Neal Morse - Testimony

Review

Der ehemalige SPOCK’S BEARD Frontman ist wahrlich ein talentierter Songwriter. Oft hat er dies mit seiner ehemaligen Band bewiesen und Alben wie z.B. „Snow“ zeigen sein Können ganz deutlich und beeindruckend. NEAL MORSE ist nicht erst seit seinem Ausstieg bei den Bärten auf anderen Pfaden aktiv und mittlerweile hat er bereits einige Soloalben auf dem Kerbholz. „Testimony“ ist ein groß angelegtes Doppelwerk, zu dem er ausladende Musik geschrieben hat und seine eigene Botschaft in Richtung Gott und die Menschen aussendet.

Hier liegt auch der erste Knackpunkt. Nein, ich kritisiere nicht, dass er ein christlich geprägtes Album veröffentlicht hat, sondern ener die Tatsache, dass mir dieses „Gott ist toll, der Größte, der Beste, blabla“ deutlich zuviel ist. Es wirkt kitschig und unnötig überzogen, ebenso wie, wenn andere Bands über den Deibel singen und ihm huldigen tendiert es schon gen albern. Ich kann diese extremen religiösen Tendenzen, egal in welche Ecke, jedenfalls nicht ernst nehmen. In die „gute“ Richtung geht es halt auch nicht immer gut, wenn man es inhaltlich übertreibt.

Also zur Musik. Progressiv geht NEAL MORSE natürlich auch hier wieder zu Werke, auch wenn er zwischendurch deutlich mehr Augenmerk auf das einzelne, funktionierende Lied legt, als auf ausladende Arrangements. Insgesamt ist alles jedoch relativ verhalten und es gibt im Vergleich zu anderen Releases von  ihm recht wenig Schwung in der Bude. Griffbrettfummeleien und verschachtelte Elemente gibt es nur im Ansatz oder nur kurz und ich habe ein wenig den Eindruck, dass hier ales einfach nur „gut“ klingen sollte, im Sinne vom Gegenteil von böse. Mir fehlen die großen Augenblicke, die herausragenden Elemente. Es plätschert einfach zuviel und selbst seine charismatische, warm ausgesteuerte Lead-Gitarre sowie die Präsenz von mittlerweile Ex-DREAM-THEATER-Drummer Mike Portnoy können leider nicht über schlichtweg fehlende Highlights und einige zum gähnen animierende Passagen hinwegtäuschen. „Testimony“ ist ein nettes Album mit durchaus starken Momenten, aus meiner Sicht aber längst kein Meisterwerk und schon gar kein Pflichtstoff. Selbst für einen Proggi nicht.

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27.04.2011

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