Lord Belial - The Seal Of Belial

Review

Reichlich unauffällig gestaltete sich bisher die Karriere der vier Schweden von Lord Belial. Bis auf das unsäglich peinliche Coverartwork des Debuts „Kiss The Goat“ waren Höhepunkte rar gesät, die Reaktionen der Fachpresse auf die bisherigen Outputs reichten von einem emotionslosen Schulterzucken bis zu einer lobenden Umarmung. Kein Wunder, schipperten Lord Belial doch für viele zu offensichtlich in dem Fahrwasser von Dark Funeral und Dimmu Borgir mit, ohne jedoch die kommerziellen Früchte mit der zweiten Black Metal Generation teilen zu dürfen. Den ganz großen Wurf mögen sie mit der neuen Langrille vielleicht nicht schaffen, jedoch dürfte sich eine ganze Reihe von Skeptikern bekehren lassen. Zum dritten Mal in Folge zog man die Los Angered Studios den renommierten Fredman Studios, in denen Anno 1996 „Enter The Moonlight Gate“ eingespielt wurde, vor, eine Maßnahme, die sich anscheinend sehr positiv auf die Kreativität des Quartetts ausgewirkt hat. Das Songwriting folgt ganz dem Vorgänger, will heissen: gediegenere Melodic BM Kompositionen haben endgültig auf dem fünften Longplayer das Ruder übernommen, zerstörerische Gewaltausbrüche sind mittlerweile zu Randerscheinungen verdammt worden. Was nicht heisst, dass man nicht ordentlich abschädeln kann. Die 8 Tracks kommen mit einem einladenden Midtempo-Groove daher, warten mit vielen auflockernden Tempiwechseln auf, sind gelegentlich versetzt mit präzisen Double Bass Attacken, schönen Akkustikeinlagen und auch mal dem ein oder anderen Gitarrensolo. Gerade dies ist in einem technisch gesehen ziemlich armen Genre immer wieder eine freudige Überraschung, auch wenn keine wilden Individualistenorgien gefeiert werden, sondern sich die Soli schön ins Gesamtbild einfügen. Die Vocals kommen wunderbar ausgereift und beherzt rüber, lassen aber ab und zu einige tiefe Growls vermissen. Über Eigenständigkeit kann man sich streiten und kundige Todesmetaller werden sicherlich einige ihrer Lieblingsbands erkennen, aber gerade denen sei dieses Album ans Herz gelegt, nicht zuletzt wegen der unüberhörbaren Nähe zu diesem Genre. Und das Cover stimmt doch auch schon mal.

18.08.2004

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