Pagan's Mind - God's Equation

Review

Titten. Blau und Titten. Das erste, was beim Betrachten der neuen Scheibe von PAGAN’S MIND ins Auge springt, sind entblößte – im Übrigen sehr knackige – Titten. Nicht, dass das jetzt schlimm wäre: Man(n) mag das ja eigentlich. Im Falle des „God’s Equation“-Artworks ist die Crux eine ganz andere. Dass die gute Dame auf dem Cover sechs Arme hat und in ihren Händen Symbole diverser Religionen hält, das fällt im Grunde niemandem auf. Immerhin: Der Bezug zum Albentitel lässt sich dort erkennen. Allerdings sind Kreuz und Davidsstern irgendwie fad, sodass man sich schnell überlegt, seine Aufmerksamkeit einer anderen Sache zu widmen. Schon wieder Titten? Nein, nun kommen wir zur Musik.

Ist das Artwork schon ein ziemlicher Eyecatcher, präsentiert auch die Musik sich auf Anhieb als sehr fesselnd. Mit dem Akustik-Gedudel-Intro „The Conception“ leiten PAGAN’S MIND ein, bauen gen ende des Intros via wiederholtem Trommelwirbel ordentlich Spannung auf und starten dann richtig durch. Die Gitarren sind das wichtigste Element auf der musikalischen Reise zwischen Prog und Power Metal. Packende und hier und da ansprechend progressive Riffs werden flugs abgelöst von filigranen Soli und recht unverbrauchten Melodieläufen. Unterstützend wirkt der Synthesizereinsatz, der mal recht typische Keyboardteppiche darbietet, mal flippig-schnelle Parts spielt, die schon an 70er-Prog-Rock mit Hammond-Orgel-Einsatz erinnern. Die Vocals werden bis auf wenige Ausnahmen in ganz typischer Powermetalmanier gesungen. Das ist an und für sich ganz ok, aber nichts besonderes. Immerhin: Allzu kischig ist der Gesang nicht.
Was „God’s Equation“ in einem guten Licht dastehen lässt, ist die Abwechslung auf der Platte. Das Riffing bewegt sich ab und an in abgedrehten MESHUGGAH-Regionen, dann wieder präsentiert man sich in einem HAMMERFALLschem Gewand. Auch ein nebulöser Dunst namens DREAM THEATER schwebt, was die wenigsten überraschen dürfte, die ganze Zeit im musikalischen Raume herum. Betont werden muss aber, dass PAGAN’S MIND keine eifrigen Fragmentkopierer sind, sondern einem eigenen und erkennbaren Stil folgen.
Drumming und Bass sind, wie im Grunde fast alles bei „God’s Equation“, recht songdienlich gehalten und zeichnen sich nicht durch besonders virtuose Ausbrüche und Ausflüge in den Wahnsinn aus, auch wenn der Bass ab und an einige hervorstechende Parts zaubert. Ganz allgemein sind PAGAN’S MIND eher bemüht, in nicht allzu großes Gefrickel abzudriften, ohne dabei in Powermetalkitsch zu versinken. Recht zugänglich, das sind ihre Songs – trotz angenehm progressiven Parts – allesamt, songwriterisches Talent hat die Band auf jeden Fall. Letztlich ist noch die Produktion erwähnenswert: Angenehm klar, drückend und dabei doch lebendig hüllt sie die Platte in ein adäquates Soundgewand. Gute Arbeit!

Wer Prog und Power Metal im Kombination miteinander (und in Kombination mit Tittencover) schätzt, der sollte sich definitiv mit „God’s Equation“ beschäftigen. Die Gefahr, es zu bereuen, ist erfreulich gering. Starke sieben Punkte!

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04.12.2007

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