Opium Warlords - Live At Colonia Dignidad

Review

Ein ganz schön heftiges Stück, was das Einmann-Projekt OPIUM WARLORDS mit „Live At Colonia Dignidad“ abliefert. Umso begeisternder, da es sich um den ersten Output handelt und dabei auf ganz verschiedene Weisen beeindruckt und überrascht.

Allein das Artwork ist von einem wahnsinnigen Charakter geprägt. In weiß und rosa gehalten sorgen vor allem die verstörenden Bilder schon im Vorfeld für ein gewisses Ambiente. Die Musik ist dann umso überraschender oder eben doch nicht. Sami Albert Hynninen hat eine starke Vorliebe für Monotonie, die immer wieder mit Geistesblitzen durchbrochen wird, ein gutes Händchen für Stimmung gibt es oben drauf. Tonnenschwere Funeral Doom Riffs treffen auf zeitweise traumhaft schöne Gitarrenparts und das Album schleicht sich zu fast achtzig Minuten, ohne viele Längen. Längen gibt es immer dann, wenn die Doom Riffs zu durchschnittlich sind, zu vorhersehbar und zu oft gehört. Genialität blitzt neben den bereits erwähnten Gitarren-Spielerein auch bei den Vocals auf. Bereist im Opener „Soon Be Here, Prince Of Sleep“ jagt er mit einer Übereinanderlegung von Clean Vocals und Grolws eine ganze Reihe von Gänsehautschauern über mein Nacken. Als er in „Let It Pour, Let It Pour“ zum ersten Mal wirklich zu singen beginnt ist es um mich geschehen. Ganz abgesehen davon, dass es durch seine melancholischen Gitarren ohnehin mein Favorit ist, erdrückt mich sein trauriger Gesang in einer Form, die ich selten erlebt habe. Ebenfalls sehr beklemmend ist das dichte „Feel Strength“, dass durch seine von kalten Gitarrenriffs ( die auch gut in den Black Metal gepasst hätten) durchzuckte Gitarrenmauer ungemein mächtig erscheint. Etwas abfallend sind dagegen Songs wie „Feel The Funeral Breeze“ die sich eher im mittelprächtigen Funeral Doom wiederfinden – und das bei gut 17 Minuten Spielzeit.

Genau dort liegt das Problem an „Live At Colonia Dignidad“. Das Album wäre grandios, hätte es nicht immer wieder Parts oder auch Songs die „nur so lala“ sind. Nicht das OPIUM WARLORDS dort eine schlechte Figur abgeben würde, doch sie langweilen mit zunehmender Dauer und wenn man die bereits löblich erwähnten Songs damit vergleicht wirken sie ziemlich blass und durchschaubar. Betrachtet man das große Ganze ist „Live At Colonia Dignidad“ ein verdammt mächtiger Brocken Doom Metals, der erstmal verdaut und noch mal gekaut werden muss, bevor man die wahre Schönheit des Album erkennt!

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12.09.2010

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