Mortification - Erasing The Goblin

Review

„Also, ist doch wohl sonnenklar, dass ich die Erfahrungspunkte für den Goblin kriege! War ja mein Holzscheit + 4, der ihn durchbohrt hat!“
„Und wer hat ihn mit dem „Verwirren“-Zauber 3. Grades kampfunfähig gemacht? Das war ja wohl ich!“
„Du hast ja nicht mal richtig um Initiative gewürfelt! Ich hab dem Kerl auch die meisten Trefferpunkte abgenommen, also bekomme ich die EPs!“
„Wenn unser Dieb keinen „Hinterhältigen Angriff“ mit Schadensmodifikator x2 angebracht hätte, hätte der Goblin dich eh kalt gemacht, deine Rüstungsklasse ist nämlich um 4 zu mies, also teilen wir die Punkte!“
„Jungs! Könnt ihr mal aufhören, mit euren MetalMagic-Figuren auf meine neue MORTIFICATION Platte einzustechen? Die hat gar nix mit unserem Spiel „Kerker und Drachen“ zu tun!“

Tja, da hat der Spielleiter doch ganz Recht. Pen&Paper Freaks sollten sich da auch eher an die Heulsusen von BLIND GUARDIAN halten. Denn das White Metal Trio aus dem australischen Outback knallt dem Lauschenden gleich zu Beginn eine ordentliche Kelle Death-Thrash vor den Schlabberlatz, die zunächst an NOCTURNUS zu „The Key“ Zeiten erinnert, um dann in bester MORTIFICATION Manier mit einem endlich wieder kehlig grunzenden Steve Rowe am Mikro loszupoltern.

Gleich diese erste, recht formidable Nummer „Razorback“ macht einige der letzten Fehltritte wie das holprige „Hammer Of God“ oder den strunzlangweiligen Vorgänger „Brain Cleaner“ vergessen. Dummerweise dämpft der folgende Titeltrack die Euphorie zunächst ein bisschen, zumal hier wieder ausgelutschte 08/15 Riffs zum Besten gegeben werden.

Gottlob hat das Gerät aber eine feine Melodei an die Backe geklebt bekommen, so dass die Nummer doch noch ganz passabel geworden ist. Insoweit ist also erstmal Aufatmen angesagt.

Songs wie „Forged In Stone“ können da schon eher überzeugen, auch wenn man sich vom Glanz alter Großtaten wie „Scrolls Of The Megilloth“ oder dem sträflich unterschätzten „Blood World“ noch weit entfernt bewegt. Doch gerade diese simplen und eingängigen Thrash-Attacken à la „Primitive Rhythm Machine“ haben Charme und mächtig Spaß in den Backen.

Und im Gegensatz zum mehr oder minder indiskutablen Vorgängeralbum wird dieses Mal auch die Abwechslung mit Majuskeln geschrieben. So zocken die Herren nicht nur schnelles Gedresche, sondern auch schon mal BOLT THROWER lastiges Geschrubbe (so zum Beispiel auf „Humanitarian“), während auch die Power Metal Ausflüge, die gerade „Envision Evangelene“ auszeichneten, in passendem Maß Berücksichtigung finden. Hin und wieder kommt sogar doomige CATHEDRAL Stimmung auf, während man mit „Short Circuit“ eine räudige und spielfreudige Punkratte dressiert, bei der Steve Rowe stimmlich kaum wieder zu erkennen ist. Zwar sind insgesamt einige Stücke ein wenig zu durchwachsen wie mancher Speck, doch gute Ideen (gerade auf „Servants Of The Supreme Message“) sind immer zu entdecken.

Technisch ist die Platte zudem auch wieder auf einem angenehmeren Level, auch wenn die Neuzugänge Mick Jelinic an der Klampfe und Drummer Damien Percy an die alten Heroen Mick Carlisle und den recht fitten Jayson Sherlock noch nicht ganz heranreichen.

Alles in allem ist der Goblin auf jeden Fall bestens geplättet und MORTIFICATION auf dem besten Wege, zu alter Größe zurückzufinden. Alle Fans werden sehr beruhigt sein.

10.11.2006

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