Lest - Odysseus

Review

Im Westen nichts Neues?! Doch, denn aus Frankreich kommen LEST zu uns rüber und bringen gleich mal ihr Erstlingswerk „Odysseus“ mit. Die Jungs warten mit Progressive Rock der edlen Sorte auf, man darf also gespannt sein.

Im ersten Moment klingt die gesamte Produktion ein bisschen dünn. Hört man die Platte dann allerdings etwas länger und intensiver, stellt man fest, dass dieser Effekt durchaus passend zur Musik ist. LEST schaffen es durch ihre Gitarren-Sounds, sowie die verdammt gelungene Einbindung von Keyboard-Elementen, eine geniale Atmosphäre zu erzeugen. Genial heißt in diesem Falle, dass die Abstimmung zwischen Musik und den eingespielten Sounds genau auf den Punkt getroffen ist. Abwechslungsreich ist das gesamte Material auf alle Fälle. Es sei angemerkt, dass das Klangerlebnis auf „Odysseus“ nicht dazu geeignet ist, für überbrodelnde Stimmung zu sorgen. Man muss hier wirklich zuhören, da die Musik doch gewisse Ansprüche an den geneigten Hörer stellt. Sie lädt nicht nur zum Träumen und Abschalten, sondern auch zum aktiven Zuhören ein . Hierzu empfehlen sich Kopfhörer, die Außengeräusche abschirmen, denn nur so ist garantiert, dass man sich zu 100 % auf die beabsichtigte Wirkung einlassen kann. Ansonsten würde man hier unter Umständen tatsächlich etwas verpassen.

Bei den anfangs noch gehäuft auftretenen, etwas flotteren Passagen, hätte der Sänger Sebastian Mauve allerdings etwas mehr Kraft in seine Stimme legen sollen, da er hier doch etwas schwach auf der Brust klingt. Allerdings kann man sich daran nicht wirklich stören. Dieser gefühlte, kleine Fehltritt führt höchstens zu einem Abzug in der B-Note, denn gerade bei den ruhigen, atmosphärischen Parts weiß er wirklich zu überzeugen. Seine Emotionen transportiert Herr Mauve in einem schönen Einklang mit den Kompositionen, die LEST erschaffen haben. Gesanglich unterstützt wird der Frontmann ansonsten kaum, auch wenn hin und wieder Backing- Vocals in die Songs mit einfließen. Diese sind jedoch so eingesetzt, dass sie die Stimmung der Songs noch verstärken. Die Gesangsparts sind alles in Allem also wirklich gelungen.

Je öfter man sich “Odysseus“ anhört, desto besser wird es. Man kann sich meiner Meinung nach keine ordentliche Meinung bilden, wenn man die Platte noch nicht oft auf sich hat wirken lassen. Für ein Debüt ist der Silberling sehr überzeugend geworden. Ich hoffe, dass man nicht allzu lange auf einen Nachfolger warten muss. Respekt, weiter so!

25.11.2011

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1 Kommentar zu Lest - Odysseus

  1. Milch sagt:

    Stimmt, am stärksten sind die Atmo-Passagen, die gerne auch mal zum Verweilen einladen („Odysseus“). Schade dass diese Band so unterbewertet ist, ich glaube mit entsprechendem Support könnten die Jungens ein paar Perlen abliefern, die über den Status des „Geheimtipps“ hinaus gehen. Aber dann träfe diese Annahme wohl auf viele Bands zu. Denke, dass Lest einfach noch nicht das entsprechende Glück hatten…

    7/10