L'ira Del Baccano - Si Non Sedes Is - Live MMVII

Review

Am Anfang war ein quietschbunter Downloadbutton, am Ende eine psychedelische, hart rockende Doom-Reise durch eine Zeit, in der ich persönlich noch nicht mal Quark im Schaufenster war.

Die Rede ist von Urgesteinen wie BLACK SABBATH, HAWKWIND und PINK FLOYD, die die Italiener L’IRA DEL BACCANO zu ihren Einflüssen zählen, gleichwohl wie die nicht mehr aktiven Japaner WINO oder die ebenfalls verstummten Doom-Recken SAINT VITUS, die ja zweifelsohne zu den Pionieren der langsamsten Gangart zählen.

Aus diesen vielen Einzelzutaten setzt sich das faszinierende und mitreißende Gebräu der vier Römer zusammen, welches wie eine Zeitreise in die Vergangenheit klingt. Verspielter Hardrock, kultige Synthesizersounds aus einer Zeit, in der die Kisten fast so groß wie Kleinwagen und teurer als Luxuslimousinen waren. Das alles verbunden mit einem schweren, intensiven Gitarrensound, der besonders in den schleppenden Passagen massiv einschlägt.

Die Band hat das Album live im Studio eingespielt, welches einen zusätzlichen Reiz schafft, da live eingespielte Musik im Studio nun einmal anders klingt, als chirurgisch präzise arrangierte Kunstwerke. Hier hört man die direkte Wirkung der Musiker an ihren Instrumenten, Dynamik, kleine Schnitzer – es wirkt einfach menschlicher, ehrlicher und bei diesen Songs auch sehr energisch.
Man muss sich nur mal die zwei Monstersongs „875“ und „Tempus Inane Flago, Requiem Spatiumque Furori“ anhören, die zusammen schon fast eine halbe Stunde dauern. Sie geizen nicht mit abgefahrenen Ideen und es ist eine wahre Freude, ihnen auf ihrem Trip zuzuhören.

Wer auf diese Sounds steht, sollte unbedingt in dieses Album reinhören. Die Band bietet es auf ihrer Homepage völlig kostenfrei an – also klickt den bunten Button und lasst euch mitreißen!