Nadir - Big Open Wound

Review

Mittlerweile scheint sich das Privileg der nordischen Bands, vornehmlich für die düstere Seite der Musik verantwortlich zu sein, etwas zu relativieren. Eine Menge Bands aus südlicheren und vor allem sonnigeren Gefilden, warfen erstklassigen Düster-Metal unters Volk. Die Spanier Nadir sind ebenfalls einer dieser Vertreter und schicken sich an den Sack voller „Moonspell“, „Sentenced“ und „The 69 Eyes“ Brocken zu stemmen, um ihn unter der Hörerschaft zu verteilen. Die Jungs geistern nun mittlerweile seit 1995 durch die Musikwelt und haben es bisher auf ein Live Demo Namens „The Lowest Of The Low“ (1997) und ein Full-Length Album mit dem Titel „Fall From Grace“ (2000) gebracht. Auch der nun vorliegende Silberling „Big Open Wound“ ist in Anführungszeichen nur eine MCD geworden, wohl um der Fangemeinde das Warten auf den nächsten Longplayer etwas zu versüßen. Wie bereits erwähnt verwursten die Spanier gerne Trademarks bekannter Szenegrößen, lassen dabei aber keineswegs, die eigenen Interpretationen außen vor. Der Eigenanteil liegt vor allem darin, den Songs durch schleppende, depressive und bleierne Parts einen unüberhörbaren doomigen Touch zu verpassen. Eine gewisse Schwäche für Songs voller Pathos, ist den Düsterrockern nicht abzusprechen. So spielt doch das Keyboard eine dominante Rolle im Verlauf des Albums. Nadir zocken zwar eine recht solide Mischung aus Gothic-Rock und Doom, verfallen dabei leider zu oft in eine gewisse Lethargie, die die Songs recht unspektakulär wirken lässt. Irgendwie war alles schon einmal da, was Nadir nicht unbedingt zu einer schlechten Band werden lässt, sondern einfach zu einer unter vielen. Eigentlich schade, weil man schon den einen oder anderen Lichtblick erkennen kann, der die Band etwas aus der Masse herausblitzen lässt. Mit „The Prow“ befindet sich noch ein „Voivod“ Cover auf der Scheibe, welches an dieser Stelle mal ausgeklammert sein soll, da man mit diesem Stück kein glückliches Händchen bewiesen hat und angesichts einiger Voivod Fans besser unkommentiert bleiben sollte. Man darf hoffen auf das gesamte Album. Die musikalischen Fähigkeiten sind zweifelsohne vorhanden, jetzt gilt es noch etwas am kompositorischen Feinschliff zu arbeiten.

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07.06.2004

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