Ironwood - Storm Over Sea

Review

IRONWOOD aus Australien gründeten sich 2005 und liefern mit “Storm Over Sea” nach “:Fire:Water:Ash:” nun ihr zweites Full Length ab, auf dem das Quartett erneut eine abwechslungsreiche Mischung aus überwiegend Folk und Black Metal, gespickt mit progressiven Elementen, kredenzt. Konzeptuell haben es sich die Australier vorgenommen, die Schönheit und Gewalt des Ozeans musikalisch zu interpretieren.

Als wollten IRONWOOD den Hörer zunächst in Sicherheit wiegen, wird “Storm Over Sea” vom ruhigen, getragenen “When It’s All Over” eröffnet. Akustische Gitarren und der markante, sehr emotionale, klare Gesang von Phil Brown dominieren zunächst das Klangbild, das Meer ist ruhig. Erst nach einem kurzen Piano-Interludium zieht eine leichte Brise auf, Drums und eine sachte, nachdenkliche E-Gitarren-Melodie treten hinzu, bis das Stück langsam ausklingt. “Hail Sign” knüpft nahtlos an, die Spannung steigt stetig, Klavier und Gitarren werden unruhig, greifen nicht mehr sicher ineinander und verlieren Stück für Stück den Halt, schließlich die Ruhe vor dem Sturm, der bei “Infinite Sea” endlich entfesselt wird.
Leider jedoch beweisen IRONWOOD bei den Black Metal-Passagen weit weniger Talent als bei den ruhigen, progressiv anmutenden Folk-Variationen, Riffing ist extrem simpel, völlig drucklos und vorhersehbar, sodass keinerlei Atmosphäre aufkommt und auch die Screams kommen absolut ausdruckslos und austauschbar daher. So entpuppt sich der ersehnte Sturm eher als laues Lüftchen, das es nicht vermag, die Wassermassen wirklich in Bewegung zu bringen. Glücklicherweise kennen IRONWOOD diese Schwäche wohl auch selbst, sodass sie sich auch bei den folgenden Stücken überwiegend in stillen, gedankenvollen Gefilden bewegen und sich eher der Schönheit des ruhigen Meeres widmen.
Dies steht den Australiern auch weit besser zu Gesicht, was das folgende kurze Zwischenstück “Arctic Tern” und das spätere “Share The Burden” beweisen. Mit “Wheather The Storm” und “Will To Live” versuchen die Australier zwar erneut, einen Sturm herauf zu beschwören, scheitern jedoch ein weiteres Mal, retten sich aber geschickt durch den Rückzug in gefühlvolle, mehrstimmige Gesänge sowie sanfte Akustikgitarren- und Pianoklänge, die den etwas entnervten Hörer und die unstet durchgerüttelten Fluten schnell besänftigen. Einzig beim letzten Track “A Bond To Sever” ist es dem Quartett gelungen, einen Song zu komponieren, der Progressive Folk und Metal tatsächlich perfekt in Einklang bringt, besonders die Kombination der schwarzmetallischen Klänge mit klarem, charakteristischem Gesang nach BORKNAGAR-Manier hinterlässt Eindruck, doch auch dieses Stück reicht einfach nicht an die reinen Folk-Songs heran.

“Storm Over The Sea” könnte ein wahres Meisterwerk sein, denn die atmosphärischen, bezaubernden Folk-Passagen (die glücklicherweise weit überwiegen), die mit so vielen interessanten Details garniert wurden, dass man auch nach vielen Durchläufen noch neues entdecken kann, vermögen es, den Hörer voll in ihren Bann zu ziehen und ihm traumhafte, eindrucksvolle Klangwelten zu eröffnen. Wären da nur nicht diese plötzlichen, ungeschickten Aggressionsausbrüche, die sich einfach nicht in die sonst so wunderschöne Soundlandschaft einfügen wollen. IRONWOOD sollten sich dieser also einfach weitesgehend entledigen und sich auf das beschränken, was sie können, dann steht einer Top-Bewertung nichts mehr im Wege.

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03.12.2010

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