Nelson - Peace Out

Review

NELSON? „Ha-ha!“ (Mr. Muntz)

„Peace Out“? „That Sucks!“ (Beavis And Butthead)

Für die coolen Comic-Kids sind die blonden Zwillings-Engel Matthew und Gunnar NELSON auch 2015 nichts. Zwar klingt das Hauptriff im erstaunlich muskulösen „You And Me“ verdächtig nach dem, was die BUTTHOLE SURFERS in „Sweet Loaf“ aus SABBATHs „Sweet Leaf“ extrahiert haben. Aber das kann nur, nein, das MUSS Zufall sein.

Denn ansonsten zelebrieren NELSON auf „Peace Out“ mehr oder weniger den Sommer-Sound, mit dem sie von ihrem Debüt „After The Rain“ vor einem Vierteljahrhundert einige Milliarden an den Mann bzw. die Frau gebracht haben. Analog zu den etwas gestutzten Mähnen ist das Budget heute kleiner, nicht aber sind es die mehrstimmigen Gesänge und Chöre und die cheesy Refrains. Zusammen mit der astreinen Leadgitarre bilden diese den strahlenden akustischen Sonnenstrahl, auf dem ihr gutgelaunter (Hard-)Rock vollkommen unberührt vom Rest der Welt 25 Jahre ins Hier und Jetzt geglitten ist.

„Hello Everybody“ ist dabei ein etwas ZU überdreht-fröhlicher Einstieg, bei dem die Jungs wohl etwas zu optimistisch beim Kaffee zugelangt haben. „Invincible“ aber geht mit seiner perlenden Melodie gut ins Ohr, „Rockstar“ klingt glücklicherweise deutlich mehr nach (neueren) BON JOVI als nach NICKELBACK, auch „Autograph“ unterschreibe ich mit toller Leadgitarre – trotz (mittlerweile) wie gesagt hörbar kleineren Brötchen als DEF LEPPARD und beim erst sehnsuchts- und dann druckvollen „Bad For You“ denke ich etwas an mittlere bis späte SCORPIONS.

Apropos Druck: Trotz des Genannten wünsche ich mir vielen Stücken selbst als Freund des klassischen Kaugummi-Konglomerats aus Glam, AOR und Hardrock in der Gesamtschau doch etwas mehr an PS. Die knappe Stunde „Peace Out“ kommt alles in allem schon einigermaßen gemächlich, bisweilen schunkelig daher, in ihren hier bewusst ungenannten balladesken Momenten sogar ausgesprochen tranig. Da wird aus der Motorhaube ruck zuck die Wickelhaube bzw. aus der coolen Rockstar-Mähne die sauber gelegte Welle der Omma.

Fazit: „Peace Out“ ist professionell aufgezogen und hat auch seine Momente; NELSON sind halt keine Anfänger. Trotzdem: Nur für Fortgeschrittene in der richtigen Stimmung. Und als ersterer auf dem Weg in letztere gebe ich mir jetzt erstmal ausgiebig „(Can’t Live Without Your) Love And Affection“. Kein Scherz.

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18.05.2015

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