trank: Stimmband von McCartney, Locke von Paul Stanley, Gregg Allmans angesengter Schellenkranz, Gitarre vom guten Roky, Verstärkerkabel von Wayne Kramer, drei Gramm „Back From The Grave Vol. 1“-Vinyl (Erstauflage), Sonnenbrille von Joey Ramone und die Seele von… Ach was, es muss einfach klappen.

Sie (funkelnd): Na dann: Cheers!

Er (trinkend, sich gerade machend): „Ich bedauere, nur ein Leben zu haben, das ich dem Rock’n’Roll widmen kann!“

Sie (augenrollend): Ja ja. Aber du schnappst dir den Andersson! Du bist nur der Bote. Er ist das Medium.

Also, IMPERIAL STATE ELECTRIC, bildet euch auf „Honk Machine“ mal nur nicht zu viel ein. Dass euer Chef was kann und was kennt in Sachen Rock, das hat er ja schon zu Genüge bewiesen, aber solche geilen KISS-in-cool-Rocker mit Hüftschwung und Kesseltreiben wie den Einstieg „Let Me Throw My Life Away“ oder den furiosen Abschluss „It Ain’t What You Think (It’s What You Do)“ hatte der doch schon bei der letzten HELLACOPTERS längst nicht mehr im Köcher. Welch ein Rahmen! Tut mal nicht so. Bei der „Honk Machine“ sitzt ja wirklich jeder Refrain, hier passt doch lässig rausgerockt alles.

„Anywhere Loud“ ist eine Breitband-Hymne mit Ohoho-Unterboden, die dich auf den imaginären Highway treibt, „All Over My Head“ ein lakonischer Sixties-Ohrwurm wie von aufgeweckten BYRDS, der absolut nicht mehr aus dem Hirn zu kriegen ist. Bei „Maybe You’re Right“ erkennt auch der größte Skeptiker Coolness bei den frühen BEATLES und „Walk On By“ ist die (Er-)Lösung durch Sehnsuchts-Soul mit Ladies-Chor. Und so fuckin‘ weiter. Und überhaupt: Dass Herr Andersson-Royale eine der grandiosesten Stimmen im Rock hat, war ja schon seit „Clandestine“ bekannt, aber dass hier nun auch fast alle anderen mal ans Mikro dürfen und das nicht mal auffällt – erzählt mir doch nichts! Von wegen „als Band zusammengewachsen“ und so. Ein solch geschmeidig alchimiertes Potpourri der heißesten Bestandteile der 60er und 70er derart cool zum Leben zu erwecken – pah!

Nicke Andersson, IMPERIAL STATE ELECTRIC, eure „Honk Machine“ ist Hexenwerk.

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

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26.08.2015

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