Methadrone - Better Living (Through Chemistry)

In der Schnittmenge aus meditativen, fast New-Age-lastigen Synthie-Sounds und kaputt-krankem Drone bzw. Doom bewegen sich METHADRONE aus den USA. Angelehnt an Methadon, einem Ersatzstoff für Heroinabhängige auf Entzug, bieten METHADRONE… ja, was eigentlich?

Ein Ersatzstoff für etwas Härteres? Oder doch einen Kick ohne Zusammenhang mit “heilsamen“ Effekten? Wenn man “Better Living Through Chemistry“ hört, stoßen ständig seltsame Klangkombinationen, schier zufällige Töne aufeinander, die leicht schizoid wirken, aber durch den weichen, dumpfen Gesamtsound jegliche Härte verlieren. Vergleichbar mit einem Gemälde, dass in Watte gepackt wurde. Elf Stücke lang wabern chemische Verbindungen aus den Boxen, SUNN O))) lassen grüßen, irgendwann dann auch SIMON & GARFUNKEL, allerdings viel langsamer und zugedröhnter. Trotz des ruhigen Charakters ist das Album aber nichts zum Nebenbeihören, denn dann kann einem es sehr schnell auf die Nerven gehen. Lässt man sich darauf komplett ein, wird man aber gefesselt von den Vorteilen der chemischen Lebensführung.

Obwohl thematisch die Chemie, künstlich hergestellte oder veränderte Substanzen stehen, steht deutlich die Wirkung auf den menschlichen Organismus im Vordergrund, denn kein Klang klingt unmenschlich oder leblos. Seelische Abgründe werden zwar ausgeleuchtet, allerdings wegen zu hoher Konzentration beruhigender Substanzen im Blut verharmlost, mit einem grenzdebilen Grinsen abgetan – oder aber schlicht nicht beachtet. So entsteht ein sehr interessantes Stück Musik, dass einem Rausch sehr nahe kommt, allerdings ohne böses Erwachen und ohne gesundheitsschädigende Nebenwirkungen.
Aber ich nehm’ trotzdem keine Drogen!