Reino Ermitano - Veneración Del Fuego

Review

Manchmal lässt man sich zu sehr von seinen Schablonen im Kopf leiten. Als ich „Veneración del Fuego“, die mittlweile vierte CD der peruanischen Doom-Metal-Band REINO ERMITAÑO, in den Player schob, war ich alsbald fasziniert von den spanischen Texten mit den ungewohnten Phrasierungen und der markanten Aussprache. Nicht minder bemerkenswert war die jugendlich helle Stimme des Sängers…

Stopp!

Ein Blick auf die Bandfotos auf der Facebookseite von REINO ERMITAÑO brachte unverhoffte Gewissheit: Das Quartett aus Lima hat keinen Sänger, sondern mit Tania Duarte eine Frontfrau in seinen Reihen. Zugegebenermaßen eine, die es mit Ozzy Osbourne, Dan Fondelius oder Scott Reagers aufnimmt, denn REINO ERMITAÑO spielen Doom Metal in der Nachfolge von BLACK SABBATH, SAINT VITUS, COUNT RAVEN und und und. Das klingt ungefähr so, wie es das Cover vermuten lässt: Zunächst wirkt alles etwas grob und unbeholfen – bis auf den zweiten Blick einige Details und Feinheiten zum Vorschein kommen. Die Gitarrenriffs sind grobschlächtig (und die Gitarre fast schon penetrant laut in die Mitte abgemischt), das Schlagzeug wird energisch bearbeitet, und dazu gesellt sich der leicht verhallte, etwas verschnörkelte Gesang besagter Tania Duarte.

Das ist vielleicht erst einmal etwas unspektakulär, aber keineswegs schlecht. Und irgendwann werden Feinheiten offenbar: So gibt es in „Cuando la Luz te encuentre“ nicht nur Geigenharmonien, sondern ebenso ein Schlagzeugsolo, das in bester Seventies-Manier in einen Percussionpart mündet. „Sangre India“ wiederum punktet mit Akustikintro, sanft gezupften Gitarren und Flöten und verbreitet ein folkiges Feeling. Das hat zwischenzeitlich mit Doom Metal so gar nichts mehr zu tun.

Nett ist der analoge Sound, der auf Tube-Verzerrungen und insgesamt ein organisches Feeling setzt. Somit ist dies der einzige Kritikpunkt bei „Veneración del Fuego“: Das Album könnte bei seinen 66 Minuten Spielzeit noch den einen oder anderen Höhepunkt vertragen. Sicher, bei einem Doom-Metal-Album erwartet man das nicht unbedingt, und dem Album fehlt es auch nicht an Feuer (deshalb heißt es vermutlich auch „Anbetung des Feuers“) – und langweilig ist es erst recht nicht. Wer also auf diese Art von Doom steht, wird mit „Veneración del Fuego“ gewiss nicht enttäuscht werden.

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05.06.2012

- Dreaming in Red -

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