Lord Belial - Unholy Trinity

Review

Drei Jahre nach „Rapture“ melden sich LORD BELIAL mit „Unholy Trinity“ zurück – ihrem zehnten Studioalbum. Neun Songs, die den charakteristischen Klang der Schweden aufgreifen und zugleich zeigen, wie souverän die Band ihre Stärken weiterentwickelt hat. Die Backelin-Brüder und Niclas Pepa Green knüpfen hörbar an die Energie der frühen Werke wie „Kiss The Goat“ oder „Enter The Moonlight Gate“ an, ohne sich in Nostalgie zu verlieren. Der Sound bleibt kalt, finster und kompromisslos, wirkt zugleich aber fokussierter und detailreicher als in früheren Jahren.

Lord Belial – Infernalisches Geballer und epische Höhepunkte

Der Opener „Ipse Venit“ katapultiert den Hörer unmittelbar in die Hölle: maschinengewehrartige Drums, flirrende Gitarrenwände, heiserer Gesang – alles auf maximale Intensität getrimmt. „Glory To Darkness“ führt diesen Ansatz nahtlos fort, getrieben von Doublebass und Blastbeats, während harmonische Gitarrenläufe für Struktur sorgen. Die Songs wirken geschlossen und klar durchdacht, ohne an Wucht zu verlieren. Mit „Serpent’s Feast“ verschiebt das Trio die Balance zugunsten von Atmosphäre und Melodie. Breite Keyboardflächen verleihen dem Stück eine beinahe majestätische Note – der erste große Höhepunkt des Albums.

„Blasphemy“ und „The Whore“ präsentieren LORD BELIAL von ihrer direkteren Seite: wuchtig, eingängig, punktuell aufgelockert durch akustische Zwischenspiele. „In Chaos Transcend“ überzeugt mit hymnischem Aufbau und gelungenem Einsatz klarer Vocals, die die düstere Grundstimmung nicht unterlaufen, sondern ergänzen.

Epik in Vollendung

„Scornful Vengeance“ und „The Great Void“ verbinden Blastbeats, schwebende Melodien und eine dichte, fast filmische Atmosphäre. Den Schlusspunkt setzt „Antichrist“ – ein knapp neunminütiges Finale, das sämtliche Facetten des Albums vereint: Energie, Dynamik, Variation und ein Gespür für Dramaturgie.

Die Produktion von ist druckvoll und transparent, nur die Drums stehen mitunter etwas zu prominent im Mix. Dennoch wirkt das Gesamtbild rund: Jede Komposition zeigt handwerkliche Präzision, Spielfreude und ein klares Bekenntnis zur Tradition des schwedischen Black Metals.

„Unholy Trinity“ erfindet das Genre nicht neu, liefert aber ein konzentriertes, kraftvolles Statement. LORD BELIAL sind zurück – fokussiert, inspiriert und mit dem Selbstverständnis einer Band, die weiß, wo sie herkommt. Ein starkes Album, das seine Wurzeln ehrt, ohne stehenzubleiben. Für Fans klassischen schwedischen Black Metals ist es ein Album, das sowohl vertraut wirkt als auch genug neue Facetten bietet, um das Interesse zu halten. Daumen hoch!

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12.10.2025

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