Rwake - Rest
Jan Wischkowski
Arkansas, die Heimat von RWAKE zählt sicher nicht zu den größten und einflussreichsten Bundesstaaten der USA. Auch Little Rock, die Hauptstadt und eben auch Heimatstadt des Sextetts, ist mit seinen knapp 200.000 Einwohner wirklich keine Metropole. Das sind natürlich nur Randbemerkungen, die mit dem mittlerweile fünften Album „Rest“ nicht viel zu tun haben.
Trotzdem beeinflusst die Umgebung den Sound einer Band oft genug, und mit Sicherheit ließen sich Inspirationen in der Landschaft von Arkansas finden. Zumindest ist der Sound von RWAKE ziemlich trocken, eine Mischung aus Sludge, Doom und Stoner Rock. Oberflächlich betrachtet zumindest. RWAKE setzen auf ausgedehnte Songs und sprengen gerne die Zehn-Minuten-Marke – leider nicht immer allzu glücklich. Dennoch ist das Gemisch aus staubigem Wüstensand, rockendem Groove und gepresstem, aber gleichermaßen emotionalem Gesang durchaus fesselnd. Gerade weil die Band nicht davor zurückschreckt, Experimente zu wagen. So findet man oft genug einen psychedelischen Anstrich in der Musik oder ein klein bisschen Black-Metal-Feeling („An Invisble Thread“). Das Ganze liegt dann zeitweise erstmal schwerverdaulich im Magen, doch für Abhilfe bzw. kleine Pausen von der schweren Kost sorgen RWAKE gerne. Als Abhilfe dient hier beispielsweise der akustische, ruhige Einstieg in das Sechzehn-Minuten-Monster „The Culling“.
Was bei derart ausgedehnten Songs aber oft passiert, geschieht auch bei RWAKE, die Spannung bleibt etwas auf der Strecke: Auch wenn das Sextett stets um Abwechslung bemüht ist, verliert man sich in den ausgedehnten Klanglandschaften gerne mal. Das ist nur bedingt schlimm, denn nachdem ich mir die Zeit genommen habe, „Rest“ ausgiebig zu anzuhören, konnte ich feststellen, dass es eine Menge zu entdecken gibt – ist Arkansas vielleicht doch eine Reise wert?
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