Nightqueen - Inauguration

Aus Belgien stammen NIGHTQUEEN, die hier mit „Inauguration“ ihr erstes musikalisches Lebenszeichen auf die Metal-Meute loslassen. Der Viertracker fasst Einflüsse der 80er auf und verbindet sie mit moderneren Elementen. Auf diese Weise wollen NIGHTQUEEN sowohl die Old-School-Fans wie auch die Freunde neuzeitlicherer Klänge ansprechen.

Technisch kann man den Belgiern auch nichts vorwerfen. Sie gehen professionell zur Sache, und Sängerin Carlyn Vigdis hat eine kräftige und variable Röhre. Kompositorisch findet sich auf „Inauguration“ allerdings nichts, was den geneigten Genre-Fan aufhorchen lässt. Die Melodien sind durchaus nett, verbleiben aber kaum länger als bis Songende in den Gehörgängen. Den Hooklines fehlen einprägsame Eckpunkte mit Wiedererkennungswert.
Die drei Tracks „Screaming 4 Mercy“, Mystical Night“ und „Majesty“ halten ganz gut die Balance zwischen Dynamik und Melodie, sind qualitativ aber nur durchschnittlich und beliebig gegeneinander austauschbar. Der emotionalere Rausschmeißer „Burning Love“ ist durch die gefühlvolle Note noch am Interessantesten – auch weil Carlyn hier alle Möglichkeiten ihrer ausdrucksstarken Stimme ausspielen kann –, doch längeranhaltende Eindrücke kann auch er nicht hinterlassen.

Mit dieser EP können NIGHTQUEEN noch keine Akzente setzen. Zwar ist Potential vorhanden, und eine vielversprechende Sängerin hat man auch in Reihen, doch wenn die Band im Songwriting noch nicht mal über die Kurzdistanz richtig überzeugt, wird es bei einem Longplayer sicherlich noch problematischer.