Moloken - Rural
Jan Wischkowski
Schaut man sich etwas im Netz nach MOLOKEN um, so trifft man auf viel Lob. Lob für ihr Debütalbum „Our Astral Circle“, aber auch für ihre Live-Auftritte. Ich gestehe, bis auf den Namen war mir das Quartett bislang unbekannt, aber so konnte ich mit unschuldigem Appetit nach Neuem an „Rural“ herangehen.
Und was soll ich sagen? Es ist schwierig. MOLOKEN sind schwer zugänglich, gehen runter wie ein Laib trocken Brot und üben dennoch eine faszinierende Anziehungskraft aus. Nein, besonders spannend ist „Rural“ spätestens nach dem ersten Hördurchgang nicht, interessant aber dennoch. Die Schweden fühlen sich in verschiedenen Genres von Black Metal über Doom und Post-Rock bis hin zum Sludge wohl. Vielleicht ist es die erdige Produktion, vielleicht aber auch der Rausch (entstanden aus welchen Substanzen auch immer) der Burschen. jedenfalls klingen die Songs trotz allem ziemlich gleichfarbig. Da ist es egal, ob „Casus“ einen leichten Prog-Einschlag erfährt oder sie in „Ulv“ auch plötzlich mal ein bisschen Black Metal vom Stapel lassen. Das ist natürlich kein Lob, gar nicht. Eigentlich ist „Rural“ ziemlich langweilig, würde nicht der graue Schleier, der über all den Songs thront, eine morbide, hypnotische Wirkung ausstrahlen. „Rural“ ist ein Trip, kein schöner, und so walzen die sieben Songs über einen hinweg und man fragt sich, welcher der Songs nun der eine mit Überlänge ist und welcher nach knackigen drei Minuten zu Ende ist (das Album hat beides zu bieten).
Letztendlich ist das nämlich ziemlich egal. MOLOKEN scheren sich keinen Deut darum, den Hörer mit wohlklingender Musik sanft in den Schlaf zu schaukeln, sondern schicken ihn in die Wüste, ohne Wasser wo er dann den Vocals auf „Rural“ gleich irgendwann (nach Spannung durstend) kehlig zu röcheln beginnt. Wie gesagt, nicht schlecht, aber weder ein Album für jeden, noch eins, das ich wirklich empfehlen kann. Interessant, aber ein bisschen mehr Spannung und wenigstens ein richtig packendes Riff, und das Album hätte den Lorbeeren vergangener Taten gerecht werden können. So liegt „Rural“ irgendwo zwischen Langeweile und einer eigenwilligen Faszination.
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